Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Anne Riecke zu TOP 12 "Besoldungsstruktur der Schulleitungen an den Förderzentren jetzt neu aufstellen"
25.09.2025 | BildungAnne Riecke zu TOP 12 "Besoldungsstruktur der Schulleitungen an den Förderzentren jetzt neu aufstellen" In ihrer Rede zu TOP 12 (Besoldungsstruktur der Schulleitungen an den Förderzentren jetzt neu aufstellen) erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anne Riecke:„Dieser Antrag trifft einen Nerv in unserer Bildungsdiskussion. Die Faktenlage ist eindeutig: Es besteht ein klarer Handlungsbedarf im Hinblick auf die Besoldungsstruktur der Schulleitungen an den Förderzentren und das bereits seit über fünf Jahren! In Schleswig-Holstein gibt es 86 Förderzentren und 17 Verbundsysteme, die neun Förderschwerpunkte bieten. An diesen Förderzentren werden rund 17.000 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet und gefördert.Dennoch ist seit über einem halben Jahrzehnt klar: Die derzeitige Regelung der Besoldungsstruktur der Schulleitungen an den Förderzentren ist nicht mehr zeitgemäß. Sie ist an die Schülerzahl mit sonderpädagogischem Förderbedarf gekoppelt – obwohl die Verantwortung einer Schulleitung nicht kleiner wird, nur weil es weniger Kinder sind. Genau das ist der Punkt: Wer eine Schule führt, trägt unter anderem Verantwortung für Personal, Organisation, Elternarbeit und Schulentwicklung. Diese Verantwortung muss sich in der Besoldung widerspiegeln – unabhängig von Schülerzahlen.Schauen wir uns die Realität einmal an. Seit 2019/2020 gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Neuordnung der Besoldung befassen soll. Getagt hat sie nach dem dreijährigen Bestehen im Jahr 2023 genau ein einziges Mal. Wenn seitdem geprüft wird, aber nur sporadisch getagt wird, dann entsteht eine Planungsunsicherheit für alle Beteiligten — für die Schulleitungen, für die Schulen, aber auch für das Land. Diese Unsicherheit kostet nicht nur Motivation, sondern vor allem Vertrauen und gutes Personal. Und das ist einfach zu wenig für ein Problem, das 17.000 Schülerinnen und Schüler betrifft.Aber mal ehrlich. Eine Schulleitung, die für 1.200 Kinder im Einzugsgebiet zuständig ist, hat doch nicht weniger Verantwortung, nur weil weniger Gutachten in Bezug auf sonderpädagogische Förderungen geschrieben wurden. Das ist so, als würden wir Feuerwehrleute nur nach Zahl der Brände bezahlen – nicht nach der Größe des Gebiets, das sie absichern. Ein Beispiel: Förderzentrum A in einer ländlichen Region hat vielleicht ‚nur‘ 200 Kinder mit festgestelltem Förderbedarf. Aber im Einzugsgebiet sind 1.000 Schülerinnen und Schüler, die Beratung und Unterstützung benötigen. Förderzentrum B in einer Stadt hat ähnliche Aufgaben, aber durch mehr festgestellte Bedarfe eine höhere Besoldung. Gleiche Verantwortung – ungleiche Bezahlung. Das versteht niemand. Und das ist auch nicht fair.Die Landesregierung weiß das übrigens selbst. In den Antworten auf Kleine Anfragen steht schwarz auf weiß: Die Zahl der festgestellten Förderbedarfe reicht nicht mehr als Grundlage. Vorgeschlagen sind längst bessere Kriterien. Was fordern wir nun? Legen Sie endlich verbindliche Kriterien fest. Besoldung muss sich an der Realität orientieren – an Schülerzahlen im Einzugsgebiet, Lehrerwochenstunden und Aufgabenvielfalt. Legen Sie außerdem endlich einen Zeitplan vor. Der Forderung aus dem Antrag, mit Wirkung zum Schuljahresbeginn 2025/2026 die Anpassung der Besoldungsstruktur vorzunehmen, sind Sie jedenfalls bereits entkommen.Schulleitungen an Förderzentren halten unser inklusives System am Laufen. Sie sind Lotsen, Brückenbauer, Krisenmanager. Wer diesen Job macht, verdient nicht nur Respekt, sondern auch eine Besoldung, die der Verantwortung gerecht wird. Also Schluss mit dem Warten, Schluss mit dem Klein-Klein. Besoldung ist keine Frage von Luxus, Besoldung ist Vorsorge für ein Bildungssystem, das funktioniert.“ Sperrfrist Redebeginn!Es gilt das gesprochene Wort. Anne Riecke Sprecherin für Bildung, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Verbraucherschutz, Religion, Minderheiten, Umwelt, Klimaschutz Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de