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Dirk Kock-Rohwer zur Eindämmung der Blauzungenkrankheit
Presseinformation 21.05.2025Nr. 25-132Es gilt das gesprochene Wort!TOP 32 – Blauzungenkrankheit eindämmen – Monitoring und gezieltes Testverfahren auf den Weg bringenDazu sagt der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Dirk Kock-Rohwer:Wir arbeiten lieber an praktischen Lösungen als an politischen Schaufensterreden Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,als Landtagsabgeordneter und als jemand, der selbst auf einem Milchviehbetrieb Verantwortung für Tiergesundheit trägt, will ich eines vorweg sagen: Die Sorge um die Blauzungenkrankheit ist berechtigt. Sie betrifft unsere Tiere, unsere Betriebe und natürlich auch die Vermarktung. Aber: Der Antrag der FDP ist leider ein Musterbeispiel für politischen Aktionismus ohne Substanz. Denn was Sie fordern, ist längst Realität.Ein landesweites Monitoring gibt es seit 15 Jahren. Und nicht nur das: Dieses Monitoring wurde im vergangenen Jahr angesichts der realen Bedrohung durch BTV-3 zielgerichtet angepasst, auf Frühwarnung, auf gezielte Untersuchungen und auf schnelle Nachverfolgbarkeit. Ihre Forderung ist also nicht nur überflüssig, sondern schlicht überholt.Und lassen Sie mich auch eines klarstellen: Dieses System funktioniert, aus Sicht der Tiergesundheit wie auch aus Sicht der Tierhalter*innen. Ich spreche da nicht aus der Theorie, sondern aus praktischer Erfahrung. Die Kooperation mit Tierärzt*innen, mit den Veterinärbehörden und mit dem Landeslabor läuft pragmatisch, verlässlich und sachgerecht.Was Sie fordern, ein neues Monitoring, ein neues Testverfahren, suggeriert, dass es eine Lücke gäbe. Die gibt es nicht. Stattdessen haben wir: ein Frühwarnsystem über klinisch auffällige Tiere, eine wöchentliche Veröffentlichung der Fallzahlen, eine kostenfreie amtliche Untersuchung für Tierhalter*innen und bei Bedarf eine klare Möglichkeit zur Probenuntersuchung für den Handel.Wir brauchen kein neues Verfahren, wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie, wir brauchen das, was wir schon haben: eine konsequente Anwendung und gezielte Impfungen. Denn, das möchte ich besonders betonen, Blutuntersuchungen retten keine Tiere. Impfungen retten Tiere. Wer also etwas gegen Tierverluste tun will, muss impfen, nicht bloß testen. Und diese Möglichkeit besteht längst. Es braucht keine symbolpolitischen Anträge, sondern Verantwortung auf den Höfen. Und da übernehmen die allermeisten Landwirt*innen diese Verantwortung auch.Ein Wort noch zur Planungssicherheit bei Tiertransporten: Auch hier malen Sie ein Problem an die Wand, das so nicht existiert. Innerhalb Deutschlands gibt es keine zusätzlichen Anforderungen. Und auch der internationale Handel ist mit vorhandenen Strukturen planbar. Das System funktioniert, wenn man es nutzt.Der Schutz unserer Tiere ist keine Frage von Parteifarben, sondern von Sachverstand und Zusammenarbeit. Was wir aber nicht brauchen, sind Anträge, die bestehende Strukturen ignorieren und der Öffentlichkeit ein Problem vorgaukeln, das in dieser Form längst gelöst ist. Darum, und nicht aus parteitaktischen Gründen, lehnt meine Fraktion diesen Antrag ab. Weil er überflüssig ist. Weil er vorhandene Maßnahmen verdoppelt. Und weil wir lieber an praktischen Lösungen arbeiten als an politischen Schaufensterreden.Vielen Dank.***Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Düsternbrooker Weg 70 24105 KielClaudia Jacob | Pressesprecherin presse@gruene.ltsh.de Tel. 0431 / 988 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 sh-gruene-fraktion.de