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15.10.25 , 16:51 Uhr
CDU

Rixa Kleinschmit: TOP 10: Heimische Eiweißpflanzen als ökonomische Chance nutzen

Landwirtschaft | 15.10.2025 | Nr. 285/25
Rixa Kleinschmit: TOP 10: Heimische Eiweißpflanzen als ökonomische Chance nutzen Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Landtagspräsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Eiweißpflanzenstrategie des Bundes wurde bereits im Jahr 2013 initiiert. Ihr Ziel ist klar, den Anbau heimischer Eiweißpflanzen, insbesondere von Leguminosen zu fördern. Diese Pflanzen sind nicht nur eiweißreich, sie besitzen auch die besondere Fähigkeit, mithilfe von Bodenbakterien Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden zu speichern. Das verbessert die Nährstoffversorgung, schont die Böden und reduziert den Bedarf an mineralischem Dünger.
Klingt abstrakt, bedeutet für die Praxis jedoch, dass wir gute Gründe haben, den Anbau von heimischen Erbsen, Ackerbohnen und Kleegras auszubauen und überdies noch einen Beitrag leisten, unabhängiger vom Weltmarkt zu werden und damit unsere Ernährungssicherheit zu stärken. Denn unsere Ernährungssicherheit ist eine der zentralen Zukunftsfragen: Nur wenn wir einen relevanten Teil unserer Lebensmittel und Futtermittel im eigenen Land erzeugen, bleiben wir handlungsfähig und widerstandsfähig gegenüber globalen Krisen. Denn Eiweißpflanzen sind für Mensch und Tier eine unverzichtbare Nährstoffquelle und ihre Bedeutung wird weiter zunehmen.
Nicht zu den Leguminosen gehörend, aber für Schleswig-Holstein besonders wichtig, ist natürlich der Raps. Mit einem Eiweißgehalt von rund 35 Prozent im Pressrückstand nach der Ölgewinnung ist er eine wertvolle Komponente in der Fütterung und fester Bestandteil unserer Fruchtfolgen.
Der Hintergrund, weshalb wir überhaupt über dieses Thema sprechen, ist die sogenannte Eiweißlücke. Zurzeit werden nur etwa 30 Prozent des Eiweißbedarfs mit heimischer Ware gedeckt, rund 70 Prozent werden importiert, überwiegend Soja aus Brasilien und den USA. Wir wissen alle, wie schnell uns solche Abhängigkeiten in Schwierigkeiten bringen können. Deshalb ist es unser gemeinsames Ziel, die heimische Eiweißproduktion zu stärken und unabhängiger zu werden.
Ein zentraler Baustein dabei ist die Verarbeitung heimischer Eiweißpflanzen zu hochwertigem Tierfutter. Wenn Ackerbohnen, Lupinen oder Kleegras noch stärker in der regionalen Futterverwertung eingesetzt würden, könnten wir Importe von Soja und


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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de anderen Eiweißfuttermitteln deutlich reduzieren. Das spart lange Transportwege, senkt CO?-Emissionen und schafft zusätzliche Wertschöpfung direkt hier in der Region. Vor diesem Hintergrund kann Schleswig-Holstein mit seiner leistungsfähigen Landwirtschaft und modernen Mischfutterindustrie eine Vorreiterrolle einnehmen.
Schleswig-Holstein bringt dafür beste Voraussetzungen mit: fruchtbare Böden, engagierte Landwirtinnen und Landwirte sowie starke Partner in Beratung und Forschung. Es gibt bereits viele Initiativen im Land – vom EIP-Projekt „Heimische Eiweißpflanzen“, über Feldversuche der Landwirtschaftskammer, bis hin zur Forschung an der CAU und der FH Kiel.
Wir müssen das Rad also nicht neu erfinden, sondern vorhandene Strukturen besser vernetzen und Innovationen gezielt unterstützen.
Die CDU setzt sich dafür ein, dass die guten Ansätze zusammengeführt und in die Praxis getragen werden. Denn es wird viel geforscht und ausprobiert, aber nicht alles kommt dort an, wo es wirken soll, auf den Betrieben bei uns im Land.
Unser Ziel ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich der Anbau von Eiweißpflanzen auch betriebswirtschaftlich lohnt. Dafür braucht es weiterhin verlässliche Förderung, praxistaugliche Beratung und faire Vermarktungschancen.
Daher muss unser Credo lauten: keine neue Strategie – mehr Umsetzung! Wenn wir die bestehenden Programme stärken, den Wissenstransfer verbessern und Wertschöpfungsketten im Land aufbauen, dann wächst die Eiweißproduktion aus eigener Kraft.
Das ist gute CDU-Politik! Wir schaffen keine zusätzlichen bürokratischen Strukturen, sondern setzen auf Eigenverantwortung, Innovation und Verlässlichkeit.
Wenn wir die heimische Eiweißproduktion stärken, machen wir unsere Landwirtschaft unabhängiger, wirtschaftlich stabiler und zukunftsfähiger. Das ist ein Gewinn für unsere Landwirtinnen und Landwirte, für den Klimaschutz und für die regionale Wertschöpfung.



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