Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Birte Pauls: Ein Kind in Armut ist ein armes Kind zu viel
Kiel, 29. August 2017 Nr. 220 /2017Birte Pauls:Ein Kind in Armut ist ein armes Kind zu viel Zu den aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes zum Armutsrisiko in Deutschland erklärt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Birte Pauls:Schleswig-Holstein weist im direkten Ländervergleich in Sachen Armutsgefährdung eine relativ geringe Quote auf. Obgleich des insgesamt positiven Ergebnisses ist unsere Freude getrübt, denn die Zahl der von Armut gefährdeten Kinder hat sich trotz anhaltender Konjunktur erhöht. Für uns gilt: Ein Kind in Armut ist ein armes Kind zu viel. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie das obere Zehntel der Bevölkerung immer reicher wird und es zugleich Menschen gibt, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Armut in Familien trifft vor allem die Kinder. Kinder jedoch sind unsere Zukunft. Deshalb steht die SPD in Schleswig-Holstein für die eigenständige Kindergrundsicherung. Es ist höchste Zeit für einen familienpolitischen Paradigmenwechsel, durch den erstmals das Prinzip „alle Kinder sind dem Staat gleich viel wert" realisiert werden soll. Mit der Kindergrundsicherung sollen die vielfältigen familienpolitischen Leistungen zusammengefasst werden. Sie ist die beste Möglichkeit zur Überwindung von Kinderarmut, denn damit würden bürokratische Hindernisse beseitigt und eine transparente Kinder- und Familienförderung „aus einer Hand“ gewährleistet. Chancengleichheit und Teilhabe für alle Kinder ist nur zu verwirklichen, wenn gleichzeitig die materiellen Lebensbedingungen der Kinder verbessert werden.Einem afrikanischen Sprichwort zufolge braucht es ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Wir wollen einen starken und verlässlichen Sozialstaat, um allen Kindern die gleichen Chancen zu bieten.Was die neue Landesregierung anbelangt stelle ich mir allerdings die Frage: Wozu brauchen Parteien, deren Politik hauptsächlich aus Steuergeschenken für Superreiche und dem Abbau 2von Sozialstandards stehen, überhaupt sozialpolitische Sprecher? Bisher war von ihnen zu brennenden Themen der Sozialpolitik jedenfalls noch nichts zu hören.