Hermann Junghans: Landesarchiv berichtet dem Landtag!

Archivwesen | 05.06.2025 | Nr. 148/25
Hermann Junghans: Landesarchiv berichtet dem Landtag! Der Landtag hatte im letzten Jahr beschlossen, dass das Landesarchiv alle fünf Jahre über seine Arbeit berichten möge. Nun liegt der erste Bericht der Landesregierung über das Landesarchiv vor.
Dazu erklärt der für das Archivwesen zuständige Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Hermann Junghans:
Auch das Landesarchiv steht vor großen Herausforderungen: Die Digitalisierung der historischen Quellen unseres Landes wird die Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit erheblich verbessern. Durch die Digitalisierung von Quellen wird die Wissenschaft von Archivöffnungszeiten unabhängiger. Auch kann in Archivverbünden länderübergreifend ohne aufwändiges Reisen schneller recherchiert werden. Das setzt eine kompatible IT-Struktur und entsprechend ausgebildete Fachkräfte voraus.
Die Digitalisierung stellt auch die Arbeit des Landesarchivs aber vor erhebliche Herausforderungen. Es geht zum einen um die Digitalisierung von Informationen, die originär auf Papier oder auf anderen Stoffen gebundenen sind. Damit schafft man neben dem stofflich gebundenen originären Träger einen zweiten, digitalen. Zum anderen müssen die neu dazu kommenden originär digitalen Quellen dauerhaft gesichert werden.
Alle Archive stehen vor dem Problem, wie sie ihre Archivalien dauerhaft vor Verfall sichern. Das gilt insbesondere auch für digitale Quellen. Zwar gibt es Forschungsvorhaben, die sich mit der dauerhaften Speicherung von Informationen auf hauchdünnen Keramikscheiben oder sogar in DNA, also biologischem Material befassen, ein Durchbruch steht aber noch aus. Deshalb kann heute noch nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, wie sich die Archive technologisch weiterentwickeln werden.
Die Quellen des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Schleswig-Holstein sind von der Arbeit des Landesarchivs laut Archivgesetz übrigens nicht umfasst. Junghans fordert, dass zumindest Nachrichtensendungen oder wissenschaftliche Dokumentationen, die durch Rundfunkgebühren finanziert worden sind, der Öffentlichkeit und der Wissenschaft auch dauerhaft zugänglich bleiben.



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