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28. Dezember 2018 – Zitate 2018

Zwischentöne, Zwischenrufe, Zwischenfragen

Eine Parlaments­debatte lebt von den Argumenten, Nach­fragen, Kommentaren und Zitierungen. In diesem Jahr haben die Landtags­stenografen auch wieder zahlreiche Anekdoten und amüsante Dialoge aufgeschnappt.

Eine Abgeordnete spricht ins Mikrofon. Zu sehe ist nur ihr rotgeschminkte Mund.
Den Abgeordneten auf die Lippen geschaut und ihren Reden gelauscht… Foto: Thomas Eisenkrätzer

Vizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber:
„Herr Abgeordneter, Ihre Zeit ist bereits abgelaufen!“
Kay Richert (FDP): „Zum Glück ist nur meine Redezeit abgelaufen.“
(24. Januar)

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Oliver Kumbartzky (FDP):
„Herr Hölck, als ich Ihren Antrag zum ersten Mal las, musste ich spontan an Wilhelm Busch und Witwe Bolte denken. Sie kennen sicherlich den Auszug: ‚Eben ging mit einem Teller / Witwe Bolte in den Keller, / Dass sie von dem Sauerkohle / Eine Portion sich hole, / Wofür sie besonders schwärmt, / Wenn er wieder aufgewärmt.‘ Genau wie Witwe Bolte ist die SPD wieder in den Keller gegangen. Ich meine jetzt nicht den Umfragekeller, sondern den Keller mit der großen Kiste, in der Ihre Forderungen drin sind, die Sie selbst in Ihrer Regierungszeit nicht durchgesetzt haben.“ (21. März)

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Vizepräsident Rasmus Andresen nach einem Beitrag des Grünen-Abgeordneten Andreas Tietze:
„Ich möchte erst einmal klären, was Herr Tietze im Kopf hat …“
Volker Schnurrbusch (AfD): „Das dauert zu lange, dafür haben wir keine Zeit!“
Andresen: „Ich meine, wie er sich den weiteren Verlauf der Sitzung vorstellt.“
(23. März)

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Hans-Jörn Arp (CDU) in einer Debatte über den Lübecker Nahverkehr:
„Sie haben bei allem, was Sie von Lübeck aufgezählt haben, vergessen, dass es dort Marzipan gibt. Dafür haben wir in Steinburg Matjes. Das ist viel gesünder.“ (23. März)

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Serpil Midyatli (SPD):
„Auch ich möchte mich ganz herzlich bei den Erzieherinnen und Erziehern bedanken. Ich selbst habe zehn Jahre Kita-Erfahrung hinter mir. Nicht ich war zehn Jahre in der Kita, sondern ich habe zehn Jahre Kita-Erfahrung als Mama.“
(25. April)

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Ralf Stegner (SPD):
„Meine sehr verehrten Damen und Herren, hätte die Koalition ein Wappentier, es wäre eine Schnecke. Denn besser kann man die phänomenale Geschwindigkeit  nicht beschreiben, mit der Sie das hier machen.“ (27. April)

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Burkhard Peters (Grüne) an die Adresse der SPD:
„Bei einem Verstoß im Wiederholungsfalle hätten Sie dreimal die Datenschutzgrundverordnung abschreiben müssen – und zwar handschriftlich –, damit Sie die Rechtslage endlich einmal kapieren!“ (14. Juni)

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Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP):
Dann kommt einer von DB Netz und erklärt einem: Nee, die Entwässerungsgrabensanierungsarbeiten haben wir erst für 2021 eingeplant. Da fragt man: Geht ihr davon aus, dass es bis dahin nicht mehr regnet, oder was?“ (15. Juni)

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Lars Harms (SSW) über Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann:
„Wenn ich aber in der Diskussion höre, dass Staatssekretär Ferlemann sagt, für eine Ausweichstrecke von 400 Metern brauche man locker und flockig vier Jahre, dann gehört ihm politisch wirklich ein bisschen an den Ohren gezogen.“ (4. Juli)

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Claus Schaffer (AfD):
„Dass ein Teil der Probleme in unserem Land eben auch darauf beruht, dass mit der Entscheidung der Noch-Kanzlerin Angelika Merkel …
Zwischenruf Lars Harms (SSW): „Angela Merkel!“
Schaffer: „Angela, Entschuldigung. Das ist der Name meiner Schwägerin.“
(5. Juli)

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Ministerpräsident Daniel Günther (CDU):
„Zunächst weise ich zurück, Herr Staatssekretär Geerdts könne irgendwann einmal genervt sein. Er geht morgens mit Freude zur Arbeit, und bei jeder Anfrage von Parlamentariern, die ihn erreicht, steigt seine gute Laune beständig.“ (5. September)

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Flemming Meyer (SSW):
„Ein Problem mit der Lebensmittelverschwendung haben wir dann, wenn das Mindest-Haltbarkeitsdatum im Privathaushalt wie ein Verfallsdatum behandelt wird. Ich zumindest kenne das, denn ich weiß, wie meine dänische Leberpastete immer sehr schnell verschwindet.“ (6. September)

