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Martin Habersaat zu TOP 15: Lernstandserhebungen ermöglichen gezielte Förderung
Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathekLANDTAGSREDE – 25. September 2025Martin Habersaat Lernstandserhebungen ermöglichen gezielte Förderung TOP 15: Lernstandserhebungen einführen – Lernlücken erkennen und gezielt schließen (Drs 20/3434(neu))"Im April führte der Bildungsausschuss ein Fachgespräch zum Thema Basiskompetenzen und Mindeststandards. Prof. Harm Kuper erläuterte dort den Wert einer standardisierten längsschnittlichen Diagnostik, um einen Überblick über die Lernentwicklung von Schülerinnen und Schülern zu bekommen. Ein hilfreiches Instrument für solche Erhebungen sind übrigens Schüler-IDs. In manchen Ländern gibt es sie schon. In manchen sollen sie in Kürze kommen. Und in Schleswig-Holstein wartet man derzeit auf den Bund. Meine Sorge: Bundesbildungsministerin Prien wird die Schüler-ID zunächst probeweise für fünf Jahre an drei Schulen einführen und hier geht es in dieser Legislaturperiode nicht mehr voran.Ein gutes Beispiel für funktionierende Lernstandserhebungen, mit denen mehr Chancengerechtigkeit und individuelle Förderung möglich werden, liefert Hamburg mit dem Programm KERMIT.Dort wird bereits seit 2012 an Grund- und Stadtteilschulen sowie an den Gymnasien regelmäßig getestet, inwiefern die Kompetenzen der Schüler:innen den Bildungsstandards auf Bundes und denen des Stadtstaats im Laufe der Jahre entsprechen; wo die Stärken und Schwächen der Schüler:innen in den jeweiligen Fächern liegen und dementsprechend auch, welche Kompetenzen gezielte Förderung bedürfen.Diese Tests finden in 6 der ersten 9 Schuljahre statt und ermöglichen dadurch eben die längsschnittliche Diagnostik, die den Blick weg von punktuellen Lernständen hin zur Lernentwicklung ermöglichen, wie Dr. Harm Kuper und andere Bildungswissenschaftler:innen es fordern. Hier liegt der erste große Unterschied zum aktuellen System in Schleswig-Holstein: es geht um die individuelle Lernentwicklung der Schüler:innen über neun Schuljahre anstatt um deren Lernstand zu einem Zeitpunkt.Kommen wir damit aber auch wieder zurück zum Hamburger Modell. 1 Um die Entwicklung der Aufgaben, um die Durchführung der Erhebung, um die Auswertung der Erhebung und um die Erstellung der Ergebnisrückmeldungen kümmert sich das Hamburger Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ).Sie haben richtig gehört: die Hamburger Lehrkräfte werden damit nicht belastet, sondern können sich auf die Weiterarbeit im Unterricht mit den Ergebnissen konzentrieren. Hier liegt der zweite große Unterschied zum aktuellen System in Schleswig-Holstein: es geht um die Unterstützung der Lehrkräfte bei der Gestaltung der individuelle Lehrprozesse anstatt um zusätzliche Arbeit ohne zusätzliche Ressourcen.Beide Aspekte wären ein kluger Ansatz für Schleswig-Holstein. Hier soll jetzt die Lernausgangslage in Klasse 1 erfasst werden und die in Klasse 5. Ich habe nichts dazu gefunden, ob und wie die beiden verknüpft werden. Logischerweise kann auch die Erhebung der Lernausgangslage an der neuen Schule nichts über die Arbeit dieser Schule aussagen. Genau hier aber könnten wir Ansatzpunkte finden, um das System Schule insgesamt zu verbessern, wenn zum Beispiel ganze Jahrgangsstufen die geforderten basalen Kompetenzen nicht erreichen.Wir alle kennen die Ergebnisse Schleswig-Holsteins in den vergangenen Bildungsstudien. Und wir alle finden hoffentlich, dass es besser werden muss." 2