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Rixa Kleinschmit: TOP 19:
Pflanzenschutz | 21.05.2025 | Nr. 127/25Rixa Kleinschmit: TOP 19: Reduktion von Pflanzenschutzmitteln Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,sehr geehrte Damen und Herren,Dieser Antrag ist ein gutes Beispiel dafür, dass Schwarz-Grün auch mit unterschiedlichen Perspektiven zu gemeinsamen und guten Anträgen kommt.Der zielgerichtete Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sichert die Ernährung in Deutschland, in Europa und weltweit. Ohne wirksame Pflanzenschutzmaßnahmen ist der Hunger in der Welt nicht in den Griff zu bekommen. Und ohne Pflanzenschutzmaßnahmen drohen in vielen Teilen der Welt noch größere Verteilungskämpfe. Ich weiß, dass diese Aussagen viele irritieren und einige es auch nicht hören wollen.Aber lassen Sie uns auf die Fakten schauen. Aktuell verlieren wir ca. 20 – 40 Prozent der Ernten durch Schädlinge oder Pflanzenerkrankungen. Ohne Pflanzenschutz wären diese Verluste erheblich höher.Vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung und der ohnehin schon knappen Flächen, würde dies eine weitere Ausweitung der landwirtschaftlich genutzten Flächen notwendig machen. Doch wo liegen diese zusätzlichen Flächen? Zum Beispiel im Regenwald – und wir alle wissen, was das bedeutet.Natürlich wollen wir heute nicht über Probleme in anderen Teilen dieser Welt sprechen, sondern wie wir hier eine Reduktion der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sachgerecht anregen können. Und zwar ohne dadurch Fehlanreize in anderen Ländern auszulösen, denn in unserer globalisierten Welt hängt vieles zusammen.Aus diesem Grund freue ich mich, dass wir heute einen Antrag zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln unter Berücksichtigung der Ernährungssicherung beraten können.Denn wir haben viele Möglichkeiten, beide Ziele miteinander zu verbinden.Und weil es neben dem chemisch-synthetische Pflanzenschutz viele weitere Wege gibt, die für alle Betriebe interessant sein können. Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Wir müssen uns endgültig von der Vorstellung verabschieden, dass Landwirte und Landwirtinnen quasi „zum Spaß“ immer wieder mit der großen Spritze über den Acker fahren. Dafür ist das Thema zu wichtig und dafür – sind wir mal ehrlich – sind die Maßnahmen und Mittel auch zu teuer.Aber zu fordern, dass auf Pflanzenschutz verzichtet wird und dann „ist alles gut“, ist zu einfach.Die Maßnahmen sind notwendig zur Ertragssicherung, zur Qualitätssicherung und zur Feldhygiene. Es ist auch notwendig, um sogenannte Quarantäneschaderreger, also Arten mit großen Auswirkungen auf die Biodiversität, einzudämmen und deren Verbreitung zu stoppen.Und es gibt viele Möglichkeiten. Der technische Fortschritt ist in dem Bereich enorm und es gibt viele Ansätze mit enormen Sparpotential von Betriebsmitteln, von Zeit, von Geld und dies wollen wir unterstützen.Ein Beispiel ist die Bewertung von Pflanzenschutzmitteln nach dem sogenannten High Risk Indicator (HRI). Hier werden Mittel nach ihrer Toxizität bewertet und es ermöglicht den Anwendern und Anwenderinnen mit anderen Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen, Mittel einzusparen und die Pflanzengesundheit trotzdem sicherzustellen. Versuche in anderen Bundesländern zeigen, dass es Sparpotentiale von bis zu 60 – 70 Prozent gibt.Weitere Beispiele sind der Einsatz von moderner Technik, wie Spot Spraying oder dem Einsatz von Drohnen. Um diese Techniken zu nutzen, sind Daten notwendig und auch hierbei wollen wir, wie es zum Beispiel in Dänemark gemacht wird, helfen und die dem Land zur Verfügung stehenden Daten einfacher zugänglich machen.Und natürlich ist Pflanzenschutz viel mehr als nur der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Auch der Einsatz von mechanischen und biologischen Techniken, von Neuerungen in der Pflanzenzüchtung oder auch von Fruchtwechseln sind Möglichkeiten, um die Pflanzengesundheit zu verbessern. Auch hierfür wollen wir den Wissenstransfer und die Beratung stärken.Es wurde von der Branche schon viel getan und viel erreicht. Und es gibt viele Stellschrauben bei denen wir als Land helfen können. Denn eins ist sicher, die Herausforderungen werden, auch vor dem Hintergrund des sich verändernden Klimas und den damit verbundenen neuen Krankheitsbildern, nicht weniger. Sie werden mehr und wir möchten den Anwendern bei den von der EU formulierten, ambitionierten Reduktionszielen helfen und diese Aufgabe nicht durch weitere unsachliche Einschränkungen mit der Gießkanne erschweren.Aus diesem Grund bitte ich um Zustimmung zu unserem Antrag. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de