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Malte Krüger zu Ganztagsschulen
Presseinformation Nr. 25.323 21.11.2025Es gilt das gesprochene Wort!TOP 21 – (Teil-)Gebundene Ganztagsschulen für mehr Bildungsgerechtigkeit Dazu sagt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Malte Krüger:(Teil-)Gebundene Ganztagsschulen für mehr Bildungsgerechtigkeit Sehr geehrte Frau Präsidentin,sehr geehrte Abgeordnete,der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 in der Grundschule ist ein großer Schritt für ein gerechteres Bildungssystem. Doch Ganztag ist nicht gleich Ganztag. Wir wollen neue Formen des ganztägigen Lernens ermöglichen, die teilgebundene Ganztagsschule ist eine davon.Es gibt viele gute Gründe, wieso sich Schulen für eine offene oder eine gebundene Ganztagsform entscheiden. Üblicher ist der offene Ganztag, bei dem sich die Eltern aussuchen, ob sie ihre Kinder nach dem Unterricht abholen, ein gemeinsames Mittagessen einnehmen und den Nachmittag selbst gestalten. Der gebundene Ganztag schafft und nimmt Möglichkeiten. Er löst das Problem, wie man den Vormittag und Nachmittag sinnvoll miteinander verbinden kann. Lern- und Freizeiteinheiten können sich ganztägig abwechseln. Die Frage nach genügend Zeit zum Mittagessen, nach Bewegung zwischen den Unterrichteinheiten, einem späteren Beginn des Unterrichts am Morgen und nach Hausaufgabenhilfe lassen sich entspannter lösen. Eine gebundene Ganztagsschule wäre für viele ein großer Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit.Die gebundene Ganztagsschule ist auch die Möglichkeit, Schule neu zu denken. Als einen echten Lern- und Lebensort. Dazu braucht es sowohl geeignete Räume für Lehrkräfte und Kinder als auch neue pädagogische Konzepte. Unerlässlich ist, dass sich Lehrkräfte, Eltern und Kinder gemeinsam und mit Überzeugung für die ganztägige Schule entscheiden. Gerade Kinder, die zu Hause weniger Unterstützung beim Lernen erhalten, profitieren besonders von gebundenen Ganztagsschulen. Ein gebundener Ganztag kann so ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit im Bildungssystem sein. Bisher gibt es gebundene und offene Ganztagsschulen. Eine teilgebundene Ganztagsschule wäre etwas Neues.Trotzdem ist klar, dass eine teilgebundene Ganztagsschule höhere organisatorische Anforderungen und auch personelle Bedarfe hat als die offene Form. Unterrichts- und Betreuungszeiten müssen stärker abgestimmt, Stundenpläne neu gedacht und Teamzeiten zwischen Lehr- und pädagogischen Fachkräften eingeplant werden. Das bedeutet nicht nur mehr Abstimmungsbedarf, sondern auch zusätzliche Personalressourcen. Und so ein Vorhaben braucht Rückhalt im Kollegium. Wenn die Schulleitung zum Beispiel nicht überzeugt ist und auch keine Vorstellung davon hat, wie eine teilgebundene Ganztagsschule für den Standort umgesetzt werden könnte, dann wird dieses Konzept nicht funktionieren. Wenn aber die Schulgemeinschaft und der Schulträger von einer Startchancenschule ein Signal geben und sich auf den Weg zur (teil-)gebundenen Ganztagsschule machen wollen, dann sollte das Land dies besonders unterstützen.Deswegen regen wir an, dass die Landesregierung jetzt einen Schulversuch mit Interessenbekundungsverfahren startet, um an ausgewählten Startchancen- Grundschulen den Aufbau eines teilgebundenen Ganztags zu erproben. Auch soll interessierten Startchancen-Grundschulen der Wechsel zum gebundenen Ganztag ermöglicht werden.Vielen Dank!***Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 KielT 0431 988 1503 M 0172 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de sh-gruene-fraktion.de