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22.05.25 , 11:35 Uhr
B 90/Grüne

Nelly Waldeck zu grauen Emissionen im Wohnungsbau

Presseinformation 22.05.2025
Nr. 25-139
Es gilt das gesprochene Wort!
TOP 42 – Graue Emissionen verhindern – Anpassung der Bau- und Wohnungspolitik an neue Erkenntnisse
Dazu sagt die klimapolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Nelly Waldeck:
Der Einbau einer Öl- oder Gasheizung ist aktuell weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll Sehr geehrte Damen und Herren,
der Gebäudesektor trägt zu etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland bei. Darunter fallen sowohl der Bau als auch der Betrieb. Für die Dekarbonisierung des Betriebs gibt es seit Jahren eine einfache und effektive Lösung: die Wärmepumpe und ihren Betrieb mit erneuerbaren Energien. Und inzwischen ist die Wärmepumpe auch so weit entwickelt, dass sie bereits in weniger gut gedämmte Gebäude eingebaut werden kann.
Das zeigt nicht nur die in unserem Antrag erwähnte ARGE-Studie, sondern auch seit Jahren die Realität in Skandinavien eindrücklich. Vor diesem Hintergrund ist die deutsche Debatte um Wärmepumpen wirklich bemerkenswert. Ich zitiere an dieser Stelle, mit Erlaubnis der Präsidentin, ein paar Beispiele für Artikel zu Wärmepumpen aus den letzten drei Jahren. Bildzeitungsüberschriften habe ich ausgenommen, ich glaube, viele haben inzwischen bemerkt, dass es dort mehr um Kampagne gegen Wärmepumpen als Berichterstattung geht. So titelte die Süddeutsche: “Sind Wärmepumpen wirklich umweltfreundlich?” Im Focus war zu lesen: “98% aller Wärmepumpen ineffizient?” “Sind Wärmepumpen zu laut?” Fragte der WDR. Den Artikel der Welt finde ich besonders spannend: “Die Wärmepumpe als letzte Entfremdung des Menschen vom Feuer”.
Nicht nur für Klimaschutz, auch für den Geldbeutel von Verbraucher*innen ist essenziell, dass heute keine fossilen Heizsysteme mehr eingebaut werden. Jeder, der das den Menschen heute noch einredet, handelt absolut verantwortungslos. Durch den steigenden CO2-Preis wird das Heizen mit Öl oder Gas in wenigen Jahren teurer werden. Es ist deswegen absurd, dass 2023 ein Rekordabsatzjahr für Öl- und Gasheizungen war.
Klar ist: Der Einbau einer Öl- oder Gasheizung ist aktuell weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Wir wollen deshalb mit unserem Antrag schneller bei der Dekarbonisierung der Heizungssysteme vorankommen.
Wir wollen aber auch weniger Emissionen verbrauchen, indem wir voranbringen, dass bereits in nicht perfekt gedämmte Gebäude Wärmepumpen oder andere emissionsfreie Heizsysteme eingebaut werden. Das bedeutet nicht, dass nicht mehr saniert werden soll. Der Fokus bei der Sanierung sollte aber auf die „worst performing buildings“, dort wo eine Wärmepumpe nicht funktioniert, gelegt werden. Denn diese sind sowohl für Heizkosten als auch für die dekarbonisierte Wärme zentral.
Unser Ziel muss sein, Menschen, die in diesen Gebäuden wohnen, die Sanierung möglichst einfach zu machen, sie umfassend zu beraten und eine Sanierung finanziell möglich zu machen, sodass auch bei diesen Gebäuden eine klimaneutrale Heizung eingebaut werden kann. Darauf soll in Förderprogrammen künftig ein Schwerpunkt gelegt werden. Das entlastet auch Verbraucher*innen am effizientesten.
Im Gebäudesektor haben wir noch einen ordentlichen Weg vor uns, um Klimaneutralität zu erreichen. Das gilt für die Sanierung ebenso wie für den Bau. Es müssen mehr nachhaltige oder recycelte Baustoffe in Sanierung und im Bau verwendet werden oder bestehende Gebäude, anstatt sie abzureißen und neu zu bauen, umgenutzt oder saniert werden.
Diesen Weg wollen wir mit unserem Antrag gehen. Deswegen bitte ich um Zustimmung.
Vielen Dank!
***
Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Claudia Jacob | Pressesprecherin presse@gruene.ltsh.de Tel. 0431 / 988 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 sh-gruene-fraktion.de

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