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Martin Habersaat zu den TOP's 25+26+36: Wer gute Lehrkräftebildung will, darf nicht an den Hochschulen sparen und die Studierenden nicht schröpfen
Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathekLANDTAGSREDE – 22. Mai 2025Martin Habersaat Wer gute Lehrkräftebildung will, darf nicht an den Hochschulen sparen und die Studierenden nicht schröpfen TOP 25+26+36: Gemeinsame Beratung a) Abordnung Plus – mehr Effekt durch bessere Umsetzung b) Lehrkräftebildung weiterentwickeln: Bessere Verzahnung der drei Phasen der Lehrkräftebildung c) Duales Lehramtsstudium jetzt! (Drs. 20/3122, 20/3151, 20/3196)"Über Monate ging ein Gerücht durch Schleswig-Holstein. Oder eher eine Befürchtung. Plant die Landesregierung eine Verkürzung des Referendariats? Man wusste es nicht. Und wer die Bildungsministerin fragte, erfuhr es auch nicht. Nicht bei Beratungen im Ausschuss. Nicht per Kleiner Anfrage. Und schon gar nicht per Zwischenfrage im Landtag. Insofern begrüße ich es, dass die Koalitionsfraktionen mit ihrem Antrag heute Klarheit schaffen. Zumindest in diesem einen Punkt. Der Rest ist ja wieder einmal mehr Lyrik und Prüfung. Sie wollen beschließen, dass hochwertige Lehrkräftebildung eine Grundlage für guten Unterricht ist. Donnerwetter. Dann beschließen Sie doch mal Maßnehmen für eine hochwertige Lehrkräftebildung!So weit gehen Sie nicht. Aber immerhin prüfen Sie gemeinsam mit vielen wichtigen Beteiligten.Eine Erkenntnis erlaube ich mir heute schon vorwegzunehmen: Wer gute Lehrkräftebildung will, darf nicht an den Hochschulen sparen und darf nicht die Studierenden schröpfen.Mich überzeugt bisher nicht, was ich zur Grundfinanzierung unserer Lehrkräfte-bildenden Hochschulen höre und lese. Die CAU hat momentan Herausforderungen an verschiedenen Ecken und Enden. Der Weg zu einer neuen Präsidentschaft ist noch weit. Der Weg zur Exzellenzuniversität auch noch nicht geschafft. Und der Weg zur hochwertigen Lehrkräftebildung hängt von den finanziellen Rahmenbedingungen ab, die dieses Parlament setzt.Und wer in Zeiten des Fachkräftemangels auf Nachwuchs angewiesen ist, sollte sich überlegen, ob zusätzliche Studiengebühren das richtige Signal sind.Das gilt vor allem, wenn wir die beiden Botschaften zusammenfügen: Die Lehrkräftebildung soll geschwächt werden. Die Studienbedingungen werden schlechter. Und dafür will die Günther- Regierung künftig 60 Euro zusätzlich pro Semester von den Studierenden einsammeln. Einen höheren Preis für ein schlechteres Produkt zu verlangen ist eine Strategie, die in vergangenen 1 Fällen jedenfalls nicht immer zum Erfolg geführt hat. Besprechen Sie das gerne mit den Beteiligten!Wir können uns Fehler der Günther-Regierung bei der Nachwuchssicherung nicht länger leisten!Vielen Schulen in Schleswig-Holstein gelingt es bereits seit Jahren nicht, die ihnen zur Verfügung stehenden Stellen mit ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen. Die Zahl der Lehrkräfte ohne abgeschlossene Ausbildung steigt, inzwischen sind 12 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an unseren Schulen gar keine richtigen Lehrer, an den Grundschulen 17,3 Prozent.Bei der Abordnung Plus glauben wir, dass für unsere Schulen im Interesse der Schülerinnen und Schüler mehr positive Effekte möglich sind, wenn Sie es besser machen. Drei Maßnahmen schlagen wir vor:1. Aufhebung der 1:1-Zuordnung von aufnehmenden und abgebenden Schulen. Wer an eine bestimmte Schule in Kiel möchte, kann vielleicht drei Jahre in Geesthacht besser umsetzen als drei in Wedel. Erwachsenen und gut ausgebildeten Nachwuchskräften sollte diese Entscheidungsfreiheit nicht genommen werden.2. Vertretungsverträge über drei Jahre ermöglichen. Schulleitungen der abgebenden Schulen können für die drei Jahre, an denen ihre eigentlich neu eingestellte Lehrkraft an eine andere Schule abgeordnet ist, keine durchgängige Vertretung einstellen. Das Bildungsministerium zwingt sie derzeit zu kürzeren Verträgen. Das bedeutet mehr Arbeit und Unsicherheit für alle Beteiligten und unnötige Lehrkräftewechsel für Schüler*innen.3. Ausschreibungen auch für künftige Bedarfe zulassen. Es sollte ermöglicht werden, die Stelle einer Lehrkraft, die in drei Jahren in den Ruhestand geht, bereits heute auszuschreiben. Die Folge: Eine dringend benötigte Lehrkraft stünde der aufnehmenden Schule schon heute zur Verfügung – und wird dort ja auch schon heute dringend gebraucht." 2