Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Cornelia Schmachtenberg: TOP 22+26: Anreize setzen, Gesundheit schützen
Zuckersteuer | 17.10.2025 | Nr. 297/25Cornelia Schmachtenberg: TOP 22+26: Anreize setzen, Gesundheit schützen Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Präsidentin,sehr geehrte Abgeordnete,heute sprechen wir über die mögliche Einführung einer Zuckersteuer, um gerade junge Menschen besser zu schützen und gesündere Rahmenbedingungen zu schaffen.In Deutschland sind rund 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig, 5 Prozent sogar adipös. Diese Zahlen sind nun seit Jahren hoch und sie zeigen: Wir haben ein strukturelles Problem. Kinder die übergewichtig sind, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im Erwachsenenalter übergewichtig.Gerade bei jugendlichen befindet sich noch im Wachstum – Übergewicht hat Einfluss auf Knochenentwicklung und den Hormonhaushalt. Aber auch generell erhöht es das Risiko für Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder für Gelenkprobleme. Man geht mittlerweile davon aus, dass knapp 10 Prozent der Ausgaben im Gesundheitssystem ihre Ursache im Übergewicht hat.Wir wissen, dass frühe Gewohnheiten entscheidend sind. Wer von klein auf an ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung gewöhnt ist, lebt in der Regel auch als Erwachsener gesünder. Doch gerade bei Getränken fällt es vielen schwer, den tatsächlichen Zuckergehalt einzuschätzen. Eine halbe Literflasche Limonade enthält häufig mehr als 50 Gramm Zucker – das entspricht etwa 16 Stück Würfelzucker. Eine Menge, die Kinder und Jugendliche oft unbewusst zu sich nehmen, weil das Wissen eben nicht überall vorhanden ist, die Getränke überall auf den Tischen stehen und schnell getrunken sind.Natürlich wurden in den vergangenen Jahren bereits wichtige Schritte unternommen. Die verpflichtenden Angaben der Nährwerte, die Einführung des Nutri-Scores, aber auch die freiwillige Vereinbarung mit der Deutschen Ernährungswirtschaft. Dennoch zeigen die Zahlen: Allein mit Appellen und Aufklärung erreichen wir nicht genug. Wir brauchen weitere gezielt Anreize. Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Großbritannien zeigt, dass eine Zuckersteuer ein wirksames Instrument sein kann. Dort wurde festgelegt, dass Hersteller auf Getränke mit einem Zuckergehalt von mehr als 5g pro 100 Milliliter eine Abgabe zahlen müssen. Die Wirkung war deutlich: Innerhalb kurzer Zeit reduzierten viele Unternehmen den Zuckergehalt ihrer Produkte, um unter die Steuergrenze zu fallen. Heute enthalten beispielsweise Fanta oder Sprite in Großbritannien rund die Hälfte weniger Zucker als in Deutschland.Auch die Bevölkerung profitiert: Durch diese Maßnahme bei Kindern um rund 5g pro Tag, bei Erwachsenen sogar um 11g pro Tag – das sind 2 bzw. 4 Würfelzucker. Forschende schätzen, dass dadurch jährlich über 5.000 Fälle von Fettleibigkeit bei Schulkindern verhindert werden konnten. Darüber hinaus wurde die Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen ebenfalls verbessert. Und das alles, ohne dass den Menschen irgendetwas wegzunehmen.Eine Zuckersteuer bedeutet also kein Verbot, sondern einen ökonomischen Anreiz. Sie lenkt Verhalten, ohne vorzuschreiben. Hersteller werden ermutigt, ihre Rezepturen zu überdenken. Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von einer schrittweisen, aber nachhaltigen Veränderung des Angebots. Ziel ist nicht, den Staat zu bereichern, sondern langfristig Gesundheit zu fördern und Krankheiten zu verhindern.Das Ziel wäre doch, dass die Unternehmen gar keine Steuer zahlen müssten, weil so wenig Zucker in den Getränken erhalten ist.Und wenn wir dann doch Einnahmen generieren, sollte es vor allem der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zugute – sei es durch Bewegungsförderung in Schulen, Ernährungsbildung, gesunde Schulverpflegung oder zahnmedizinische Prävention.Aus unserer Sicht ist eine Zuckersteuer ein Beitrag zu mehr Verantwortung. Sie schafft faire Anreize für Hersteller, schützt unsere die Gesundheit und entlastet dadurch hoffentlich langfristig das Gesundheitssystem.Vielen Dank! Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de