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12.12.25 , 10:58 Uhr
SPD

Birgit Herdejürgen zu Top 13+17: Qualzucht verursacht ungeheures Tierleid

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 12.Dezember 2025
Birgit Herdejürgen Qualzucht verursacht ungeheures Tierleid TOP 13+17: Gemeinsame Beratung a) Erhalt, Verstetigung und sofortige Korrektur des Bundesprogramms zum Umbau der Tierhaltung b) Tierschutz umfassend stärken – Tierschutzstrategie für Schleswig-Holstein c) Einsatz für wirksame Verhinderung von Qualzucht (Drs. 20/3780, 20/3781, 20/3856 )
lassen sie mich gleich zu Beginn feststellen, dass die SPD-Fraktion sowohl den SSW- Anträgen als auch dem FDP-Antrag zustimmt. Und lassen sie mich ebenso zu Beginn einen Punkt aufgreifen, den wir nicht in den Anträgen finden. Es ist Weihnachtszeit, eine Zeit in der die Herzen und Gefühle ein wenig größer werden und sich unser Blick für vieles öffnet, das uns emotional berührt. Etwas Gutes zu tun, gehört für viele Menschen ganz selbstverständlich zu dieser Zeit. Gerade jetzt spricht uns auch der Tierschutz besonders an. Die Vorstellung ein kleines süßes Tier unter dem Weihnachtsbaum zu finden, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen. Doch leider passiert dies viel zu oft unüberlegt, mit teils schlimmen Konsequenzen. Nicht selten landen die lebenden Geschenke nur wenige Monate später im Tierheim. Tierschutz darf nicht nur an Weihnachten eine Rolle spielen. Tierschutz ist eine Aufgabe für alle 12 Monate im Jahr. Lassen sie mich daher eine Forderung wiederholen, die meiner Fraktion und mir besonders am Herzen liegt: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum. Zugleich möchten wir all den Menschen danken, die sich im Tierschutz engagieren, oft unter wirklich schwierigen Bedingungen, mit enorm viel Herzblut und trotz aller Widrigkeiten, auf die ich noch eingehen werde. nun konkret zu den Anträgen.



1 Das Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung ist mal auf den Weg gebracht worden, um einerseits höhere Tierwohlstandards zu erreichen (auch dringend notwendig), aber auch um Anreize für Landwirte zu schaffen und die höheren Kosten einer anderen Tierhaltung zumindest zum Teil auszugleichen. Zudem erhoffte man sich dadurch eine Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes und auch eine Verringerung der Umweltbelastungen. Leider wurde das Programm nicht so angenommen wie erhofft. Das hat sicher viele Gründe. Einige Landwirte sehen Probleme in der praktischen Umsetzung und halten die Hürden für zu hoch, während andere Zweifel haben, ob die geplanten Maßnahmen langfristig Bestand haben können. Nun mag man das ja verstehen, aber die Antwort darauf können doch nicht Kürzungen und zeitliche Beschränkungen sein. Die Idee war doch richtig und notwendig. Wenn also die Umsetzung das Problem ist, muss man da nachsteuern, das wäre der logische Schritt. Daher ist der Antrag folgerichtig. Ein ganz wichtiger Punkt ist die wirksame Verhinderung der Qualzucht. Jeder der im FDP-Antrag benannten Punkte ist absolut notwendig. Es gibt keine sinnvolle Erklärung dafür, wirklich gar keine, dass Tiere leiden müssen. Nur weil einige Züchter bestimmte Merkmale bei Tieren niedlich oder cool finden rechtfertigt das doch nicht, dass diese Tiere unter Schmerzen leiden müssen. Manchmal frage ich mich wirklich, was wir Menschen uns eigentlich einbilden? Unterschiedliche Auffassungen gibt es allerdings immer wieder, was denn als Qualzucht zu verstehen ist. Daher ist eine klare Definition ganz besonders wichtig. Auch diesem Antrag stimmen wir natürlich zu. Den sehr kurzfristig eingebrachten Alternativantrag von Schwarz-Grün lehnen wir hingegen ab. Es ist schade, dass an dieser Stelle, wo es um die Qualzucht von Tieren geht, durch die Koalitionsfraktionen eben dieses so aufgeweicht wird. Schade ist es übrigens auch, dass so etwas zwischen den Fraktionen dann auch nicht rechtzeitig besprochen wird. Vielleicht hilft in der Sache daher tatsächlich ein Fachgespräch im Ausschuss weiter. Eine Tierschutzstrategie für Schleswig-Holstein. Ich gebe zu, da habe ich erst gedacht, nein bitte nicht. Nicht nur, dass die Landesregierung ständig Strategien entwickeln möchte, um nicht mal in die konkrete praktische Umsetzung zu kommen, jetzt fängt der SSW auch noch damit an. Und wenn man das Tempo der Ministerien bei der Umsetzung von Landtagsbeschlüssen bedenkt, siehe Katzenschutzverordnung, wäre die Strategie ca. 2040 fertig und in die Umsetzung käme sie frühestens, Hunde wieder im Landeshaus erlaubt sind. Aber nun denn. Es ist richtig, ganz konkret für Schleswig-Holstein Punkte zu fordern und Bestandteil des Antrags sind ja auch klare Zeitpläne.

2 Die einzelnen Maßnahmen sind ja schon erläutert worden, das muss man nicht wiederholen. Dennoch müssen wir da sicher nachschärfen, ich greife hier mal die stärkere Berücksichtigung des Wildtierschutzes in der Raum- und Umweltplanung raus. Zudem gibt es sicher weitere Punkte, die noch Beachtung finden müssten, wie z.B. die Stärkung des Ehrenamtes im Tierschutz. Zu dem Punkt der Finanzierung der Tierheime möchte ich gerne noch ein paar Worte sagen. Tierschutz, liebe Kolleginnen und Kollegen, kostet Geld. Und Tierschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darum hat sich die Politik zu kümmern. Wir können doch nicht erwarten, dass dringend notwendige Maßnahmen in den Tierheimen nur über Spenden oder Flohmärkte finanziert werden. Wir machen die Tierschutzgesetze und die Tierheime und Tierschutzvereine müssen damit leben und tragen diese Verantwortung vorbildlich. Aber wenn diese sagen, es geht so nicht mehr, wir bekommen das nicht mehr so hin, dann muss reagiert werden. Dann darf man nicht einfach sagen, ihr macht das schon. Und dass die Landesregierung wieder kein dringend benötigtes Geld für Tierheime ausgeben möchte, halten wir für verantwortungslos. Daher fordern wir als SPD-Fraktion weiterhin eine Tierschutzkonferenz für Schleswig- Holstein. Eine echte Tierschutzkonferenz. Da können wir die Punkte der Anträge konkret für eine schnelle Umsetzung beraten und gemeinsame Lösungen entwickeln. Mit allen Verantwortlichen an einem Tisch. echter Tierschutz lebt nicht von Ankündigungen, sondern konkretem Handeln. Ich wünsche ihnen allen schöne und erholsame Tage und da meine liebe Birgit Herdejürgen die Rede für mich hält, möchte ich damit schließen, wie es Paddington vermutlich sagen würde: Möge jeder Pfotenabdruck an diesem Weihnachtsfest ein kleines bisschen Freundlichkeit hinterlassen.



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