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12.11.21
13:34 Uhr
Landtag

Gedenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft - zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag im Landeshaus

Nr. 112 / 12. November 2021
Sperrfrist: 14. November 11:30 Uhr


Gedenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag im Landeshaus

Trauer, Erinnerung und Mahnung: Heute (Sonntag) findet im Plenarsaal des Landeshauses die gemeinsame Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Schleswig-Holstein, des Schleswig-Holsteinischen Landtages und der Landesregierung zum Volkstrauertag statt. Parlamentsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff- Weber bezeichnete Kriege als eine ewige Mahnung zum Frieden, der nur in der europäischen Einigung begründet liegen könne. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch des Angriffes auf die Sowjetunion vor 80 Jahren gedacht.
„Der Volkstrauertag ist ein Tag des Innehaltens, an dem wir uns all des zerstörten Lebensglücks, des Schmerzes und der Verzweiflung bewusst werden, die die Geißel Krieg für die Menschheit bedeutet, ganz gleich, welcher Nationalität man ist“, betonte Eickhoff-Weber. Der Volkstrauertag sei ein Tag, am dem nicht allein in die Vergangenheit geschaut werden solle, sondern auch in Gegenwart und Zukunft. „Machen wir uns deshalb gerade heute bewusst, wohin es führt, wenn all das Leid des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit gerät. Nie wieder dürfen wir es hinnehmen, dass sich Demokratien stillschweigend in autoritäre Regime verwandeln, die Ausgrenzung und Hass predigen – das wäre, wie wir aus der Geschichte wissen, der Anfang einer für Europa und die Welt verhängnisvollen Entwicklung“, appellierte die Landtagsvizepräsidentin.
Eickhoff-Weber bezeichnete die europäische Einigung als eine wichtige Voraussetzung für den Frieden: „Wenn wir einmal im Jahr der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnern, dann erinnern wir zugleich auch immer an die europäische Idee und daran, dass sie der entscheidende Garant für Frieden, Freiheit und Sicherheit ist.“
Bei der heutigen Gedenkstunde wurde außerdem dem Angriff auf die Sowjetunion vor 80 Jahren gedacht. „Hitlers Krieg gegen die Menschen der Sowjetunion war ein rassistisch motivierter 2

Raubzug, ein Vernichtungskrieg ohne Beispiel, der nicht allein Millionen von Soldaten das Leben kostete, sondern auch Millionen von Zivilisten. Die hinter diesen Zahlen stehende Dimension des menschlichen Leids auf beiden Seiten ist schier unermesslich“, erinnerte Eickhoff-Weber.
Die zentrale Gedenkstunde wurde durch den Landesvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Ekkehard Klug, eröffnet. Parlamentsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff- Weber sprach das traditionelle Totengedenken, dessen Text sich nach dem Totengedenken im Bundestag richtet und in den im vergangenen Jahr auch die Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus aufgenommen wurden. Oberst Axel Schneider, Kommandeur des Landeskommandos Schleswig-Holstein, hielt die Gedenkrede. In einem persönlichen Beitrag äußerte Hauptmann Martin Reimer, Jugendoffizier in Kiel, seine Gedanken zum Volkstrauertag. Das Bläserquintett des Marinemusikkorps Kiel unter der Leitung von Hauptbootsmann Alexander Albiez umrahmte die Veranstaltung musikalisch.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Schleswig-Holstein, der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Landesregierung hatten gemeinsam zu der zentralen Gedenkstunde für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft in den Plenarsaal des Landeshauses geladen. Seit 2009 wird sie im Schleswig-Holsteinischen Landtag abgehalten.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. betreut etwa 2,8 Millionen Gräber deutscher Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf 832 Friedhöfen weltweit. Die 1919 gegründete Bürgerinitiative zur Anlage und Pflege von Ruhestätten für Gefallene und andere Kriegsopfer ist heute eine international vernetzte humanitäre Organisation, die sich für internationale Begegnungen und Völkerverständigung einsetzt.