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10.02.22
15:04 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zum Haus der Landesgeschichte

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 033.22 / 10.02.2022

Das „digitale Haus der Landesgeschichte“ ist mehr als bisher geleistet wurde Zur Debatte zum „Haus der Landesgeschichte“ sagt die kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Die Forderung nach dem Bau eines Hauses der Landesgeschichte ist selbst schon histo- risch. Als gelernte Historikerin teile ich das Anliegen. Die Geschichte unseres Landes um- fasst mehr als den deutsch-dänischen Grenzkonflikt, Guts- und Adelshäuser und Nobel- preisträger, die alle in entsprechenden Einrichtungen vorgestellt werden. Zu Schleswig-Hol- stein gehören auch der Matrosenaufstand von 1918 in Kiel, von dem die erste erfolgreiche deutsche Revolution ausging, der Aufstieg der NSDAP und die Verbrechen der Nationalso- zialisten sowie deren schleppende Aufarbeitung nach dem 2. Weltkrieg, die Auseinander- setzung um Brokdorf oder die Barschel-Affäre. All diese das Land prägenden Ereignisse verdienen es, nicht nur historisch aufgearbeitet, sondern auch präsentiert zu werden.
Wer aber ein Haus der Landesgeschichte fordert, muss auch sagen, wie es finanziert wer- den soll. Es reicht eben nicht, ein weiteres millionenteures Museum zu bauen, es muss auch „bespielt“ werden. Wechselnde Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen erfor- dern dauerhaft Personal. Das „digitale Haus der Landesgeschichte“ ist da zunächst einmal eine ehrliche Antwort und mehr als bisher geleistet wurde. Es bietet einen Rahmen für die Darstellung von Geschichte und hoffentlich auch und gerade der bislang weniger beachte- ten. Die Idee, Bürger*innen an der „Geschichtsschreibung“ zu beteiligen, erinnert an die Ge- schichtswerkstätten der 1980er Jahre, in denen genau die beschriebenen „blinden Flecken“ der regionalen Geschichte ausgeleuchtet wurden.
Vielleicht muss man einen digitalen Raum nicht mit einem analogen Haus gleichsetzen und findet bessere Namen dafür, aber der Ansatz stimmt und lässt hoffen, dass das In- teresse und Bewusstsein für die eigene Geschichte wachgehalten werden. Ein Ziel wäre für mich – und auch darüber wurde schon häufiger diskutiert – mit wechselnden Landes- ausstellungen, die an verschiedenen Orten im Land präsentiert werden, die Ergebnisse Seite 1 von 2 der jetzt beginnenden Arbeit zu herausragenden Ereignissen nicht nur virtuell, sondern auch real zu präsentieren.
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