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19.11.25 , 16:04 Uhr
FDP

Heiner Garg zu TOP 21 "Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Pflegeverantwortung unterstützen"

19.11.2025 | Soziales
Heiner Garg zu TOP 21 "Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Pflegeverantwortung unterstützen" In seiner Rede zu TOP 21 (Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Pflegeverantwortung in Schleswig-Holstein unterstützen und vor Überforderung schützen) erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und sozialpolitische Sprecher, Heiner Garg: 
„Wenn wir über junge Menschen mit Pflegeverantwortung sprechen, dann sprechen wir über Kinder und Jugendliche, deren Realität, jedenfalls in unserem politischen Alltag, aus meiner Sicht immer noch viel zu selten vorkommt. Es sind junge Menschen, die morgens in der Schule sitzen, Hausaufgaben machen, mit ihren Freunden spielen wollen, lachen, lernen und die gleichzeitig zu Hause Verantwortung übernehmen, die eigentlich Erwachsene tragen sollten. Viele dieser Kinder und Jugendlichen tun das leise. Sie pflegen Eltern, Großeltern oder Geschwister. Sie helfen beim Anziehen, beim Essen, beim Duschen, sie organisieren Termine, sie übernehmen Haushalt, sie geben Halt. Und das tun sie ohne Klage und vor allem ohne sichtbaren Platz in unserer politischen Wahrnehmung.
Sie tragen eine Last, die wir als Gesellschaft aus meiner Sicht viel zu lange übersehen haben. Und sie tun es, weil oft immer noch Strukturen fehlen, weil Unterstützung fehlt, weil wir ihnen zu oft zumuten, ganz alleine zurechtzukommen. Ich will mich ausdrücklich bei den Kolleginnen und Kollegen des SSW bedanken für die Initiative und auch für das Angebot, dass wir hier alle gemeinsam zusammengekommen sind. Ich glaube, es ist richtig, dass wir an dieser Stelle gemeinsam den Fokus genau auf diese jungen Menschen richten. Politisch bedeutet das, und darauf hat die Kollegin Pauls gerade hingewiesen, dass wir handeln müssen. 
Diese jungen Menschen brauchen nicht nur unseren Respekt, sondern sie brauchen Entlastung. Sie brauchen Schulen, die hinschauen. Sie brauchen Beratungsstellen, die erreichbar sind. Sie brauchen Familien, die nicht alleine gelassen werden. Sie brauchen eine Politik, die begreift, dass Fürsorge von Kindern kein Ersatz für fehlende Hilfen sein darf. Wir reden hier nicht über eine kleine Randgruppe. Wir reden von fast einer halben Million Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Wir reden über junge Menschen, deren Alltag von Verantwortung geprägt ist, die sie sich niemals selbst ausgesucht haben. Deshalb ist es unsere Aufgabe, ihre Realität sichtbar zu machen. Es ist unsere Aufgabe, Bedingungen zu schaffen, die diese jungen Menschen stärken.
Und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass kein Kind, kein Jugendlicher in Deutschland Pflegeverantwortung übernehmen muss, weil wir politisch zu spät reagiert haben. Der Beitrag der Kollegin Pauls hat gezeigt, hinter jedem dieser jungen Menschen steht eine Geschichte, eine Geschichte von Mut, von Liebe und von unglaublicher innerlicher Stärke, ihnen zuzuhören, sie zu unterstützen und ihnen eine Stimme zu geben. Das ist nicht nur unsere sozialpolitische Verantwortung. Ich meine, das ist auch ein Gebot eines funktionierenden Sozialstaates.
Erlauben Sie mir zum Schluss eine persönliche Bemerkung. Wenn ich mir vorstelle, ich fürchte, dass nicht viele dieser sogenannten Young Carers in der Lage sind, eine solche Debatte zu verfolgen, weil sie entweder mit Hausaufgaben oder Pflegeaufgaben betraut sind. Aber ich habe mir in den letzten Tagen vorgestellt, als klar war, dass wir über dieses Thema sprechen, was diese Menschen, die Großartiges für unsere Gesellschaft und für den generationenübergreifenden Zusammenhalt leisten, eigentlich von der aktuellen Rentendebatte, wie sie gerade durch die Republik tourt halten. Und zwar unabhängig von dem Streit der Regierungskoalition in Berlin, sondern insgesamt, wie wir in diesem Land teilweise eine Rentendebatte führen, nach dem Motto, die Boomer haben zu wenig Kinder gekriegt, die sollen jetzt mal gucken und mit gekürzten Renten auskommen.
Der Kollege Dirschauer hat seine Rede mit dem Stichwort Empathie begonnen. Und damit will ich enden. Ich glaube, dieser Gesellschaft und den Young Carern täte es unglaublich gut, wenn wir uns dieser Eigenschaft vielleicht mal wieder ein bisschen mehr vergewissern. Denn ich glaube, dass wir die großen Herausforderungen bei der Alterssicherung, bei der Gesundheitsversorgung und bei der Pflege gesamtgesellschaftlich nur meistern werden, wenn wir uns als Generation unterhaken und diese Herausforderungen gemeinsam stemmen und es nicht zulassen, dass wir wechselseitig gegeneinander aufgehetzt werden.“
Sperrfrist Redebeginn!
Es gilt das gesprochene Wort.



Heiner Garg Sprecher für Soziales, Gesundheit, Familie, Kita, Jugend, Senioren, Sucht, Europa Kontakt: Eva Grimminger, v.i.S.d.P. Pressesprecherin
Tel.: 0431 988 1488 fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de



FDP-Fraktion Schleswig-Holstein, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: www.fdp-fraktion-sh.de

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