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Jette Waldinger-Thiering: Mehr Lehrkräfte und weniger Schüler erhöhen die Schulqualität!Jette Waldinger-Thiering: Mehr Lehrkräfte und weniger Schüler erhöhen die Schulqualität!
Presseinformation Kiel, den 12.12.2025Es gilt das gesprochene WortJette Waldinger-Thiering TOP 35 Bericht über die Unterrichtsituation 2024/25 und Bericht zur Entwicklung der Quote der Schülerinnen und Schülern ohne ESA in SH.„Nicht weniger Klassen bilden und die Klassenfrequenz erhöhen, nein, mehr Klassen bilden mit weniger Schülerinnen und Schülern und die Stellenversorgung trotzdem aufrecht erhalten, das müssen wir schaffen.“Die Haushaltsdebatte zeigt uns wie auch diese beiden Berichte des Ministeriums, dass Bildung bei uns in Schleswig-Holstein noch lange nicht an erster Stelle steht. Fangen wir bei der Lehrkräftebildung an, dass uns Lehrkräfte fehlen und nicht genügend qualifizierte Lehrkräfte ausgebildet werden, wurde bereits erkannt und eine Lehrkräftegewinnung Strategie entwickelt. Allerdings frage ich mich, wie diese Maßnahmen greifen sollen, wenn gerade an den Hochschulen gespart werden soll und Lehramt Studiengänge schlechter finanziert werden als andere. Da können auch die Mittel, die in die Allianz für Lehrkräftebildung gesteckt werden, nichts daran ändern, dass Studierende keine Lust mehr haben in Schleswig-Holstein auf Lehramt zu studieren. Im Referendariat geht es dann weiter, statt langsam an ihr Amt als zukünftige Lehrkraft ran geführt zu werden, stehen die Studierenden plötzlich allein vor großen Klassen und versuchen Stunden Ausfälle zu kompensieren. Im besten Fall gibt es sicherlich auch gute Beratung- und Betreuungsstrukturen. Aber wenn Lehrkräfte fehlen, dann fehlen auch diese Kapazitäten. Laut Bericht möchte das Bildungsministerium mit der Allianz ein Konzept zur Verzahnung der drei Lehrkräftebildung Phasen entwickeln. Ziel soll die Stärkung des Praxisbezugs im Studium durch bessere Einbindung und Betreuung der Praxisphasen sowie die Verbesserung des Studienerfolgs und der Ausbildungsqualität. Ja, genau das brauchen wir schon lange. Aber nicht mit, wie unter anderem im Bericht genannte online Trainings mit Namen „gelassenes Referendariat“ Sondern tragende und nachhaltig wirkende Konzepte in der Praxis. Jetzt möchte ich nochmal klarstellen: Es wurden von der Regierung eine hohe Zahl Lehrkräftestellen eingespart und jetzt durch die Nachschiebeliste wieder neu eingebracht. Warum? Warum streichen wir denn Lehrkräfte, wenn die Schülerzahlen sinken? Düsternbrooker Weg 70 Norderstr. 74 24105 Kiel 24939 Flensburg/Flensborg +49 (0)431 - 988 13 80 +49 (0)461 - 144 08 300 ( ( 2Warum freuen wir uns nicht darüber, dass dann mehr Lehrkräfte weniger Schüler in kleineren Klassengrößen unterrichten können? Warum lassen wir die Lehrkräfte nicht einfach da, wo sie sind und erhöhen die Schulqualität somit automatisch? Das Argument, dass wir uns das nicht leisten können, akzeptiere ich nicht. Wir leisten uns einiges trotz knapper Kassen. Es ist nach wie vor eine Frage der Priorität. Liebe Landesregierung. Im Bildungsbereich kann einfach nicht gespart werden. Lassen Sie die Lehrkräfte im System, streichen Sie keine Stellen und auch keine Stunden. Um den wachsenden Herausforderungen im Schulalltag gerecht zu werden, brauchen wir mehr von Allem. Mehr Lehrkräfte, mehr Stunden. Aber stattdessen kann man auf Seite 48 dem Bericht entnehmen, dass aufgrund gestiegenen Klassenfrequenzen weniger Klassen gebildet wurden und somit die Stellen Versorgung verbessert wurde. Nein, so funktioniert das nicht. Nicht weniger Klassen bilden und die Klassenfrequenz erhöhen, nein, mehr Klassen bilden mit weniger Schülerinnen und Schülern und die Stellenversorgung trotzdem aufrecht erhalten, das müssen wir schaffen. Die Maßnahmen, um der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, greifen doch in kleineren Gruppen am besten. Ob DAZ-Förderung oder bedarfsgerechte individuelle Förderung, um Misserfolg und Schulabbrüchen entgegenzuwirken, braucht Zeit, Raum und Menschen. Die Ideen, wie man allen Schülerinnen und Schülern zu einem ESA verhelfen kann, die Leistungserhebungen und Förderprogramme funktionieren doch nicht gut in Klassengrößen von über 20 Schülerinnen und Schülern. Weniger Schülerinnen und Schüler pro Lehrer würde eine erheblich positive Veränderung für Schüler und Lehrkräfte erwirken und deshalb ist das eine Schraube, die gedreht werden muss.Hinweis: Diese Rede kann hier ab dem folgenden Tag als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek/