Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Hauke Hansen: TOP 21: Die bestmögliche Versorgung unserer Bevölkerung sicherstellen
Arzneimittel | 22.05.2025 | Nr. 135/25Hauke Hansen: TOP 21: Die bestmögliche Versorgung unserer Bevölkerung sicherstellen Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,liebe Kolleginnen und Kollegen,Eine gute und stabile Arzneimittelversorgung ist einer der Grundpfeiler unseres Gesundheitssystems. Eine lückenhafte oder unzureichende Arzneimittelverfügbarkeit kann zu erheblichen Risiken für die Versorgung der Bevölkerung führen. Daher freue ich mich, dass wir heute wieder dieses so wichtige Thema auf der Tagesordnung haben.Bereits im November 2023 sprachen wir in diesem hohen Haus über das Thema Apotheken- und Arzneimittelversorgung.Vielleicht erinnern Sie sich noch an die damalige Diskussion:Ich hatte Ihnen von meinem Apothekenpraktikum in der Klaus-Groth-Apotheke in Bordesholm berichtet und auch Zahlen genannt: Damals waren über 270 Arzneimittel, die regulär im Bestand der Apotheke waren, nicht lieferbar.Auch wenn es überhaupt nicht repräsentativ ist, hat mich schon interessiert, was sich seitdem getan hat.Hier nun ein Update:Gestern waren in der Klaus-Groth-Apotheke über 200 Arzneimittel, die regulär im Bestand der Apotheke sind, nicht lieferbar.Da sich unter diesen 200 Arzneimitteln auch wichtige Cholesterinsenker, Psychopharmaka und Antibiotika befinden, ist die Situation weiterhin nicht zufriedenstellend und die Verbesserung kein Grund für Jubelschreie.Die Anzahl der Apotheken im Land ist von 582 im November 2023 auf 561 im März 2025 gesunken.Auf Einladung des Kollegen Deckmann war ich im Februar zum Austausch mit Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Apothekern an der Westküste in Husum. Besonders die Schließung von Apotheken in ländlichen Regionen führt zu massiven Problemen. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist es dort fast unmöglich, einen Betriebsnachfolger zu finden. Die Politik muss jetzt die Weichen für eine zukunftsfähige Versorgung stellen.Mit unserem Antrag bitten wir die Landesregierung, sich auf Bundesebene für zielführende Maßnahmen einzusetzen.Wir wollen die wirtschaftliche Lage der Apotheken verbessern und damit dem Apothekensterben entgegentreten. Zusätzlich wollen wir den Apothekerinnen und Apothekern mehr Verantwortung als bisher übertragen. Konkret möchten wir, dass bei Mangelsituationen pharmakologisch-therapeutisch vergleichbare Arzneimittel, nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, abgegeben werden dürfen. Meine Damen und Herren, Mangelsituationen bei einzelnen Wirkstoffen werden uns noch längere Zeit begleiten. Wir müssen daher alle Möglichkeiten nutzen, um die bestmögliche Versorgung unserer Bevölkerung sicherzustellen. Die Apothekerinnen und Apotheker können dazu einen Beitrag leisten. Sie sind gut ausgebildet und wenn wir ihnen Vertrauen schenken, werden sie ihre Aufgabe mit Bravour meistern, davon bin ich überzeugt.Damit mehr Medikamente in den Apotheken ankommen, wollen wir die Arzneimittelproduktion in Deutschland und Europa attraktiver gestalten. Auch für den Kriegsfall müssen wir vorbereitet sein. Wir kennen es noch aus der Corona- Pandemie: Besonders internationale Handelswege und Lieferketten können sich verändern oder brechen im schlimmsten Fall ganz zusammen. Daher muss Deutschland wieder zu einem attraktiven Standort für die Pharmaindustrie werden. Zudem ist es jetzt wichtig, zusätzlich für belastbare innereuropäische Strukturen in der Produktion und Lieferung von Medikamenten und medizinischem Material zu sorgen. Die Produktion von Wirkstoffen und Arzneimitteln in Europa muss dauerhaft gestärkt werden.Daneben ist es erforderlich, regulatorische Hemmnisse abzubauen. Maßnahmen, die vom Verordnungsgeber gut gemeint sind, entwickeln sich in bestimmten Konstellationen zum Bumerang. Beispiel: Stärkung der Versorgungssicherheit durch die Verpflichtung, 2 Lieferanten für Rohstoffe unter Vertrag zu haben. Klingt zunächst gut. Wenn die benötigte Rohstoffmenge jedoch ohnehin schon gering ist, droht an diesem Punkt das gesamte Produkt zu scheitern. Hier brauchen wir flexible Lösungen, gerade auch für unsere mittelständischen Arzneimittelhersteller hier in Schleswig-Holstein.Zudem wollen wir die Forschung und Entwicklung fördern. Hier sehen wir Chancen, wenn durch identische Vorgaben zum Beispiel grenzüberschreitende Studien möglich werden und so mehr Forschungspower möglich wird. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de