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20.06.25 , 14:55 Uhr
B 90/Grüne

Eka von Kalben zur Umsetzung und Arbeit der Kompetenzteams Inklusion

Presseinformation Nr. 25-179 20.06.2025
Es gilt das gesprochene Wort!
TOP 38 – Bericht zur Umsetzung und Arbeit der Kompetenzteams Inklusion
Dazu sagt die inklusionspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Eka von Kalben:
Wichtige Begleiter auf unserem Weg zu Teilhabe, Chancengerechtigkeit und Vielfalt Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,
Kinder mit Behinderung haben einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung. Ein Recht auf Teilhabe nach der UN-Behindertenrechtskonvention. Das muss unser Maßstab sein, die Förderung aller Kinder.
Und auch Eltern von Kindern mit Behinderung brauchen Kinderbetreuung, wenn sie arbeiten wollen oder wenn sie auch einfach mal eine Pause von der oft besonders herausfordernden Pflege und Erziehung ihrer Kinder brauchen. Das ist hier unstrittig.
Die Kompetenzteams Inklusion unterstützen die Kitas und Kindertagespflegepersonen bei dieser Aufgabe. Der Bericht zeigt eindrücklich, wie sie in unsere Kitalandschaft wirken. Dafür danke ich allen Beteiligten ausdrücklich. Die Zahlen sprechen für sich: 812 Kitas, das ist fast jede zweite Einrichtung im Land, und 365 Kindertagespflegestellen haben bereits von den Kompetenzteams profitiert.
Was macht die Kompetenzteams Inklusion so besonders? Sie bieten niedrigschwellige, kostenfreie und vor allem praxisnahe Unterstützung. Sie beraten vor Ort, bieten Fortbildungen an, begleiten schwierige Elterngespräche und helfen bei der Vernetzung mit anderen Akteuren. Die Teams sind multiprofessionell besetzt, mit Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Therapeut*innen und weiteren Fachkräften. Diese Vielfalt an Kompetenzen ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Rückmeldungen aus der Praxis bestätigen uns: knapp 90 Prozent der befragten Einrichtungen kennen das Angebot, fast zwei Drittel haben es bereits genutzt. Und das Wichtigste: Die Fachkräfte berichten von gesteigerter Handlungssicherheit, weniger Hemmschwellen und verbesserten Inklusionskonzepten. Das ist genau das, was wir erreichen wollten.
Als Land nehmen wir dafür Geld in die Hand, rund zehn Millionen Euro jährlich. Jede Vollzeitstelle wird mit bis zu 110.000 Euro gefördert, so dass gut qualifizierte Kräfte eingestellt und auch Fahrt- und Sachkosten abgedeckt werden können. Das ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft. Denn wir wissen: Frühe Inklusion legt den Grundstein für ein lebenslanges Miteinander in Vielfalt.
Doch ich möchte auch ehrlich sein: Wir stehen noch nicht am Ziel. In sechs Kompetenzteams sind Stellen noch unbesetzt. Und bei allem Positiven lösen die Teams natürlich nicht über Nacht die Herausforderungen im Bereich Inklusion. Sie können beraten und unterstützen, aber keine dauerhafte Alltagshilfe leisten. Sie sind ein wichtiger, aber nicht der einzige Baustein eines inklusiven Systems.
Und so müssen wir an verbesserten Strukturen arbeiten. Einer noch besseren Verzahnung mit den Leistungen der Eingliederungshilfe ist zum Beispiel ein Hebel. Poollösungen und pauschalisierte Unterstützungsleistungen, die allen Kindern zur Verfügung stehen, senken den Bedarf an aufwändigen und personalintensiven Einzelfallhilfen. Klar ist aber: der Anspruch auf individuelle Unterstützung bleibt in jedem Fall bestehen.
Für die Verlängerung der Förderrichtlinie ab 2026 diskutiert das Sozialministerium mit der AG Inklusion und der Steuerungsgruppe konzeptionelle Anpassungen, darunter klarere Mindestgrößen der Teams, erweiterte Zielgruppen und mehr Möglichkeiten zur Finanzierung von Personal direkt in den Kitas.
Dies zeigt: Unsere Regierung lernt aus den Erfahrungen und entwickelt das System kontinuierlich weiter. Inklusion ist kein Projekt, das irgendwann abgeschlossen sein wird. Es ist eine Haltung, eine fortlaufende Aufgabe, ein Weg, den wir gemeinsam gehen müssen – Land, Kommunen, Träger, Fachkräfte und Eltern. Die Kompetenzteams sind dabei ein wichtiger Wegbegleiter.
Ich bin überzeugt, wenn wir Kindern früh die Erfahrung ermöglichen, dass Vielfalt normal und bereichernd ist, dann schaffen wir die Grundlage für eine offenere, gerechtere Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der niemand zurückgelassen wird und alle ihre Potenziale entfalten können, unabhängig von Behinderung, Herkunft oder Geschlecht. Dafür setze ich mich ein, dafür stehen wir als Grüne und dafür bitte ich um Ihre weitere Unterstützung.
Vielen Dank.
***
Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
T 0431 988 1503 M 0172 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de sh-gruene-fraktion.de

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