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Anne Riecke zu TOP 19 "Sicherstellung der Pflanzengesundheit"
21.05.2025 | LandwirtschaftAnne Riecke zu TOP 19 "Sicherstellung der Pflanzengesundheit" In ihrer Rede zu TOP 19 (Programm zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und zur Sicherstellung der Pflanzengesundheit) erklärt die agrarpolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion, Anne Riecke:„Pflanzenschutz ist kein Nebenthema. Pflanzenschutz ist ein zentraler Baustein für sichere Ernten, stabile Erträge und unsere Ernährungssouveränität. Wenn über Pflanzenschutz debattiert wird, muss allerdings auch über Verantwortung gesprochen werden. Verantwortung gegenüber der Umwelt, aber auch gegenüber der Landwirtschaft und letztlich gegenüber uns allen als Gesellschaft. Deshalb: Ja, wir Freie Demokraten unterstützen den Antrag der Koalition, damit mit Forschung und Innovation ein Programm entwickelt werden kann, das den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln steuert und die Pflanzengesundheit sicherstellt.Dabei dürfen wir eines jedoch nicht aus den Augen verlieren: Ohne Pflanzenschutz gibt es keine sichere Ernte. Und ohne sichere Ernte gibt es keine Ernährungssicherheit – auch nicht in einem wohlhabenden Land wie Deutschland. Es ist richtig und gut, dass die Koalition kein ideologisch motiviertes Verbotsszenario aufmacht, sondern anerkennt, dass Pflanzenschutzmittel – richtig angewendet – auch in Zukunft ihren Platz haben werden. Pflanzenschutzmittel sind kein Teufelszeug, sondern ein Werkzeug. Hier sehen wir als Freie Demokraten große Chancen.Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Rolle der Biotechnologie in der Landwirtschaft. Die Entwicklung von resistenten Pflanzen durch moderne Verfahren, wie bspw. die Genschere, kann uns helfen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Diese Technologien ermöglichen es, Pflanzen zu züchten, die weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten sind, was letztlich zu einer nachhaltigen Erhöhung der Erträge ohne zusätzlichen chemischen Aufwand führt. Das ist nicht nur ein Schritt in Richtung einer höheren Ernährungssicherheit, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Bioökonomie. Indem wir innovative Ansätze in die Landwirtschaft integrieren, können wir nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die Produktionskosten senken und die wirtschaftliche Stabilität unserer Landwirte sichern. Wir begrüßen ausdrücklich den Fokus auf eine bürokratiearme Beratung. Nur gemeinsam kann das Verständnis von nachhaltiger Landwirtschaft geprägt werden. Ein Programm zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und Sicherstellung der Pflanzengesundheit scheint uns daher ein guter Anfang in die richtige Richtung zu sein. Aber der Antrag bleibt an vielen Stellen zu unkonkret. Wer sorgt für die notwendige Entlastung bei Dokumentation und Genehmigungen? Wo bleibt die finanzielle Unterfütterung für moderne Technik und Schulungen? Und vor allem: Wann endlich reduzieren Sie den bürokratischen Wildwuchs, der jeden Fortschritt auf dem Acker bremst? Hierbei möchte ich mit aller Deutlichkeit noch einmal auf die Stoffstrombilanzverordnung verweisen, die laut Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung abgeschafft werden soll.Eins muss zudem noch erwähnt werden: Der Antrag trägt leider wieder einmal eine deutliche Handschrift der Koalition: Prüfaufträge und Absichtserklärungen. Viel theoretische Zustimmung, aber wenig klare Umsetzung. Die Landwirtschaft braucht keine neuen Prüfprozesse, sondern verlässliche Rahmenbedingungen und handfeste Verbesserungen in der Praxis. Wir fordern daher: Mehr Klarheit, mehr Mut zu konkreten Maßnahmen, mehr Praxisnähe. Und vor allem: eine echte Beteiligung der Menschen, die Pflanzenschutz täglich leben – auf ihren Höfen und in ihren Betrieben.Wenn wir wirklich wollen, dass Schleswig-Holstein vorangeht bei einem modernen, ressourcenschonenden Pflanzenschutz, dann müssen wir das Feld nicht nur bestellen, sondern auch ernten. Zukunftsfähiger Pflanzenschutz heißt nicht weniger Landwirtschaft. Zukunftsfähiger Pflanzenschutz heißt bessere Landwirtschaft. In diesem Sinne: Ja zum Antrag – aber bitte beim nächsten Mal mehr Handlungsauftrag statt Prüfauftrag.“ Sperrfrist Redebeginn!Es gilt das gesprochene Wort. Anne Riecke Sprecherin für Bildung, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Verbraucherschutz, Religion, Minderheiten, Umwelt, Klimaschutz Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de