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03.08.22
13:53 Uhr
B 90/Grüne

Dirk Kock-Rohwer zur Diskussion um die Flächenstilllegung

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 141.22 / 03.08.2022


Ernährungssicherheit, Arten- und Klimaschutz müs- sen zusammengedacht werden
Zur Debatte um das Aussetzen der Stilllegung landwirtschaftlich genutzter Flächen zur Bekämpfung globaler Versorgungsengpässe sagt der agrarpolitische Sprecher der Frak- tion Bündnis 90/Die Grünen, Dirk Kock-Rohwer:
Wir unterstützen die differenzierte Positionierung von Landwirtschaftsminister Schwarz. Zunächst muss auf EU-Ebene grundsätzlich geklärt werden, dass den Landwirt*innen durch eine Aussetzung der geplanten Flächenstilllegungen keine Nachteile entstehen. Eine vorschnelle Lösung, wie sie der Bauernverband fordert, kann zu erheblichen finan- ziellen Einbußen für die Landwirtschaft führen. Denn die Frage, welche Auswirkungen ein Aussetzen auf die Auszahlung von EU-Förderprämien und Direktzahlungen hat, ist bislang völlig ungeklärt. Ganz zu schweigen davon, dass dann Artenvielfalt und Natur- schutz auf der Strecke bleiben.
Die Debatte, wie wir trotz einer weltpolitisch turbulenten Lage die globale Ernährungssi- cherheit aufrechterhalten, muss viel breiter geführt werden. Noch immer wird viel zu viel des angebauten Getreides für Tierfutter oder biologische Kraftstoffe verwendet. Und auch die verantwortungsvolle Nutzung von Lebensmitteln bietet einen wichtigen Hebel zur Ver- besserung der Lage. Allein in Deutschland fallen jährlich zehn Millionen Tonnen Getrei- deäquivalente der Lebensmittelverschwendung zum Opfer.
Außerdem müssen Ernährungssicherheit, Arten- und Klimaschutz zusammengedacht werden. Denn langfristig gesehen verschärfen Biodiversitäts- und Klimakrise die globalen Versorgungsengpässe nur noch weiter.
Der Bauernverband täte gut daran, die langfristige Entwicklung in den Blick zu nehmen und eine an den Fakten orientierte Debatte zu führen. Generalsekretär Gersteuer sagt, Seite 1 von 2 Schleswig-Holstein hätte ein Potenzial von 80.000 Tonnen mehr Getreide, wenn die ge- planten vier Prozent der Fläche im kommenden Jahr nicht stillgelegt werden. Diese Zahl ist viel zu hoch gegriffen. Nur eine sachliche Debatte wird dazu führen, dass alle Betei- ligten in dieser schwierigen Lage zu guten Lösungen kommen.

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