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21.05.25 , 16:10 Uhr
FDP

Anne Riecke zu TOP 32 "Blauzungenkrankheit eindämmen"

21.05.2025 | Landwirtschaft
Anne Riecke zu TOP 32 "Blauzungenkrankheit eindämmen" In ihrer Rede zu TOP 32 (Blauzungenkrankheit eindämmen – Monitoring und gezieltes Testverfahren auf den Weg bringen) erklärt die agrarpolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion, Anne Riecke:
„Wir beraten heute unseren Antrag zur Eindämmung der Blauzungenkrankheit – ein Thema, das nicht nur die Tiergesundheit betrifft, sondern auch die wirtschaftliche Existenz vieler Landwirtinnen und Landwirte in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland gefährdet. Um Sie alle kurz abzuholen: Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte, hauptsächlich akut verlaufende Krankheit von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen. Zu den Krankheitssymptomen gehören unter anderem Hautveränderungen im Maulbereich, der Rückgang der Milchleistung und ein reduziertes Allgemeinbefinden.
Von Juli bis September 2024 hat sich die für den Menschen ungefährliche Tierseuche rasant in Deutschland ausgebreitet. Seit Oktober 2024 hat sich das Seuchengeschehen glücklicherweise wieder deutlich abgeschwächt. Das heißt jedoch nicht, dass wir nun auf die nächste Welle der Infektion warten und darauf hoffen sollten, dass alles glimpflich verläuft. Die Seuche wird durch sogenannte Gnitzen übertragen. Das sind winzige Stechmücken, die mit steigenden Temperaturen wieder aktiv werden. Ein Wiederaufflammen der Infektionen im Sommer ist somit sehr wahrscheinlich.
Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um über mögliche Strategien zur Eindämmung der Blauzungenkrankheit – und dazu gehört ein Monitoring sowie ein gezieltes Testverfahren der Seuche – zu sprechen. Alle Bundesländer haben ihren Status als ‚frei von einer Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit‘ letztes Jahr verloren. Allein in Schleswig-Holstein waren über 1.300 Betriebe betroffen, mit teils dramatischen Folgen: Ein Beispiel ist ein Schafhalter im Kreis Steinburg, der 135 seiner 750 Mutterschafe sowie knapp die Hälfte seiner 25 Deckböcke verlor. Das zeigt: Wir müssen handeln!
In der aktuellen Situation ist die Impfung das zentrale Mittel der Wahl, um unsere Tierbestände zu schützen und die Weiterverbreitung der Seuche einzudämmen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat per Eilverordnung die Anwendung von drei Impfstoffen gegen die Blauzungenkrankheit gestattet, um rechtzeitig vor der Gnitzensaison eine Grundimmunisierung zu ermöglichen. Doch trotz dieser Maßnahmen sind die Impfraten noch immer zu niedrig. In Sachsen-Anhalt beispielsweise wurden bis Mitte März 2025 nur rund 60 Prozent der Schafe und zehn Prozent der Rinder geimpft. Das ist alarmierend, denn eine hohe Impfquote ist entscheidend, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Und dabei zahlt das Land Sachsen-Anhalt sogar mit 8 Euro 35 pro Schaf und Jahr die bundesweit höchste Beihilfe zur Impfung gegen die Blauzungenkrankheit. Im Vergleich: Hierzulande erhalten die Tierhalterinnen und Tierhalter einen Zuschuss von einem Euro pro Schaf oder Ziege und zwei Euro pro Rind. Das sind gute und richtige Ansätze, eine flächendeckende Immunisierung wurde damit jedoch bislang nicht erreicht.
Wir müssen somit dringend ein verlässliches, risikoorientiertes und praktikables Testverfahren entwickeln, um die Tiergesundheit zu schützen und gleichzeitig die Interessen der Tierhalterinnen und Tierhalter zu wahren. Ein solches Verfahren würde es ermöglichen, gezielt zu impfen und unnötige Belastungen für die Betriebe zu vermeiden. Wir müssen gemeinsam handeln, um die Blauzungenkrankheit effektiv zu bekämpfen und unsere Tierbestände sowie die Existenz unserer Landwirtinnen und Landwirte zu sichern.
Ich fordere daher eine Ausschussüberweisung und schlage vor, dass sich der Umwelt- und Agrarausschuss in Form eines Fachgespräches mit dieser Thematik auseinandersetzt.“
 
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort.



Anne Riecke Sprecherin für Bildung, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Verbraucherschutz, Religion, Minderheiten, Umwelt, Klimaschutz


Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin
Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de

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