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20.11.25 , 10:14 Uhr
SPD

Martin Habersaat zu TOP 19: Schluss mit zukunftsvernichtendem Zeitspiel

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 20.November 2025
Martin Habersaat Schluss mit zukunftsvernichtendem Zeitspiel TOP 19: Sprach- und Entwicklungserhebungen für Viereinhalbjährige schneller ausweiten (Drs. 20/3695)
Im nächsten Sommer wir unser Sohn Linus eingeschult. Vermutlich wird er mit ungefähr 25 Jungen und Mädchen in einer Klasse sitzen. 25 Jungen und Mädchen, die mit großer Aufregung ihre Schulkarriere starten. Von denen viele im Kindergarten schon auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereitet wurden. Ob als Vorschulkinder, in der „Monster- Gruppe“ oder als Maxi-Kind, so nennt sich das in der Kita meines Sohnes. Einige wenige Kinder werden vorher keine Kita besucht haben und diese Vorbereitung nicht mitbringen.
Zwei bis drei Kinder werden es nicht bis zum Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss schaffen. Ein bis zwei Kinder, weil sie an einem Förderzentrum einen sonderpädagogischen Abschluss erwerben. Und ein bis zwei Kinder, weil sie sie es wegen Sprachbarrieren, psychischer Probleme oder wegen Leistungsverweigerung nicht bis zum ESA schaffen.
Weil mein Sohn in Stormarn lebt, kann es gut sein, dass mehr Kinder es bis zum ESA schaffen. In Neumünster oder Ostholstein wären es vermutlich weniger. Insgesamt liegt Schleswig-Holstein hier seit Jahren über dem Bundesschnitt. Und wer das weiß, und nichts dagegen tut, handelt, um ein Wort der Sozialministerin zu zitieren, „zukunftsvernichtend“. Und wer das weiß, und wer Gegenmaßnahmen kennt, diese aber schulhaft verzögernd umsetzt, handelt auch zukunftsvernichtend, meine Damen und Herren.
Etwa 25.000 Kinder haben wir in einem Jahrgang. 2.500 Kinder pro Jahrgang würden es bei der derzeitigen Quote nicht schaffen. 2024 waren es 2.713. 1.282 hatten einen sonderpädagogischen Abschluss. 1.431 gar keinen.



1 Immer nach der Veröffentlichung neuer Zahlen ist von der Landesregierung zu hören, dass in Schleswig-Holstein schließlich auch viele Schulabschlüsse später an den berufsbildenden Schulen nachgeholt würden. Das ist so. Das ist aber auch in allen anderen Bundesländern so. Wenn wir aber, und das tun wir glaube ich alle, den berufsbildenden Schulen eine so wichtige Rolle für die Zukunft junger Menschen zuschreiben, warum nutzt diese Landesregierung die berufsbildenden Schulen gerade als Steinbruch, wenn es um das Erwirtschaften von Stelleinsparungen geht?
Und warum sparen Sie gerade im DaZ-Bereich, wenn der Sprache so eine große Bedeutung zukommt?
In Hamburg sind die Zahlen deutlich besser. Und das, obwohl die Ausgangslage in einer Großstadt eher nicht günstiger ist. Das liegt, wir sprachen hier schon darüber, auch am Screening Viereinhalbjähriger und an den sich daran anschließenden Förderangeboten.
Am wichtigsten sind diese Screenings übrigens für Kinder, die keine Kita besuchen. Die nicht von pädagogischen Fachkräften auf ihre Einschulung vorbereitet werden. Andere Bundesländer fangen mit diesen Kindern an. Aus gutem Grund. In Schleswig-Holstein kommen sie zum Schluss.
In Hamburg gibt es dieses Screening seit vielen Jahren flächendeckend. Auch aus gutem Grund. In Schleswig-Holstein starten Sie mit 10 Kitas und wollen Jahr für Jahr zigtausende Kinder weiter durchs Raster fallen lassen. Das ist zukunftsvernichtend.
Unser Antrag lautet daher: Evi für alle. Jetzt.



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