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Jan Kürschner zur Bekämpfung von Messerkriminalität
Presseinformation Nr. 25.294 16.10.2025Es gilt das gesprochene Wort!TOP 9 – Kriminalpräventive Initiative zur Bekämpfung von Messerkriminalität Dazu sagt der innen- und rechtspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Jan Kürschner:Präventionsarbeit stärken Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,die gemeldeten Gewalttaten mit Messern sind auch in Schleswig-Holstein über die letzten Jahre sehr deutlich angestiegen. Als würden manche nicht begreifen, dass ein einziger Stich mit einem Messer tödlich sein kann. Wir wollen uns dem auf Grund von Fakten und Zahlen nähern, evidenzbasiert, nicht aus der Ecke der Ängste und Vermutungen.Ein paar Dinge wissen wir bereits, aber die bekannten Fakten sollen noch erhellt werden. Wir möchten gerne identifizieren, wie man der Messergewalt durch gezielte Prävention zuvorkommen kann. Gibt es Orte, an denen es besonders häufig zu Messergewalt kommt? Oder besondere Zeiten? Gibt es Gruppen oder bestimmte Einzelpersonen, auf die präventiv eingewirkt werden muss? Welche Öffentlichkeitskampagnen wirken? Wie erreichen wir vor allem junge Männer?Wir müssen noch mehr über die Tatverdächtigenstruktur wissen. Einiges ist noch nicht bekannt. Zum Effekt von Messerverbotszonen gibt es bisher kaum Forschung. Und laut Niedersachsensurvey des kriminologischen Instituts Niedersachsen von letzter Woche nahm die Messerkriminalität im Dunkelfeld nicht zu, ebenso wenig wie die Bereitschaft zum Tragen von Messern. Es gibt spektakuläre Einzelfälle, von denen kann aber nicht auf eine generell steigende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft geschlossen werden. Deswegen helfen Schnellschüsse nach diesen Taten in aller Regel nicht weiter.Klar ist: Wir werden ziemlich sicher über jüngere Männer unter 40 sprechen. Bestimmt auch über schwierige Männerbilder, möglicherweise auch darüber, welche Strategien es gibt, bei eigenen Gewalterfahrungen es hinzubekommen, diese nicht weiterzugeben.Der Ausländeranteil bei der Messergewalt ist überrepräsentativ hoch. Aber wie soll dem Rechnung getragen werden, ist eine Frage. Was in der Kriminologie zählt, sind vor allem Geschlecht, Alter, eigene Gewalterfahrung und gewaltorientierte Männlichkeitsnormen. Diese Faktoren gehören bei der Messergewalt näher beleuchtet und für die Präventionsarbeit fruchtbar gemacht. Denn das ist das beste Mittel zur Verhinderung von Gewalt.Wir wollen deswegen, dass die Polizei ihrer anderen Aufgabe neben der Strafverfolgung, der Prävention, verstärkt nachkommt. Wir müssen die Präventionsarbeit näher an die Personen bringen, die wir erreichen wollen. Nicht erst strafen, wenn etwas passiert ist, sondern vorher Beratung leisten. Das Lehren von Konfliktfähigkeit und Umgang mit Aggression wird dazu führen, dass die Gewalt zurückgeht. Und wenn doch Straftaten geschehen sind, sollte es für Jugendstrafverfahren mehr Möglichkeiten für geeignete Auflagen geben, die speziell auf Messergewalt zielen.Wir können uns gerne im Ausschuss darüber beraten, was da die besten Maßnahmen sind. Ich bitte um Überweisung.Vielen Dank!***Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 KielT 0431 988 1503 M 0172 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de sh-gruene-fraktion.de