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Uta Röpcke zum Digitalen Masterplan Kultur 2.0
Presseinformation Nr. 25.298 17.10.2025Rede zu Protokoll gegebenTOP 16 – Digitaler Masterplan Kultur 2.0 Dazu sagt die kulturpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Uta Röpcke:Kultur muss in die digitale Gegenwart geholt werden Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,„Kultureinrichtungen sind Orte der Veränderung in einer sich wandelnden Gesellschaft“ und damit relevante Transformationstreiber. „Kunst und Kultur sollen verunsichern und so den Kopf frei machen für neues Denken und neue Ideen.“Das beides sind Sätze aus Kapitel 3 des Digitalen Masterplan Kultur. Den beiden Sätzen schließe ich mich an. Kultur ist kein Luxus – sondern Grundlage gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung, Grundlage unserer Demokratie. Digitalisierung kann und will Kultur nicht ersetzen, sondern sie unterstützen und stärken. Und genau das tun wir hier in Schleswig-Holstein!Der Bericht und der Digitale Masterplan Kultur 2.0 zeigen: Digitalisierung ist kein Projekt mit Enddatum – sondern eine Daueraufgabe für alle Bereiche unserer Kultur- und Kreativwirtschaft. Schleswig-Holstein hat dafür früh die Weichen richtiggestellt. Seit 2019 gibt der Digitale Masterplan Kultur Struktur, Orientierung und Tempo vor. Jetzt geht es in die nächste Etappe: klug priorisieren, Wirkung verstärken, Teilhabe vertiefen.Der Digitale Masterplan 2.0 – das sind viele interessante Beobachtungen in fünf Kapiteln, die uns mit großen Schritten von der nahen analogen Vergangenheit sehr inspiriert in eine Zukunft und an (Dritte) Orte mitnimmt, die neugierig machen. Der Masterplan ist ein Werkzeug, um Kultur für alle zugänglich zu machen – und das verdient unsere Anerkennung. Mein Dank geht daher an alle, die daran mitgearbeitet haben! Es muss unser Ziel sein, Kultur in die digitale Gegenwart zu holen, ohne ihre Substanz preiszugeben. Dabei geht es um „lebensnahe Bewahrung“: Durch Augmented Reality (AR) werden Landschaftsdenkmale und archäologische Stätten wieder begehbar und erlebbar. Oder auch um „lebensnahe Erinnerungskultur“ durch Avatare von Zeitzeug*innen, die uns ihre Geschichten erzählen.Unser Maßstab ist und bleibt dabei die kulturelle Teilhabe – und dies gilt für große Häuser genauso wie für kleine Initiativen und besonders für junge Menschen und Menschen in den ländlichen Räumen. Denn digitale Angebote sind kein Ersatz, sondern ein Schlüssel zu Teilhabe und Gerechtigkeit. Sie bauen Hürden ab und machen Kultur erlebbar – auch für Menschen ohne Geld, für Menschen, die nicht mobil sind oder für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Digitale Teilhabe ermöglicht auch sprachliche Vielfalt zu (er)leben. Minderheitensprachen, regionale Kultur und internationale Kooperationen gewinnen online Reichweite, machen digitale Räume bunt und vielfältig. Dabei sind barrierearme hybride Formate seit der Pandemie zunehmend „Normalität“ geworden – eine Lesung mit Livestream, eine Werkstatt vor Ort mit digitalem Austausch, kokreatives künstlerisches Schaffen im digitalen Raum. Das ist keine Technikfrage – sondern eine Frage des demokratischen Miteinanders mit Zugängen für alle.Ein starkes Beispiel ist der kulturfinder.sh , der Museen, Theater und Bibliotheken im ganzen Land sichtbar macht – mit Filterfunktionen für Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Ein weiteres die digitale Sammlungsarbeit: Über digiCULT erfassen Museen ihre Objekte nach einheitlichen Standards. Im Portal Museen-Nord sind sie dann online zugänglich – im Klassenzimmer, zu Hause oder auch weltweit. Gerade kleine Museen oder Archive werden dadurch sichtbar – und damit gleichzeitig auch zukunftsfähig. Und ein weiteres fantastisches Beispiel, das Digitalisierung, KI und Klimaschutz miteinander verbindet ist der Klimakompass für Kultureinrichtungen. Der funktioniert bereits, ebenfalls ein bundesweites Vorreiterprojekt aus Schleswig-Holstein, das Digitalisierung und Nachhaltigkeit verknüpft: Es hilft energieeffiziente Infrastruktur und langlebige Formate bei gleichzeitiger Datensparsamkeit zu schaffen.Meine Damen und Herren,das Zentrum für Digitalisierung und Kultur an der gerade neu eröffneten Schleswig- Holsteinischen Landesbibliothek ist das Herzstück des Masterplans. Dort entstehen Leitfäden zu Metadaten und Urheberrecht, dort werden Teams geschult – von der Museumsleitung bis zum Ehrenamt.Jetzt braucht es verlässliche Ressourcen, damit aus den unterschiedlichen Projekten nachhaltige Landespraxis wird. Finanziert aus den Digitalisierungsprogrammen 3.0 und 4.0 der Staatskanzlei ist eine neue landesweite Kulturplattform als Kernstück des Masterplans 2.0. Sie baut auf der kultursphäre.sh auf, vernetzt künftig alle Akteur*innen – von der großen Bühne bis zum freien Kollektiv und ermöglicht so Kollaboration. Sie kann Austausch bündeln, Weiterbildung, Förderdatenbanken und digitale Werkzeuge bereitstellen. So entsteht eine gemeinsame Infrastruktur, die Synergien sichtbar macht und Doppelstrukturen vermeidet.Unsere Kultur- und Kreativszene ist längst digitale Innovationstreiberin – von Games über Musikproduktion bis zur Bildenden Kunst. Mit dem Masterplan kann es gelingen, diese Stärke sichtbarer zu machen, Publikum zu gewinnen und Wertschöpfung im Land zu schaffen. Ich danke allen, die die Digitalisierung der Kultur mit Leben füllen. Allen, die Digitalität in Bibliotheken, Archiven, Museen und auf den Bühnen unseres Landes leben. Denn Kultur digital zu denken heißt, sie menschlich und offen zu gestalten – für alle. Und das ist echte Zukunftsarbeit für unser Land!Schleswig-Holstein war mit dem Digitalen Masterplan ein Vorreiter. Halten wir diesen Kurs – auf Teilhabe, Nachhaltigkeit und Resilienz.Ich danke den Autor*innen des Masterplans und dem Ministerium für den ausführlichen Bericht!*** Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 KielT 0431 988 1503 M 0172 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de sh-gruene-fraktion.de