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12.04.23
15:15 Uhr
B 90/Grüne

Jasper Balke zur Cannabis-Legalisierung

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 123.23 / 12.04.2023 Cannabis-Legalisierung:
Schwarzmarkt schwächen – Gesundheits- und Jugendschutz stärken
Heute (12.4.2023) haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und der Bundes- minister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, die neuen Eckpunkte zur Can- nabis-Legalisierung vorgestellt. Dazu sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Land- tagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Jasper Balke:
Die neuen Eckpunkte der Ampel sind ein erster wichtiger Schritt zu einer modernen Dro- genpolitik. Besitz und Eigenanbau werden legal und Vereine können zu nicht-kommerzi- ellen Zwecken Cannabis anbauen.
Denn dass Menschen Cannabis zu Genusszwecken konsumieren, ist Realität. Dieser Tatsache mit noch mehr Prohibition und Kriminalisierung entgegenzutreten, war und ist nicht erfolgreich. Dies zeigen die immer steigenden Zahlen an Konsument*innen, leider auch bei Jugendlichen.
Letzteres ist besonders problematisch, da der Konsum im jungen Alter durch hohe Anteile des psychoaktiven THCs bleibende kognitive Schädigungen auslösen kann. Verbindliche Präventionsangebote, das Konsumverbot auf Spielplätzen oder Schulhöfen sowie brei- tere Aufklärungsangebote müssen deshalb für einen konsequenten Kinder- und Jugend- schutz im Zentrum der künftigen Cannabis-Politik stehen.
Kinder- und Jugendschutz existiert aber auf dem Schwarzmarkt nicht, sondern eher das Gegenteil. Der Schwarzmarkt für Erwachsene ist aktuell das größte Risiko für Kinder und Jugendliche. Er schafft Anreize, Jugendliche langfristig abhängig zu machen, um sie auch im Erwachsenenalter noch als verlässliche Kund*innen zu binden. Dieser Anreiz wird durch die Schaffung eines legalen Marktes für Erwachsene zunichte gemacht.

Seite 1 von 2 Auch entstehen erhebliche Gesundheitsschäden durch synthetische Beimischungen, ei- nen viel zu hohen THC-Anteil und andere Unreinheiten im auf dem Schwarzmarkt gehan- delten Cannabis. Die Eindämmung des Schwarzmarktes ist deshalb auch im Sinne des Gesundheitsschutzes unbedingt notwendig.
Eine Legalisierung, sowie kontrollierte Abgabe von qualitativ hochwertigem, reinem Can- nabis über lizensierte Fachgeschäfte ist daher essentiell. Hoffentlich wird dies nach Ab- schluss der Modellvorhaben und der Genehmigung der EU erreicht.
Dass diese Abgabe in Zukunft ergebnisoffen und wissenschaftlich begleitet werden soll, ist notwendig und richtig. Denn das Projekt der Cannabis-Legalisierung darf kein Selbst- zweck sein, sondern muss vor allem gute Ergebnisse im Sinne einer menschlichen und vernunftgeleiteten Drogenpolitik liefern.

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