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Kai Dolgner (SPD):
„Was hört man so? E-Sport sei doch gar kein Sport. Das sei irgendetwas Ominöses, was Jugendliche unter Kopfhörern sitzend in abgedunkelten Räumen treiben, dabei eine geordnete und gesunde Nahrungsaufnahme verweigern und sonst auch nur wenig bis gar nicht mehr ansprechbar sind – zumindest für die Eltern.“ (6. September)

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Jörg Hansen (FDP):
Flugsimulator New York-Hamburg in Echtzeit. Nach vier Stunden kamen Turbulenzen. Das war mein E-Sport.“ (6. September)

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Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) in der Debatte zum Landesfischereigesetz:
„Abschließend möchte ich mich ausdrücklich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie sich so intensiv und konstruktiv mit dieser doch eher trockenen Materie befasst haben.“
Serpil Midyatli (SPD): „Es geht um Fische!“
Minister Albrecht: „Das ist absolut richtig. Ich nehme das mit der trockenen Materie zurück.“
(26. September)

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Lars Harms (SSW) über eine von der AfD geforderte Neuausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks:
„Besonders die Sportberichterstattung ist der AfD ein Dorn im Auge. Eines verrate ich Ihnen schon vorab – nehmen Sie es als gut gemeinten Tipp: Wenn Sie den Deutschen den Fußball nehmen wollen, dann bringen sie das Volk wirklich gegen sich auf. (…) Tagesschau24, der pure Informationssender, wäre damit in Gefahr wie andere auch. Und nicht zuletzt KIKA, womit Sie nicht nur quengelnde Kinder, sondern vor allen Dingen deren entgeisterte Eltern wirklich auf der Türschwelle hätten, wenn Sie das wirklich durchsetzen.“ (27. September)

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Eka von Kalben (Grüne):
„Meine Fraktion ist ganz klar für die Beitragsfreiheit und für kostenfreies Lernen von der Wiege bis zur Bahre – oder kurz davor!“ (27. September)

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Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP):
„Die Geschichte kennen wir schon seit 252 Jahren. Ich habe eine Berliner Großmutter, daher weiß ich das. So alt ist nämlich die im Berliner Volksmund gebräuchliche Redewendung ‚Dazu hat Buchholz kein Geld‘. Das geht zurück auf den Hofetats- und Rentmeister Buchholz, der von 1706 bis 1793 gelebt hat und es zum Ärger vom König Friedrich II. nicht geschafft hat, die schadhaft gewordenen Brücken in Berlin instand zu setzen. Nun sind die Brücken von damals die A 20 von heute, und, Herr Ministerpräsident, ich will Sie nicht vergleichen mit Friedrich dem Großen, aber Sie sehen daran, dass die Malaise schon bei den Vorfahren Ihres Wirtschaftsministers begonnen hat.“ (27. September)

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Christopher Vogt (FDP):
„Die Rede des Oppositionsführers stammte so ein bisschen aus der Abteilung ‚faktenfrei und Spaß dabei‘.“ (27. September)

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Claus Christian Claussen (CDU) über Behördensprache:
„‚Spontanvegetation hinter nicht lebender Einfriedung‘, das ist Unkraut hinterm Zaun. Schön fand ich auch: ‚Dreiseitenkipper‘ für eine Schubkarre. ‚Raumübergreifendes Großgrün‘ könnte ein Baum sein, und eine ‚forstwirtschaftliche Nutzfläche mit Wildtierbestand‘ ist schlicht ein Wald mit Tieren.“ (7. November)

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Ole-Christopher Plambeck (CDU) in Haushaltsdebatte:
„Im Sport werden wir sowohl in den Breitensport als auch in regionale und überregionale bedeutende Sportstätten investieren. Beachvolleyball und vor allem auch Reitsport sind hier nur zwei Beispiele.“
Serpil Midyatli (SPD): „Und das Surfen!“
Plambeck: „An dieser Stelle sei auch das Projekt Integration durch Sport genannt. – Ich lade Sie da gerne einmal ein. Dennys Bornhöft nehmen wir mit. Dann können wir gemeinsam surfen gehen.“
(12. Dezember)

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Rasmus Andresen (Grüne):
„Das ist für uns Grüne ein ganz besonders wichtiger Schwerpunkt. Auch wenn gerade keiner klatscht: hallo, aufwachen!“ (Beifall Grüne und FDP) „Entschuldigung, ich kommentiere auch nicht Weihnachtsfeiern des gestrigen Abends, aber uns Grünen ist das wichtig, ganz unabhängig davon, wie viele Kolleginnen und Kollegen bei dem Thema klatschen.“ (14. Dezember)

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Annabell Krämer (FDP) in Debatte zu Online-Handel mit Tieren:
„Haustiere sind Lebensabschnittspartner. Nicht einmal Singlebörsen würden auf die Idee kommen, Lebensabschnittspartner frei Haus und anonym unter den Weihnachtsbaum zu liefern.“ (14. Dezember)