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Der Diplomat Per Anders Thöresson kommt mit Landtagspräsidentin Kristina Herbst zum politischen Gespräch zusammen. Im Anschluss erläutert er dem Europaausschuss des Landtags die Ziele der EU-Ratspräsidentschaft seines Landes.
Per Anders Thöresson, seit 2017 schwedischer Botschafter in Deutschland, hat heute zum ersten Mal in seiner Amtszeit offiziell den Landtag in Kiel besucht. Landtagspräsidentin Kristina Herbst empfing den Diplomaten sowie die Kieler Honorarkonsulin des Königreichs, Dr. Glenny Holdhof, am Vormittag vor dem Landeshaus. Es folgte ein rund einstündiges politisches Gespräch. Darin tauschten sich Thöresson und Herbst angesichts der EU-Ratspräsidentschaft Schwedens insbesondere über energie-, wirtschafts- und gleichstellungspolitische Themen auf europäischer Ebene und im Vergleich Schweden zu Deutschland aus. Thöresson trug sich auch in das Gästebuch des Landtages ein.
Im Anschluss erläuterte der Botschafter als Gast im zu einer Sondersitzung zusammengekommenen Europaausschuss des Landtages die Prioritäten der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft. Am 1. Januar hat das Königreich zum dritten Mal den Vorsitz im Rat der Europäischen Union für sechs Monate übernommen. Es setzt den Schlusspunkt der inhaltlich aufeinander abgestimmten Trio-Ratspräsidentschaft Frankreich-Tschechien-Schweden. Zu den Zielen der Skandinavier gehört es, die EU grüner, sicherer und freier zu machen. Wettbewerbsfähigkeit und Wiederstandsfähigkeit sollen gestärkt, die Energiewende vorangetrieben sowie demokratische Werte und Rechtstaatlichkeit weiter gefestigt werden.
Thöresson interessierte sich ferner für das Programm in den deutschen Bundesländern sowie Themen, die Schleswig-Holstein und Schweden direkt betreffen - etwa die geplante Ansiedlung des schwedischen Unternehmens Northvolt. Bei Heide könnte eine große Batteriefabrik entstehen. Der Landtag hatte darüber zuletzt im November vergangenen Jahres diskutiert. Eine finale Investitionsentscheidung steht aber noch aus.
Schweden ist seit 1995 fester Bestandteil der Europäischen Union. Das skandinavische Land hat mittlerweile einen großen Anteil am europäischen BIP und erreicht insbesondere beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf einen Spitzenplatz in der EU. Im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat Schweden im vergangenen Jahr die Nato-Mitgliedschaft beantragt.
Außerdem ist Schweden – ebenso wie Schleswig-Holstein – Mitglied der Ostseeparlamentarier-konferenz (BSPC) sowie des Parlamentsforums Südliche Ostsee. Wie Schweden auch ist der Landtag mit Mitgliedern im Ausschuss der Regionen vertreten, um die regionale Sichtweise in das europäische Mehrebenensystem einzubringen. Und: Dem Nordischen Rat, dem Forum nordischer Staaten, gehört das Königreich als Gründungsmitglied an.
