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01.09.22
16:56 Uhr
B 90/Grüne

Dirk Kock-Rohwer zum Dialogprozess "Zukunft der Landwirtschaft"

Presseinformation
Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion TOP 36 – Fortführung des Dialogprozesses Schleswig-Holstein „Zukunft der Landwirtschaft“ Pressesprecherin Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher der Claudia Jacob Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dirk Kock-Rohwer: 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
Super Idee, super umgesetzt und presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de ein richtig gutes Ergebnis! Nr. 169.22 / 01.09.2022

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Her- ren!
Der Dialogprozess ‚Zukunft der Landwirtschaft‘ wurde im Herbst 2018 begonnen. Den Anstoß dazu hat der damalige Bauernverbandspräsident und jetzige Landwirtschaftsmi- nister Werner Schwarz auf dem Bauerntag der Norla gegeben. Unter Federführung des Umwelt- und Landwirtschaftsministers Jan Philipp Albrecht und mit Unterstützung einer Steuerungsgruppe haben verschiedene Foren und Werkstattgespräche stattgefunden.
Drei Jahre lang haben sich Landwirt*innen und Akteur*innen aus vielen gesellschaftli- chen Gruppen zusammengesetzt und eine Zukunftsvision erarbeitet: wie soll Landwirt- schaft im Jahr 2040 aussehen.
Super Idee, super umgesetzt, endlich einmal alle an einem Tisch und ein richtig gutes Ergebnis!
Das Ergebnis sind 24 Thesen aufgeteilt in folgende Themenfelder: - Wertschöpfung und Wertschätzung - Klimaschutz und Klimaanpassung - Tierwohl und Tierhaltung - Gewässerschutz und Niederungen - Biodiversität und Landwirtschaft 24 Thesen, die jede für sich hier genannt werden müssten, dies würde aber hier den Rahmen sprengen.
Daher hier nur ein kurzer Auszug, These 11: Wir wollen Klimaschutz-, Umwelt- und Biodiversitätsleistungen in der Landwirtschaft be- sonders fördern, etwa mit Hilfe von Maschinen mit geringem Bodendruck sowie konser- vierender Bodenbearbeitung, und eine weitestgehend ohne chemische Pflanzenschutz- mittel erfolgende Unkraut- und Schädlingsbekämpfung erreichen.

Seite 1 von 2 Und wie gesagt, dies aus einem Dialog verschiedenster Gruppierungen um und aus der Landwirtschaft!
Mit den im Juni letzten Jahres veröffentlichten Thesen liegt ein sehr gutes Ergebnis vor, auf dem wir aufbauen können. Das Ergebnis zeigt, dass unsere Landwirt*innen willens sind, im Dialog mit Naturschutz, Tierschutz und anderen gesellschaftlichen Gruppen ei- nen Konsens zu erzielen, wie unsere Landwirtschaft sich bis zum Jahr 2040, und natürlich auch darüber hinaus, nachhaltig entwickeln kann.
Diese Art des Miteinanders führt weg von gegenseitigen Schuldzuschreibungen, von den Grabenkämpfen, auf der einen Seite die Nutzer*innen, auf der anderen Seite die Schüt- zer*innen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Art des Miteinanders brauchen wir zur Lösung der Probleme. Das setzt voraus, dass zum einen die Probleme erkannt und nicht wegdiskutiert werden, zum anderen die Existenzsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe von allen Seiten in den Blick genom- men wird und Landwirt*innen nicht zu Sündenböcken gemacht werden. Denn es gibt sehr viele, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, die mit Eigeninitiative an Lösungen arbeiten.
Die ökologisch wirtschaften, gemeinsam mit Umweltgruppen vor Ort Vertragsnatur- schutzkonzepte entwickeln, die ihre Ställe tiergerecht umgebaut haben oder willens sind, dies zu tun, die neue Wege gehen, mit Agroforst experimentieren, in Direktvermarkung investieren, ihren Anbau diversifizieren, ihre Höfe öffnen für Schulklassen als Beitrag zur Bildung für Nachhaltigkeit und und und, ich könnte da noch viel mehr aufzählen.
Die Landwirtschaft in unserem Land ist vielfältig und anpassungsfähig. Unsere Land- wirt*innen sind bereit für den Wandel. Sie möchten ein Teil des gesellschaftlichen Auf- bruchs in eine klimafreundliche Zukunft sein, sie möchten diesen Wandel mitgestalten und nicht am Rande stehen.
Dafür brauchen sie klare und verlässliche Rahmenbedingungen, die ein wirtschaftliches Auskommen der Betriebe ermöglichen. Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Politik. Der Bun- despolitik, der EU-Agrarpolitik, aber auch unsere Aufgabe hier im Land, in diesem Hause, soweit es in unserer Macht steht.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, den gemeinsam gestarteten Dialogprozess zu verstetigen, ist ausdrücklicher Wunsch der Beteiligten, nachzulesen in einer der These und im Koalitionsvertrag.
Unser Antrag sollte aber nicht missverstanden werden in dem Sinne, dass wir das wie- derholen wollen, was schon stattgefunden hat. Der Dialog ist kein Selbstzweck. Jetzt kommt die nächste Etappe, und die heißt vor allem, Umsetzung. Maßnahmenpakete müssen geschnürt werden, Öffentlichkeitsarbeit muss angeschoben werden, auch um damit Akteur*innen zu motivieren, in die praktische Umsetzung zu kommen.
Aber auch hierbei müssen die verschiedenen Interessengruppen in einem Boot bleiben und gemeinsam rudern. Nur so kommen wir alle voran.
Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und bitte um Unterstützung für unseren Antrag.
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