In einer großen Halle in Wakendorf II (Kreis Segeberg) werden in diesen Tagen die letzten Feinarbeiten für das neue Landtagsmobil erledigt – die Folierungen mit dem Umriss Schleswig-Holsteins und dem Landeswappen auf der Aluminium-Außenhaut, noch ein paar Griffe und der Schutz-Anstrich für die inneren Holzoberflächen. Alles läuft nach Zeitplan und das muss es auch, denn bereits Ende April soll das Informationsmobil – so der Arbeitstitel – vor dem Kieler Landtag von Landtagspräsidentin Kristina Herbst der medialen Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bis dahin bleibt es spannend und die Bilder des gesamten Gefährts noch geheim.
Unter dem Motto „Klappe auf – Landtag auf Tour“ wird der dem Slogan entsprechend aufklappbare silberne Trailer samt Zugfahrzeug mit Elektro-Antrieb dann schon ab Mai in den Weiten Schleswig-Holsteins unterwegs sein. Er soll den Bürgerinnen und Bürgern auf unterschiedlichsten öffentlichen Veranstaltungen Informationen zum Landesparlament und zur Demokratie nahebringen. „Safari“ heißt passend dazu das Modell dieses klassischen Campingtrailers der US-Firma Airstream, die seit den 1930er-Jahren mit ihren zeitlosen und unverwechselbaren Gefährten aus genietetem Flugzeug-Aluminium weltbekannt wurde.
Ersten Airstream 1999 importiert
Unverwechselbar sollte auch der Wohnwagen sein, den der Unternehmer und USA-Fan Daniel Goldt für sich und seinen Sohn kaufen wollte. Er importierte und restaurierte 1999 seinen ersten Airstream aus Übersee. Doch die Resonanz auf den Campingplätzen und im privaten Umfeld war so überwältigend, dass daraus schon bald eine sehr erfolgreiche Geschäftsidee wurde. Mittlerweile hat Goldt bereits mehr als 600 alte Trailer importiert, seine Firma „Airstream 4U“ in Wakendorf II konzipiert und verwirklicht Umbauten sowohl für Privat- als auch Gewerbekunden auf der ganzen Welt, ob als individuelle Campingfahrzeuge oder als maßgefertigte Hingucker zu Verkaufs- oder Präsentationszwecken. „Als der Landtag auf mich zugekommen ist und mich gefragt hat, ob ich ein Landtagsmobil bauen kann, habe ich mich sehr gefreut“, sagt Goldt. „Denn das Ding bleibt ja im Lande, dann begegnet man ihm auch mal.“