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07.10.25 , 13:54 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Evi kommt – spät, in kleinen Schritten und mit dramatischen Lücken

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG 177 – 07.10.2025
Martin Habersaat: Evi kommt – spät, in kleinen Schritten und mit dramatischen Lücken Der „Entwicklungsfokus Viereinhalb“ (EVi) könnte ein Meilenstein für mehr Bildungsgerechtigkeit sein. Leider ist er es nicht. Das Land beginnt spät, langsam und mit dramatischen Lücken, kritisiert Martin Habersaat, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Während in Hamburg seit vielen Jahren alle Vierjährigen Kinder zum Screening eingeladen werden und bei Bedarf verbindliche Förderangebote bekommen, brauchte die Günther-Regierung Jahre, um so eine Einladung jetzt für einen winzigen Bruchteil dieser Altersgruppe zu formulieren. Während andere Länder sich bei solchen Sreenings zunächst auf die Kinder konzentrieren, die keine Kita besuchen, bleibt genau diese Gruppe in Schleswig-Holstein unberücksichtigt. Nicht einmal eine Perspektive für diese Kinder wird formuliert. Das ist eine bildungspolitische Katastrophe, denn: Wer eine Kita besucht, ist ja bereits in professionellen pädagogischen Händen und kann bei Bedarf gefördert werden. Was ist mit den anderen?
Bereits 2019 sprach die damalige Bildungsministerin Karin Prien davon, vom Hamburger Vorbild lernen zu wollen. In Hamburg geht es um Sprache, selbstverständlich werden aber auch die körperliche, kognitive und emotionale Entwicklung einbezogen. Und -zack- sieben Jahre später beginnen wir nun an 10 Kitas. 10 Kitas – das sind nicht einmal 0,5 Prozent der Einrichtungen in Schleswig-Holstein.
Rechnen wir einmal nach: Pro Jahrgang haben wir in Schleswig-Holstein ca. 25.000 Kinder. 0,5 Prozent davon sind 125 (tatsächlich sind es 188, die in den Genuss von Evi kamen). 24.812 Kinder werden dieses Jahr nicht berücksichtigt. Von 2019 bis 2024 sind uns rund 150.000 Kinder durch die Lappen gegangen, in 2025 sind es also schon 174.812. In diesem Zeitspiel auf Kosten der Jüngsten liegt eine wesentliche Erklärung für die dramatischen Ergebnisse Schleswig-Holsteins bei sämtlichen Bildungsstudien. Es wird verzögert, geblendet und vertagt. Offen bleibt auch, welche Ressourcen den Kitas denn nun zur Verfügung gestellt werden, wenn Verzögerungen in der körperlichen, kognitiven und emotionalen Entwicklung festgestellt werden. ‚Strengt euch mehr an‘ darf hier nicht die einzige Botschaft der Ministerinnen bleiben.
Bezeichnend ist, dass die Ministerinnen zu ihrem heutigen Pressegespräch im Landeshaus entgegen früherer Gepflogenheiten Mitarbeiter:innen der Fraktionen ausdrücklich ausgeladen haben. Man scheut offenbar die Auseinandersetzung in der Sache. Gleichzeitig zeigt sich eine schwer zu ertragende Arroganz der Macht. Das Landeshaus ist ein Ort des Parlaments. CDU und Grüne machen es zur Bühne eines Regierungsspektakels, das offenbar nicht einmal mehr hinterfragt werden darf. Sie werden wissen, warum."



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