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Martin Balasus: TOP 17: Ein Ganztag, der Lernen, Leben und Lachen verbindet
Ganztag | 21.11.2025 | Nr. 326/25Martin Balasus: TOP 17: Ein Ganztag, der Lernen, Leben und Lachen verbindet Es gilt das gesprochene Wort!Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,ab dem nächsten Schuljahr beginnt deutschlandweit eine der größten bildungspolitischen Weichenstellungen der letzten Jahre:Der flächendeckende Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz für Grundschülerinnen und Grundschüler geht an den Start. Schritt für Schritt werden bis 2029/30 alle Kinder der Klassen 1 bis 4 die Möglichkeit haben, ein hochwertiges Ganztagsangebot zu nutzen – acht Stunden täglich Bildung, Förderung und Gemeinschaft.Das ist mehr als Betreuung, sondern ein neues Verständnis von Schule. Ein Ort, an dem Kinder nicht nur lernen, sondern wachsen:mit Sport-, Musik-, oder Theaterangeboten, vielfältigen Projekten und Raum für Neugier und Kreativität.Ein Ort, an dem jedes Kind seine Talente unabhängig von seinen Startvoraussetzungen entdecken und entfalten kann.Der Anspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz bedeutet also mehr Chancengerechtigkeit, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Zeit zum Lernen und Leben, für all diejenigen, die diese Angebote wahrnehmen wollen. Das ist eine echte Bildungsreform – und eine Investition in die Zukunft unseres Landes.Wir stehen dabei auf einem starken Fundament: Schon heute bieten 97 Prozent unserer Grundschulen in Schleswig-Holstein Ganztags- und Betreuungsangebote an.Und das Land unterstützt ganz erheblich beim Ausbau: 85 Prozent der Investitionskosten, insgesamt etwa eine halbe Milliarde Euro, fließen vom Land an die Schulträger, damit diese Neubauten, Umbauten und moderne Ausstattung bezahlen können – von Spielgeräten über Lernräume bis hin zu Mensen. Seite 1/3 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Über 200 Millionen Euro jährlich stellen wir außerdem für den laufenden Betrieb bereit.75 Prozent der tatsächlichen Betriebskosten trägt das Land, den Rest die Kommunen – das ist ein partnerschaftliches und verlässliches Verhältnis und wird von den Schulträgern honoriert.Und gemeinsam heißt auch:Sportvereine, Musikschulen, Theater, Medienpädagogen und viele weitere Partner machen den Ganztag lebendig. Sie bringen Bewegung, Kultur und Praxis in den Schulalltag – unterstützt durch bis zu 300 Euro pro Kind und Jahr vom Land.Natürlich wissen wir aber auch, dass ein qualitativer Ganztag gutes Personal braucht. Darum setzen wir auf die etablierten Kräfte, die schon heute im Ganztag tätig sind, und vor allem auf Qualifizierung und Weiterbildung.Für jede Ganztagsgruppe von 25 Kindern stehen zwei Betreuungspersonen bereit – das ist ein deutlich besserer Schlüssel als am Vormittag.Liebe Kolleginnen und Kollegen,das Gros der Schulen im Land – rund 95 Prozent – wird auf diese offenen Ganztags- und Betreuungsangebote setzen, hier steht das Prinzip der Freiwilligkeit im Vordergrund. Eltern entscheiden, ob und in welchem Umfang ihr Grundschulkind die Nachmittagsangebote wahrnimmt.Die SPD fordert nun den Ausbau der gebundenen bzw. teilgebundenen Ganztagsschulen. Aber was bedeutet das genau?In gebundenen Ganztagsschulen ist Teilnahme am Nachmittag verpflichtend, damit ist eine ganz andere Unterrichtsstruktur verbunden: Unterricht und ergänzende Angebote sind über den Tag verteilt, der Tagesablauf ist stärker rhythmisiert.Dies kommt vor allem Kindern aus sozial herausfordernder Umgebung zugute, die zu Hause nicht die Unterstützung bekommen können, die sie verdienen.Gebundene Ganztagsschulen können also ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit sein, insbesondere in Brennpunkten. Aktuell sind etwa 3,6 Prozent der Schulen gebundene Ganztagsschulen.Teilgebundene Ganztagsschulen – also eine Mischform aus beiden Modellen – gibt es bislang in Schleswig-Holstein nicht. Es liegen also keinerlei Erfahrungen vor.Klar ist aber, dass sie im Vergleich zum offenen Modell wesentlich personalintensiver sind und der Organisationsaufwand von zwei Modellen unter einem Dach sicherlich weitaus größer ausfallen dürfte. Seite 2/3 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Unser Vorschlag: Ein Schulversuch mit Interessensbekundungsverfahren.Schließlich muss man erstmal klären, welche Schulträger sich diese Hybridform überhaupt vorstellen können. An ausgewählten Startchancen-Grundschulen können dann erste Erfahrungen gesammelt werden. Nur so ist zu klären, ob dieses Modell funktioniert, wie viele Personal tatsächlich benötigt wird und inwiefern es Kindern mit schlechteren Startchancen auch wirklich hilft.Liebe Kolleginnen und Kollegen,für uns in Schleswig-Holstein ist das Ziel klar:Ein Ganztag, der das Wohlbefinden der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Ein Ganztag, der Benachteiligungen abbaut und Talente stärkt. Ein Ganztag, der Lernen, Leben und Lachen verbindet. Seite 3/3 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de