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Wiebke Zweig: TOP 32: Landesaktionstag Bevölkerungs- und Katastrophenschutz an Schule
Katastrophenschutz | 24.09.2025 | Nr. 248/25Wiebke Zweig: TOP 32: Landesaktionstag Bevölkerungs- und Katastrophenschutz an Schule Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,Stellen Sie sich vor, unsere Schülerinnen und Schüler wären schon in jungen Jahren bestmöglich auf jede Krise vorbereitet – ob Sturmflut, Cyberangriff oder Stromausfall. In ihrer Schule üben sie regelmäßig Evakuierungen, lernen Erste Hilfe, erfahren, wie man Informationen im Notfall prüft, und entwickeln Pläne für den Ernstfall.Zu Hause sprechen sie mit ihren Familien über Notfallversorgung und Verhaltensregeln. Diese jungen Menschen wachsen zu verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern heran, die wissen, was im Notfall zu tun ist. Klingt vorbildlich, oder?Leider ist eine solche Vorbereitung auf den Ernstfall noch nicht Realität. Dabei leben wir längst nicht mehr in einer Zeit, in der Sicherheit selbstverständlich ist. Über Generationen hinweg konnten wir in Europa in Frieden leben. Viele von uns – und auch unsere Kinder – kannten Krieg nur aus den Geschichtsbüchern.Doch der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat dieses Vertrauen erschüttert. Plötzlich ist das Undenkbare wieder Wirklichkeit. Frieden ist kein Naturgesetz, Sicherheit kein Automatismus. Diese bittere Erkenntnis hat Ängste geweckt und zugleich offengelegt, wie verletzlich unsere Gesellschaft ist, wenn äußere Bedrohungen oder innere Krisen auf uns treffen.Doch nicht nur die Gefahr militärischer Konflikte fordert uns heraus. Auch die Natur zeigt uns immer deutlicher ihre zerstörerische Kraft. Das Ostseehochwasser im Jahr 2023 steht stellvertretend für eine Zunahme von Extremwetterereignissen, die uns in Zukunft häufiger treffen werden. Katastrophen- und Bevölkerungsschutz müssen deshalb wieder stärker in den Mittelpunkt unseres politischen Handelns rücken. Es geht nicht allein um Technik und Organisation, sondern um die Widerstandskraft unserer gesamten Gesellschaft – um Resilienz, sowohl praktisch als auch psychisch.Unser Bildungssystem trägt dabei eine besondere Verantwortung. Es soll junge Menschen nicht nur auf Ausbildung und Beruf vorbereiten, sondern auf das Leben Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de selbst. Dazu gehört auch, sie mit den Bedrohungen unserer Zeit vertraut zu machen und ihnen zu zeigen, wie sie in Gefahrensituationen handlungsfähig bleiben können.Das muss kein eigenes Schulfach sein, aber es muss fester Bestandteil des Lernens werden. Andere Länder sind uns hier voraus: In Großbritannien beispielsweise gehören Katastrophenübungen an Schulen längst zum Alltag. Dort wird der Ernstfall geprobt – nicht um Angst zu schüren, sondern um Sicherheit zu vermitteln. Davon können wir lernen.Unsere Schülerinnen und Schüler sind in den vergangenen Jahren ohnehin schon mit Krisen konfrontiert worden – mit einer Pandemie, mit den Folgen des Klimawandels, mit Bildern eines Krieges in der Ukraine. Viele fühlen sich überfordert von diesen Nachrichtenfluten. Wir dürfen sie damit nicht allein lassen.Wir müssen Wege finden, ihnen die Angst zu nehmen, ohne die Risiken zu verharmlosen und ihnen zugleich konkrete Handlungsoptionen aufzeigen.Wir fordern ein umfassendes Konzept, das den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz nachhaltig stärkt. Kinder und Jugendliche sollen früh lernen, sich zu schützen, anderen zu helfen und in Krisen handlungsfähig zu bleiben.Ein landesweiter Aktionstag bringt dabei Hilfsorganisationen und Einsatzkräfte direkt in die Schulen, um Wissen und Erfahrung weiterzugeben. Zudem werden Unterrichtsinhalte zu Naturkatastrophen und Bevölkerungsschutz ausgebaut. Entscheidend ist eine enge Vernetzung aller Beteiligten – von Schulen über Kommunen bis zu den Einsatzkräften –,damit Informationen gebündelt und Kräfte im Ernstfall effizient eingesetzt werden können.Der landesweite Aktionstag bietet zudem eine besondere Gelegenheit, junge Menschen direkt mit den Hilfsorganisationen in Kontakt zu bringen, ihnen die Bedeutung freiwilligen Engagements nahezubringen und so den Nachwuchs zu sichern, der für ein starkes Hilfesystem unverzichtbar ist.Stellen wir uns vor, all dies würde Wirklichkeit: Kinder, die schon früh wissen, wie sie sich und anderen in Krisensituationen helfen können. Schulen, die Sicherheit nicht nur lehren, sondern leben. Familien, die vorbereitet sind, weil Wissen und Übung selbstverständlich geworden sind.Damit genau das Realität wird, bitte ich Sie heute um Ihre Zustimmung.Vielen Dank. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de