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13.10.16 , 17:25 Uhr
B 90/Grüne

Eka von Kalben zur Förderung des Ehrenamtes

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Es gilt das gesprochene Wort! Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de TOP 17 – Förderung des Ehrenamtes www.sh.gruene-fraktion.de und seiner Anerkennungskultur Nr. 436.16 / 13.10.2016 Dazu sagt die ehrenamtspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,
Eka von Kalben:



Wirksames Mittel gegen Politikverdrossenheit Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
vielen Dank an das Sozialministerium für diesen umfangreichen Bericht. Er zeigt, wie viele Bürgerinnen und Bürger sich in den unterschiedlichsten Bereichen ehrenamtlich engagie- ren. Und das ist wirklich klasse! Ich möchte all diesen Menschen ganz herzlich danken! Es ist immer wieder beeindruckend, wie vielfältig das Ehrenamt ist. Ich denke, dass diese Menschen einen großen Teil dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft sozial ist.
Viele Ehrenamtliche wollen sich nicht in das Korsett organisierter Strukturen zwängen las- sen. Sie wollen in ihrer Freizeit ungezwungen helfen. Das ist zwar einerseits verständlich, andererseits kann dieses sehr freie und flexible Ehrenamt zu Problemen führen. Zum Bei- spiel darüber, was Verlässlichkeiten angeht. Insbesondere in Bereichen wie dem Katastro- phenschutz. Wenn ich aber zum Beispiel an die Versorgung der Transitgeflüchteten denke, muss ich sagen: manchmal ist schlichtweg Spontanität gefragt. Da ist Organisation zwar auch wichtig, steht aber nicht an erster Stelle. Und die Erfahrung, die ich gemacht habe, als ich selbst bei der Essensausgabe geholfen habe, ist die: viele Menschen helfen gerne, in- dem sie eine oder viele Schichten übernehmen. Hätten diese Menschen aber beispielswei- se erst ein Gesundheitszeugnis gebraucht, um helfen zu dürfen, wäre einigen die Schwelle zu groß gewesen.


Seite 1 von 2 Ehrenamtliche Arbeit zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass man für sie nicht ent- lohnt wird, sondern bestenfalls eine Aufwandsentschädigung bekommt. Das ist okay. Es geht allerdings nicht, dass Menschen für ihr Ehrenamt noch bezahlen müssen. Zum Bei- spiel zahlen die Grünen Damen und Herren der Ökumenischen Krankenhaus-Hilfe wichtige Fortbildungen aus eigener Tasche. Das geht so nicht. Das müssen wir ändern!
Schwierig ist noch immer das Verhältnis zwischen Ehrenamt und Hauptamt. Einerseits ist es gut, dass das Hauptamt durch das Ehrenamt entlastet wird. Andererseits birgt diese Ent- lastung die Gefahr der Verdrängung. Hier sind wir in der Pflicht dafür zu sorgen, dass das Ehrenamt keine strukturellen Lücken füllt, sondern eine wertvolle Ergänzung zum Hauptamt darstellt.
Auch Politik ist zum größten Teil Ehrenamt. Das ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Vor allem in der Kommunalpolitik gibt es viele ehrenamtlich Engagierte. Wie das soziale Ehren- amt ist auch das Ehrenamt im politischen Bereich ein sehr forderndes. Das wird oftmals nicht hinreichend gewürdigt. Ich bin wirklich mehr als glücklich über alle, die sich politisch engagieren. Denn meine Erfahrung ist, dass es sich dabei um eines der wirksamsten Mittel gegen Politikverdrossenheit handelt. Es ist immer leicht gegen „die da oben“ zu wettern. Aber verändert wird dadurch nichts. Gerade in der Flüchtlingskrise habe ich erlebt, dass sich das eigene ehrenamtliche Engagement als das beste Mittel gegen Frust herausgestellt hat. Es ist deutlich befriedigender und sinnvoller, selbst mit anzupacken als rum zu nölen. Denn dann ist man Teil des Systems. Man verändert und gestaltet.
Ich bin der tiefen Überzeugung, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärkt. Sondern, dass es auch demokratiestärkend ist. Und dass es ein starkes Mittel ist, gegen Rechtspopulismus und Fremdenfeindlichkeit.
Deshalb danke ich der Regierung für die vielen Maßnahmen zur Stärkung des Ehrenamtes. Meine Fraktion wird sie darin auch weiterhin unterstützen. Vielen Dank!

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