Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

23.05.25 , 14:02 Uhr
B 90/Grüne

Silke Backsen zur Fischereipolitik

Presseinformation Nr. 25-150 23.05.2025

Systemversagen der Fischereipolitik Zur Analyse des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, mit dem Titel „Systemic failure of European fisheries management“, die in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals „Science“ vom 22. Mai veröffentlicht wurde, sagt die fischereipolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Silke Backsen:
„Den Fischer*innen geht es schlecht, weil es den Fischen schlecht geht. Bis auf die Plattfische sind die Fanggründe weitgehend leergefischt. Die Bestände an Dorsch, vor wenigen Jahren noch der Brotfisch der Ostseefischerei, sind zusammengebrochen. Auch mit dem Hering geht es bergab, wenn nicht endlich gegengesteuert wird. Das hat auch mit dem Klimawandel zu tun. Doch vor allem liegt die Ursache in einer mehr als 15 Jahre währenden, konstanten Überfischung. Und die wiederum ist die Folge zu hoch angesetzter Fangquoten durch den EU-Fischereirat. Wir wissen, dass die Politik die Empfehlungen der Wissenschaft nicht eingehalten und über den Empfehlungen liegende Quoten beschlossen hat. Angeblich im Interesse der Fischerei, in den Auswirkungen aber gegen deren Interessen und gegen eine nachhaltige Wirtschaftsform.
Was wir bisher nicht wussten, und das ist alarmierend: Auch die Empfehlungen der Wissenschaft lagen viel zu hoch. Die Fischer*innen sind nicht die Ursache der Misere, sie haben sich an die wissenschaftlichen und politischen Vorgaben gehalten. Die Fischbestände, die für die Zukunft errechnet wurden, hat man bereits in der Gegenwart gefischt. Die Fischjahrgänge, die sich hätten fortpflanzen können, sind über Jahre weggefischt worden, bevor sie überhaupt alt genug waren. Die Quoten wurden herabgestuft, die gefangenen Dorsche wurden Jahr für Jahr kleiner.
Jetzt ist es an der Zeit, durch eine Korrektur der Berechnungsmethoden, durch fischereifreie Zonen und vernunftbasierte, verantwortungsvolle Entscheidungen in der Fischereipolitik eine Basis zu schaffen, die es den Fischbeständen ermöglicht, sich zu regenerieren. Wenn wir am Ende die handwerkliche Fischerei in Schleswig-Holstein erhalten wollen, müssen wir die Fischerei jetzt unterstützen, damit es in einigen Jahren wieder etwas zu fischen gibt.
*** Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
T 0431 988 1503 M 0172 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de sh-gruene-fraktion.de

Download PDF

Pressefilter

Zurücksetzen