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25.09.25 , 13:08 Uhr
FDP

Anne Riecke zu TOP 13 "Gute Bildung braucht genügend Lehrkräfte"

25.09.2025 | Bildung
Anne Riecke zu TOP 13 "Gute Bildung braucht genügend Lehrkräfte" In ihrer Rede zu TOP 13 (Gute Bildung braucht genügend Lehrkräfte) erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anne Riecke:
„Wenn wir den Lehrkräftemangel in Schleswig-Holstein wirksam bekämpfen wollen, müssen wir die Ursachen systematisch angehen – und genau das tut dieser Antrag. Zum einen ist das die Finanzierung der Hochschulen. Das derzeitige Hochschulfinanzierungsmodell setzt falsche Anreize. Es benachteiligt Lehramtsstudierende, obwohl wir in diesem Bereich den größten Bedarf haben. Für das Schuljahr 2025/26 stehen in Schleswig-Holstein bei steigender Schülerzahl längst nicht genug Lehrkräfte zur Verfügung. Vor allem wenn man bedenkt, dass rund 400 Stellen gestrichen werden! Angesichts dieser Situation ist es absurd, dass Lehramtsstudiengänge im Wettbewerb um Hochschulmittel strukturell schlechter gestellt sind. Wir sagen klar: Hochschulfinanzierung muss Bedarfe abbilden – und die liegen eindeutig in der Lehrkräftebildung.
Zweitens: das Lehramtsstudium selbst. Viele junge Menschen schrecken bereits vor Beginn des Studiums zurück, weil die Perspektiven unsicher erscheinen oder – sofern sie denn mit dem Studium begonnen haben – sie brechen ab, weil die Rahmenbedingungen unfair sind und echte Perspektiven fehlen. Die Folge: eine hohe Abbruchquote und die können wir uns in Zeiten massiven Unterrichtsausfalls schlicht nicht leisten. Wir fordern deswegen bereits seit Monaten eine Reform des Lehramtsstudiums zugunsten eines dualen Modells mit frühem Praxisbezug. Wir müssen die Studienbedingungen attraktiver gestalten durch bspw. gezielte Praxisphasen, mehr Durchlässigkeit, klares Aufzeigen von Karriereperspektiven, Mentoring-Angebote und Investitionen in mehr Digitalisierung. Denn wenn wir im Studium nicht die Realität der Schule erlebbar machen, verlieren wir Potenzial und damit künftige Lehrkräfte.
Drittens: das nicht vorhandene Controlling der Lehrkräftegewinnungspakete. Seit Jahren werden Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung gestartet – Seiteneinstieg, Quereinstieg, neue Masterangebote. Aber wir wissen zu wenig darüber, welche Programme tatsächlich wirken und welche nicht. Ohne belastbares Controlling können wir nicht beurteilen, ob diese Maßnahmen langfristig tragen oder nur kurzfristig Lücken zu füllen scheinen. Es fehlt an einer datenbasierten Steuerung und auch an Durchschlagskraft einzelner Maßnahmen. Auch der Landesrechnungshof sagt: ‚Die Reaktion des Bildungsministeriums ist noch nicht ausreichend.‘ Unser Antrag setzt hier folgerichtig an: ein Controlling, das alle geplanten Maßnahmen des Handlungsplans einheitlich nach den Kriterien wie ‚Aufwand für die Umsetzung der Maßnahme‘ und ‚Wirkung der Maßnahme im Hinblick auf die Minderung des Lehrkräftemangels‘ bewertet und die Umsetzung entsprechend danach steuert. Genau so, wie es der Landesrechnungshof vorschlägt.
Und zu guter Letzt: eine gezielte Werbeoffensive. Es reicht nicht, Stellen auszuschreiben und auf Bewerbungen zu hoffen. Schleswig-Holstein muss aktiv um Talente werben. Länder wie Bayern oder Baden-Württemberg investieren längst gezielt in Kampagnen, um Nachwuchs zu gewinnen. Wir hingegen setzen bisher eher auf Zufall. Wir brauchen eine professionelle Offensive, die das Lehramt als attraktiven Beruf ins Schaufenster stellt und keinen zweiseitigen Flyer, der den Lehrerberuf beschreibt.
Wenn wir die Lehrkräfteversorgung nachhaltig sichern wollen, brauchen wir genau diese vier Schritte: eine faire Hochschulfinanzierung, ein attraktives Studium, klare Erfolgskontrollen und eine mutige Werbestrategie. Gute Bildung braucht nicht nur genügend Lehrkräfte, sondern auch richtige Rahmenbedingungen, damit Lehrkräfte gern und dauerhaft bei uns arbeiten. Und die gewinnen wir nur mit klaren Konzepten statt mit einem Flickwerk.“
 
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort.



Anne Riecke Sprecherin für Bildung, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Verbraucherschutz, Religion, Minderheiten, Umwelt, Klimaschutz


Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin
Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de



FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de

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