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REDE ZU PROTOKOLL GEGEBEN Beate Raudies zu TOP 16
Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathekLANDTAGSREDE – 17. Oktober 2025Beate Raudies Dieser „Masterplan“ ist kein Plan - er ist ein Alibi-Dokument TOP : 16 “Digitaler Masterplan 2.0” (Drs.20/3599)Was ist eigentlich ein Masterplan? Ein Masterplan – das klingt nach Weitsicht, nach Strategie, nach einem klaren Fahrplan für die Zukunft! Ein Masterplan ist ein umfassendes, langfristiges Konzept, das Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten festlegt. Er soll Synergien schaffen, Konflikte vermeiden und vor allem: handfeste Lösungen für komplexe Herausforderungen liefern. Und genau das vermisse ich bei diesem Plan schmerzlich! Anrede, denn was zeichnet einen echten Masterplan aus? Erstens: Klare, messbare Ziele. Zweitens: Eine ganzheitliche Betrachtung aller Akteur:innen. Drittens: Konkrete Maßnahmen, Zeitpläne, Finanzierung. Und viertens: Den Mut, Verantwortung zu übernehmen! All das sucht man in diesem „Masterplan“ vergeblich. Ja, die Autor:innen beschreiben durchaus treffend, welche Herausforderungen die Digitalisierung für unsere Kultureinrichtungen mit sich bringt. Sie haben die Probleme erkannt – aber damit endet ihre Fleißarbeit auch schon! Denn als Lösung für diese Probleme bleibt eine einzige Idee: Eine Plattform - kultursphäre.sh. Hurra! Eine digitale Plattform, auf der sich Kultureinrichtungen vernetzen, Erfahrungen austauschen und vielleicht sogar gemeinsam Software bestellen können. Mehr nicht. Und das soll ein Masterplan sein? Das ist die Antwort auf die existenzielle Digitalisierungslücke in unseren Theatern, Museen, Archiven und Bibliotheken? Das ist kein Masterplan – das ist ein digitales Placebo! Anrede, 1 die Pandemie hat uns allen gezeigt: Ein Opernabend, ein Rockkonzert, ein Ballettabend im Stream sind möglich, auch ein virtueller Museumsrundgang. Aber sie ersetzen keine ganzheitlichen Kultur-Erlebnisse. Kultur lebt auch vom Hören, Riechen, Fühlen, vom gemeinsamen Erleben! Anrede, das heißt nicht, dass wir die Digitalisierung ignorieren dürfen! Im Gegenteil: Bei der Verwaltung, der Organisation, der Archivierung, der Vermittlung gibt es riesige Chancen – wenn man sie denn nutzt! Anrede, doch was bietet dieser „Masterplan“? Nichts als leere Versprechungen! Statt mutiger Investitionen, statt verbindlicher Finanzzusage, statt einer echten Strategie mit Biss – gibt es eine Plattform. Eine Plattform! Und das in einem Land, das schon heute bei der Kulturfinanzierung bundesweit das Schlusslicht bildet! Typisch Schwarz-Grün: Wenn der Regierung nichts mehr einfällt, dann wird ein Arbeitskreis gegründet, ein Modellprojekt gestartet oder eine Strategie beschrieben. Doch was fehlt? Das Geld! Ohne Moos nichts los – das gilt auch in der Kultur! Ohne echte Finanzierung, ohne verbindliche Zusagen, ohne den politischen Willen, Kultur nicht nur als Staatsziel zu definieren, sondern auch zu finanzieren – ist dieser Masterplan nicht mehr wert als das Papier, auf dem er gedruckt ist. Anrede, wenn Sie so weitermachen wie bisher, dann zerstören Sie die kulturelle Landschaft in Schleswig-Holstein. Dann helfen auch keine digitalen Plattformen, keine Masterpläne 2.0, keine noch so schönen Worte. Dann bleibt am Ende nur noch eine Frage: Wer trägt die Verantwortung, wenn unsere Kultureinrichtungen – das Herzstück unserer Gesellschaft – den Anschluss verlieren? Anrede, Dieser „Masterplan“ ist kein Plan. Er ist ein Alibi-Dokument. Und er zeigt einmal mehr: Diese Landesregierung hat für die Kultur keine Vision – und schon gar keinen Willen, sie auch finanziell zu stärken! Schade! 2