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24.07.25 , 15:42 Uhr
SSW

Sybilla Nitsch: Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen einführen

Presseinformation Kiel, den 24.07.2025

Es gilt das gesprochene Wort


Sybilla Nitsch TOP 30 Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen einführen für mehr Klimaschutz und Verkehrssicherheit Drs. 20/3436
„Das Umweltbundesamt kommt zu dem Ergebnis, dass ein Tempolimit von 130 km/h die Emissionen um 1,9 Millionen Tonnen jährlich reduziert. Das wäre also ein echter Beitrag im Verkehrssektor die Einsparungen voranzubringen, der zudem schnell und quasi ohne Mehrkosten geleistet werden könnte.“
Es ist immer wieder erfreulich zu erleben, wenn sich junge Menschen für gesellschaftliche und politische Themen interessieren und sich engagieren. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn alles, was Politik heute entscheidet oder eben auch nicht-entscheidet hat Auswirkungen auf ihre Zukunft. So weit, so klar. Mit großem Interesse habe ich den Beitrag des „Umwelt-Magazins“ von Schülerinnen und Schülern des Ernst-Barlach-Gymnasiums gesehen, die den Ministerpräsident Daniel Günther eine halbe Stunde zu Themen wie Klimakrise und Umweltschutz interviewt haben. Eins der Themen war ein Tempolimit auf Autobahnen. Mit Erstaunen habe ich dann die Aussagen des Ministerpräsidenten verfolgt: Er sehe ein Tempolimit sportlich, er sei kein Hardliner, 120 sei ein Tick zu langsam, man könne darüber sprechen, er sehe darin auch nicht sehr große Einschränkungen, wenn man nicht unbegrenzt schnell fahren könne, das entspannte fahren in Skandinavien sei ein Segen, schnelles Fahren verursacht einen enorm zusätzlichen Verbrauch. Und schließlich zeigt Ministerpräsident Günther sich „wirklich offen“ für ein Tempolimit und wenn es irgendwann einmal kommt in Deutschland, geht die Welt davon nicht unter. Recht haben Sie, Herr Ministerpräsident. In einem Artikel der KN im März 2025 war auch zu lesen, dass Innenministerin, Frau Sütterlin Waack, sich einer einheitlichen Geschwindigkeitsvorgabe annähern könne, hier aus Gründen der Verkehrssicherheit. Zugegeben, das war mit eine Motivation diesen Antrag zum Tempolimit auf Autobahnen erneut zu stellen. Der SSW setzt sich bereits seit Jahren für ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen ein. Bisher leider erfolglos, dabei liegen die Vorteile klar auf der Hand.

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Wir haben kaum eine Landtagssitzung, wo es nicht um Klimawandel und seine Auswirkungen geht. Was hält uns also auf, Maßnahmen zu ergreifen, die schnell und einfach einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, das Tempolimit gehört dazu. Je schneller ein Fahrzeug fährt, desto höher ist der Spritverbrauch und je höher der Spritverbrauch, desto höher ist der CO2-Ausstoß. Det er logik for perlehøns – auf dänisch gesagt. Immer wieder wird jedoch gesagt, dass ein Tempolimit von 130 km/h nur einen geringen Beitrag zum CO2-Ausstoß leisten würde und somit nichts bringen würde. Dann frage ich mich, ab wann bringen Maßnahmen denn was? Wir haben nationale und internationale Klimaziele, zu denen wir uns verpflichtet haben. Das Umweltbundesamt kommt zu dem Ergebnis, dass ein Tempolimit von 130 km/h die Emissionen um 1,9 Millionen Tonnen jährlich reduziert. Das wäre also ein echter Beitrag im Verkehrssektor die Einsparungen voranzubringen, der zudem schnell und quasi ohne Mehrkosten geleistet werden könnte. Die entsprechende Beschilderung wäre meines Erachtens der einzige Kostenfaktor – also durchaus überschaubar. Laut Umfragen gibt es eine Mehrheit von gut 60%, die für ein Tempolimit ist und auch der ADAC hat seinen Widerstand gegen ein Tempolimit aufgegeben. Das wäre also eine politische Maßnahme, die auch in weiten Teilen der Bevölkerung ihre Zustimmung findet. In der Überschrift des Antrages sprechen wir uns für mehr Verkehrssicherheit durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen aus. Auch das ist logik for perlehøns. Denn je höher die Geschwindigkeit, desto länger ist der Anhalteweg, desto stärker ist der Aufprall bei einem Unfall und entsprechend sind die Schäden für das Fahrzeug und die Insassen. Die Unfallschwere steht im direkten Zusammenhang mit der Geschwindigkeit. Daher fordert der Vorstand des Deutschen Verkehrssicherheitsrats seit Jahren ein generelles Tempolimits für alle Kfz auf Bundesautobahnen. Und man geht davon aus, dass die Zahl der Schwerverletzten und der Todesfälle durch Unfälle auf Autobahnen dadurch abnehmen würde. Die Fakten liegen auf der Hand. Der Ministerpräsident und die Innenministerin sind offen für ein Tempolimit – freie Bahn also, sich endlich dieser sinnvollen Maßnahme zu zustimmen. Wer sich einem Tempolimit verweigert, der ist aus der Zeit gefallen. Stimmen sie unserem Antrag zu, eine Bundesratsinitiative auf den Weg zu bringen, mit dem Ziel, eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen auf Tempo 130 km/h einzuführen.
Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/

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