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25.07.25 , 10:18 Uhr
SPD

Martin Habersaat zu TOP 40: An den Schulgebäuden muss man erkennen, wie wichtig uns die Zukunft unserer Kinder ist

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 25. Juli 2025
Martin Habersaat An den Schulgebäuden muss man erkennen, wie wichtig uns die Zukunft unserer Kinder ist TOP 40: Gute Bildung braucht gute Räume – Bildungsbau Schleswig-Holstein (Drs. 20/3448, AltA 20/3502(neu), AltA 20/3505)
"Als in der vergangenen Woche die neue Grundschule der Gemeinde Oststeinbek eröffnet wurde, Baukosten 30,5 Millionen Euro, hielt die Stormarner Schulrätin zur Eröffnungsfeier eine Rede, in der sie auf das vom Bildungsministerium festgelegte Leitmotiv fürs kommende Schuljahr einging. Offenbar inspiriert durch die Bildungswissenschaftlerin Anne Sliwka soll es um Leistung, Chancengerechtigkeit und Wohlbefinden gehen. Drei Bereiche, an deren Weiterentwicklung wir alle hier ein großes Interesse haben. Die Schulrätin führte aus, wie sehr das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern, aber auch von Lehrkräften, von Räumlichkeiten abhängt und wie sehr das neue Gebäude in Oststeinbek zeigt: die Zukunft der Kinder ist uns wichtig.
Ich habe mich gefragt, wie es gewesen wäre, wenn die gleiche Rede nur wenige Kilometer entfernt in der Gemeinschaftsschule Wentorf gehalten worden wäre. Zu klein, sanierungsbedürftig, nicht auf dem neuesten Stand. Dasselbe könnte man auch über das Gymnasium Wentorf sagen. Kostenpunkt: Zweimal mindestens 40 Millionen Euro, eher mehr, für eine Gemeinde mit 13.400 Einwohner:innen. Das ist ein ziemlicher Kraftakt: sowohl finanziell aber auch für das Bauamt, dass ja auch noch andere Projekte zu stemmen hat und ehrlicherweise auch nicht regelmäßig mit Schulbauten zu tun hat.
Und die Gemeinde Wentorf bei Hamburg ist nicht der einzige Schulträger vor so einer Herausforderung.
- Da wäre beispielsweise auch die Gemeinde Haseldorf mit 1.861 Einwohner:innen, deren Grundschule komplett neu gebaut werden muss. Kostenschätzung 25 Mio € …ohne Ganztagsausbau
- Oder das ähnlich kleine Alt Duvenstedt, das einen 10 Mio € teuren Neubau bewältigen muss
- Oder die Stadt Ahrensburg, die sich für den 115 Mio. € teuren Schulneubau massiv und für lange Zeit verschulden muss

1 Beispiele wie diese gibt es zahllos in Schleswig-Holstein. Ebenso zahllos sind die besorgen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker: Dort fallen Sätze wie „Wir müssen, aber wir können es uns eigentlich nicht leisten.“, „Wie wir das finanzieren wollen, steht in den Sternen.“, „Natürlich ist das für uns eigentlich nicht stemmbar.“, „Der Schulneubau ist eine unlösbare Aufgabe.“
Die Investitionsbedarf ist enorm. Das spüren Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler – oder wie es in einer Spiegel-Kolumne zu maroden Schulen hieß „Deutschlands vergessene Kinder.“
Hochgerechnet auf die 393 Grundschulen, 85 Förderzentren, 180 Gemeinschaftsschulen, 99 Gymnasien und 35 berufsbildende Schulen kommen wir überschlägig auf einen Investitionsbedarf von 12 bis 16 Milliarden Euro. Förderprogramme des Landes sind zuletzt heillos überzeichnet gewesen.
Es gibt rühmliche Ausnahmen, aber insgesamt sieht man den Schulgebäuden in Schleswig- Holstein nicht an, wie wichtig uns die Bildung unserer Kinder ist. Und man sieht ihnen auch nicht an, dass wir das Jahr 2025 haben und in der Pädagogik heute weithin anerkannt andere Maßstäbe gelten als im Kaiserreich oder in den 1950er Jahren. Dabei geht es ebenso um pädagogische und didaktische Konzepte wie um Fragen des Arbeitsschutzes, des Wärmeschutzes, des Brandschutzes oder der Digitalisierung, aber auch um die Rückkehr zu G9 an den Gymnasien und die Umsetzung des Ganztags – die Liste der Themen ist lang.
Long story short: Wir haben ein riesengroßes Problem. Was wir bisher nicht haben, ist ein Lösungsansatz. So einen stellen wir Ihnen heute vor: Bildungsbau Schleswig-Holstein – BiBa SH.
Eine landeseigene Gesellschaft, die mit spezialisiertem Personal als zentrale Anlaufstelle für die Kommunen fungieren kann. Die sich um Bau, Sanierung und Betrieb von Schulen kümmert, wenn die Schulträger das wollen.
Grundlage für die Bau- und Sanierungsvorhaben wären ein Musterraumprogramm und ein danach zu entwickelndes Baukastensystem, um kostengünstige Standardlösungen zu ermöglichen. Darüberhinausgehende Bedarfe und Wünsche können in einer Phase 0 mit allen Beteiligten vor Ort ergänzt werden. Nach Bau oder Sanierung treten Schulträger und BiBa.SH in ein Mietkaufverhältnis, weil die Schulen langfristig in Trägerhand liegen sollen.
Die BiBa.SH kann sich auch um Interimslösungen für Sanierungsphasen kümmern und beispielsweise mobile Räume vorhalten.
Das Problem ist groß. Unsere Lösung passt. Wenn Sie die nicht wollen, zeigen Sie uns Ihre. Aber die sollte auch passen.



2 An den Schulgebäuden muss man erkennen, wie wichtig uns die Zukunft unserer Kinder ist. Und in den Schulgebäuden muss Wohlbefinden, Chancengerechtigkeit und Leistung möglich sein."



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