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16.10.25 , 15:38 Uhr
SPD

Kai Dolgner zu TOP 14: Ein ehrlicher und offener Umgang ist der beste Schutz gegen falsche Vorstellungen

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 16. Oktober 2025
Kai Dolgner Ein ehrlicher und offener Umgang ist der beste Schutz gegen falsche Vorstellungen TOP 14: Schulbesuche von Jugendoffizieren ausweiten (Drs. 20/3597)
„Zunächst möchte ich mich beim Bildungsministerium bedanken. Denn die eher laxen Antworten auf die beiden Kleinen Anfragen des Kollegen Vogt sowie der Umgang mit unserem gemeinsamen Antrag 20/2480 zum Veteranentag haben wohl erst dazu geführt, dass wir heute erneut über dieses Thema beraten. Allein das zeigt: Manchmal zwingt uns die Landesregierung erst durch ihre Passivität dazu, unsere Beschlüsse noch einmal einzufordern. Worum geht es? Unter anderem haben wir einstimmig beschlossen, dass Jugendoffiziere künftig auch von geschulten, einsatzerfahrenen Veteraninnen und Veteranen begleitet werden sollen. Das sollte die politische Bildung nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen – durch persönliche Erfahrungen und Einblicke, die niemand so vermitteln kann wie diejenigen, die tatsächlich im Einsatz waren. Und was macht die Landesregierung daraus? In der Antwort auf die Kleine Anfrage wird ausführlich erklärt, Jugendoffiziere seien ja nach der Definition ebenfalls Veteranen, hätten zum Teil Einsatzerfahrung und könnten somit quasi in doppelter Funktion auch diese Sichtweise abdecken. Damit sei die parlamentarische Forderung wohl erfüllt.
Das sind mindestens 1,5 Barts auf der nach oben offenen „Simpsons-Ausredenskala“ für nicht gemachte Hausaufgaben. Dieses Parlament meinte mit Veteraninnen und Veteranen ausdrücklich zusätzliche Kräfte – und nicht lediglich die Jugendoffiziere selbst. Das wissen Sie auch. Aber anstatt zu sagen: „Da hat uns der Kollege Vogt erwischt, wir da müssen wir uns wohl mehr kümmern“, interpretieren Sie den einstimmigen Parlamentsauftrag wenig überzeugend einfach um. Warum ist das so wichtig? Weil gerade der Austausch mit Jugendoffizieren und einsatzerfahrenen Veteranen den Mehrwert schafft. Weil dies unterschiedliche Dienstgrade und unterschiedliche Blickwinkel der Truppe sichtbar machen, dass Bundeswehr mehr ist als ein theoretisches Konstrukt, mit dem viele immer noch fremdeln. Und weil es der Glaubwürdigkeit dient, wenn auch Mannschaften und Unteroffiziere aus erster Hand berichten können, was Auslandseinsätze in der Realität bedeuten

1 „Leute kommt zur Bundeswehr da bekommt Ihr dann ein Schießgewehr“ lautete ein Artikel eines damaligen Kameraden in einer Kasernenzeitung deren Redaktionsleiter ich einmal war. Dieser setzte sich schon damals kritisch-konstruktiv mit romantisierenden Hochglanzdarstellungen auseinander, die halt auch nicht die Realität abbilden. Ein ehrlicher und offener Umgang ist der beste Schutz gegen falsche Vorstellungen und mögliche Enttäuschungen, wenn aus Bürgerinnen und Bürgern Bürgerinnen und Bürger in Uniform werden und anderseits auch gegen zum Teil groteske Vorstellungen oder auch Diffamierungen, die häufig aus purer Unwissenheit über die Aufgaben und den Alltag der Bundeswehr entstehen.
Zurück zum Antrag: Es ist erfreulich, dass auch die regierungstragenden Fraktionen es ähnlichsehen. Sie sind inzwischen dem Antrag der FDP beigetreten – und haben damit deutlich gemacht, dass die Regierung jetzt ins Handeln kommen muss - damit aus parlamentarischen Beschlüssen – zumindest in diesem Fall - nicht nur Papier wird, sondern auch konkrete Realität.
Letztlich muss die Bundeswehr selbst entscheiden, wer ihre Jugendoffiziere begleitet oder nicht begleitet, aber ich hoffe, dass das Landeskommando unseren Vorstellungen etwas abgewinnen kann.“



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