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23.07.25 , 10:29 Uhr
CDU

Martin Balasus: TOP 1: Vertretungsfonds wird aufgefüllt

Bildung | 23.07.2025 | Nr. 197/25
Martin Balasus: TOP 1: Vertretungsfonds wird aufgefüllt Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Damen und Herren,
„Es fällt zu viel Unterricht an unseren Schulen aus.“ Dieser Satz stimmt! Aber nicht nur hier und heute, nein – dieser Satz stimmt immer!
Denn selbst wenn wir eine Unterrichtsversorgung von über 110 % hätten, kann natürlich immer eine Unterrichtsstunde ausfallen. Kurzfristige Erkrankungen sind in jedem Beruf und im Privatleben immer möglich und leider einfach nicht planbar. Sie gehören also auch zum Schullalltag dazu. Problematisch sind aber Situationen, in denen Lehrkräfte ersetzt werden müssen, weil sie vielleicht längerfristig erkrankt, im Beschäftigungsverbot oder in Elternzeit sind.
Natürlich soll dann schnellstmöglich ein Ersatz her. Genau dafür wurde der Vertretungsfonds geschaffen. Wenn kurzfristig Lücken für einen längeren Zeitraum geschlossen werden müssen, dann kommen Vertretungskräfte zum Einsatz. Sie sind eine Art Feuerwehr, die im System Schule an den Stellen im Einsatz ist, wo es wegen knappen Personals gerade brennt. Dafür schulden wir diesen Personen unseren Dank!
Nun ist eine besondere und auch unschöne Situation entstanden: Die finanziellen Mittel des sogenannten Vertretungsfonds für Grund- und Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe sind leider früher als erwartet und im Haushaltsplan prognostiziert erschöpft, so dass für kurze Zeit keine neuen Vertragsabschlüsse für Vertretungskräfte möglich waren.
Das bedeutet aber nicht, dass in dieser Woche unglaublich viele Unterrichtsstunden an unseren Schulen ohne Vertretung ausgefallen wären – es hätte bedeutet, dass nach den Sommerferien mancherorts Personallücken entstanden wären. Dennoch eine belastende Situation für Vertretungskräfte, die um eine Fortsetzung ihrer Arbeit nach den Ferien bangten sowie für Schulleitungen, die den Unterricht besetzen müssen.
Es sind 5,1 Millionen Euro für die schulamtsgebundenen Schulen im aktuellen Haushaltsjahr vorgesehen, der Fonds ist derzeit mit ca. 700.000 Euro überzeichnet. Das Land ist also bereits über den geplanten Haushaltstitel hinausgegangen und hat


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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de mehr Geld als ursprünglich kalkuliert zur Verfügung gestellt.
Warum ist der Topf so schnell erschöpft?
Zum einen: Der Krankenstand ist in diesem Jahr sehr hoch. Dies macht sich nicht nur im Bildungsbereich, sondern in allen Branchen bemerkbar. Denken Sie nur an die hartnäckige Erkältungszeit im Winter!
Die Folge: In den vergangenen Jahren war das Budget auskömmlich – in diesem nicht.
Zum anderen: Das Controlling des Vertretungsfonds hätte besser funktionieren müssen. Die Mittel werden von den Schulämtern verwaltet und das Land hat nicht rechtzeitig Kenntnis von der Situation erlangt. Das muss zukünftig besser funktionieren. Nur wer um eine Notlage weiß, kann handeln.
Fehler passieren – entscheidend ist aber, wie man auf sie reagiert und was man für die Zukunft aus ihnen lernt.
Was ist nun also zu tun?
Natürlich lassen wir unsere Schulen nicht im Regen stehen. Es bedarf einer kurzfristigen Lösung. Deshalb füllen wir den Vertretungsfonds wieder auf! Und das Ganze passiert sofort – also noch vor den Ferien! Damit können Schulen wieder verlässlich für das kommende Schuljahr planen. Es stehen also durch Umschichtungen im Landeshaushalt wieder auskömmliche Mittel zur Verfügung, so dass Unterrichtsausfall vermieden werden kann.
Aber nicht nur das! Natürlich muss auch das Controlling nachhaltig verbessert werden und digitale Personalmanagementtools wie KoPers unter die Lupe genommen werden. Und: Wir wollen, dass die Haushaltskontrolle auf Ebene der Schulämter besser wird und wir werden genauer hinschauen, welche Mittel wofür veräußert werden.
Entscheidend ist aber auch die langfristige Perspektive. Es ist eine Binsenweisheit: Je mehr Personal zur Verfügung steht, desto weniger muss vertreten werden. Deshalb arbeitet das Land kontinuierlich an der Gewinnung neuer Lehrkräfte. Erst jüngst hat unsere Bildungsministerin Stenke den vierten Handlungsplan zur Lehrkräftegewinnung vorgestellt.
Wir setzen auf einen breiten und komplexen Strauß an Maßnahmen – den einen Schlüssel zur Lösung aller Probleme gibt es nämlich leider nicht. Inzwischen reichen die Initiativen von AbordnungPlus in Mangelregionen, über das Verkürzen der Sabbatmöglichkeiten, Appelle zur Aufstockung der Teilzeittätigkeit, Ein-Fach- Studiengänge, die Anerkennung ausländischer Studienabschlüsse und vieles mehr. Auch den Direkteinstiegs nach dem Bachelor-Abschluss gehen wir an. Wer also einen Bachelor in einer passenden Fachrichtung in der Tasche hat, kann zukünftig nach einer berufsbegleitenden Weiterqualifizierung dauerhaft im Schuldienst tätig sein.


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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Wir sind hier in Schleswig-Holstein auf dem richtigen Pfad und müssen diesen aber beständig weitergehen. Und das gilt auch für unsere Vertretungskräfte. Schon länger gibt es eine Vielzahl an Fortbildungsangeboten.
Im nächsten Schuljahr wird aber auch ein Konzept für Unterstützungskräfte ohne Lehramtsbefähigung entwickelt – mit dem Ziel, diese dauerhaft in Schule einzusetzen. Denn wir brauchen neben den Lehrkräften weitere Professionen, die mit ihren Qualifikationen den Schulalltag bereichern. Ziel ist also die Stärkung der multiprofessionellen Teams.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sie sehen, das Land bemüht sich nach Kräften, den herausfordernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Auf kurzfristige Herausforderungen wird entschlossen reagiert, eine langfristige Strategie zur Personalgewinnung liegt ebenfalls vor.
Dennoch: Vertretungsunterricht wird sich nie in Gänze vermeiden lassen.
Entscheidend ist, dass Schulen über Vertretungskonzepte verfügen und die vertretene Stunde sinnvoll genutzt wird. Ich habe selbst viele Vertretungsstunden gegeben: Sie sind nicht per se eine verschenkte Lerngelegenheit.



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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de

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