Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
21.02.24
17:22 Uhr
B 90/Grüne

Nelly Waldeck zur Mobilitätsgarantie

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 10 – Mündlicher Bericht zum Konzept für die Umsetzung einer Mobilitätsgarantie für Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die mobilitätspolitische Sprecherin von Bündnis Landeshaus 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Nelly Waldeck: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 067.24 / 21.02.2024

Wir befinden uns auf dem Weg zu einer Mobilitätsgarantie Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,
vielen Dank erstmal für den Bericht. Die Mobilitätsgarantie ist für mich eines der wichtigs- ten neuen Projekte im Verkehrsbereich des schwarz-grünen Koalitionsvertrags. Deswe- gen freue ich mich auch, dass wir heute über sie diskutieren.
Die Mobilitätsgarantie soll Verkehre von den Nutzer*innen aus denken und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr überall und flexibel garantieren. Gerade für einen ländlich geprägten Raum wie Schleswig-Holstein ist eine solche Herangehensweise neu. Durch die Mobilitätsgarantie sollen die schnellen und die flächendeckenden Verkehre klug mit- einander verknüpft werden.
Die schnellen Zug- und Busverbindungen werden aber eben nur von vielen genutzt, wenn die letzte Meile nach Hause oder zum Ziel gesichert ist. Und die letzte Meile ist - wenn ich gerade in Haddeby bin und nicht in Kiel - auch gern mal 20 Kilometer lang. Hierfür braucht es kluge Konzepte, die Mobilität neu denken. On-Demand-Busse sind dafür ein Bestandteil.
Bisherige Beispiele in Schleswig-Holstein zeigen deutlich, dass diese Formate auch ziemlich gut angenommen werden. Die Auslastungen bei Remo in Rendsburg oder dem Dorfshuttle in Süderbrarup sind enorm hoch und die Kapazitäten teils über Tage voll aus- gelastet. Und gerade der On-Demand Anbieter Remo zeigt auch, dass die digitale Be- darfserfassung gut funktioniert. So liegt die Auslastung der Fahrten im Durchschnitt im- merhin bei 1,8 Personen. Nicht selten, hat mir ein Fahrer berichtet, sind die Fahrten vom Club Cheyenne am Abend voll besetzt - mit Personen, die nicht gemeinsam gebucht ha- ben. Das zeigt: Die Idee funktioniert.
Seite 1 von 2 On-Demand-Verkehr ist aber vor allem die Ergänzung zu schnellen Linien - für den Weg nach Hause vom Bahnhof oder zur Busstation - und reichen nicht allein als öffentliches Verkehrsangebot. Keiner verzichtet aufs eigene Auto, wenn es zwar einen Abholservice gibt, aber dieser nicht über das eigene Umfeld hinaus fährt. So ist die Auslastung der Remo On-Demand-Systeme in der Zeit vieler Zugausfälle erheblich geringer gewesen.
Die Mobilitätsgarantie muss über On-Demand-Verkehre hinaus verschiedene Angebote klug kombinieren und so in der gesamten Reisekette eine echte Alternative zum Auto bieten. Genau solche Fragen sollen vor der Einführung untersucht werden, um die Ange- bote möglichst zielgerichtet auszugestalten. Diese Untersuchungen finden vor allem im Rahmen des Projekts SMILE24 statt. Hier kann wie in einem Reallabor der Mobilitäts- wende die Ausgestaltung der Mobilitätsgarantie vorab getestet werden. Das ist mit 37 Millionen Euro ein wirkliches starkes Projekt und das Geld ist gut angelegt.
Welche Angebote werden besonders gut angenommen, welche Kommunikation ist nötig, um das Bewusstsein über verbesserte Mobilitätsangebote zu schaffen, welche Entfer- nung zu einer Haltestelle ist noch akzeptabel und wie viel beliebter sind flexible Bedien- formen im Vergleich zu festen Angeboten? Viele solcher Fragen werden gerade erst ein- mal untersucht. Aber auch im Rahmen von Remo beispielsweise gibt es eine wissen- schaftliche Auswertung, von der die Mobilitätsgarantie profitieren kann.
Der erste Schritt zur Errichtung der Mobilitätsgarantie ist ein gesamter Angebotsüberblick und eine landesweite Buchungsplattform. Mit der Nah.SH Plus App wird gerade der An- fang gemacht. Erst wenn alle Angebote - von Bike-Sharing bis zur Bahnverbindung - in einer App zu finden sind, kann die Idee der Mobilitätsgarantie verkehrsmittelübergreifend funktionieren und auch beispielsweise Leihfahrräder oder E-Scooter mit eingebunden werden.
Die konkrete Ausgestaltung der Zielangebote sollte dann anhand der Ergebnisse, die während des SMILE24 Konzeptes untersucht werden, erfolgen. Insofern gilt es, das Pro- jekt jetzt intensiv zu begleiten und dadurch die Ausgestaltung der Mobilitätsgarantie mög- lichst zielgerichtet voranzubringen. Also: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und wir befinden uns auf dem Weg.
Vielen Dank.
***



Seite 2 von 2