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09.05.01
15:50 Uhr
FDP

Ekkehard Klug: "Turbo-Abi - in Schleswig-Holstein nur ein rot-grüner Bildungs-Trabbi"

F.D.P. L a n d t a g s f r a k t i o n Schleswig-Holstein 1 Christian Albrecht Pressesprecher
V.i.S.d.P.


F.D.P. Fraktion im Nr. 141/2001 Schleswig-Holsteinischen Landtag Landeshaus, 24171 Kiel Kiel, Mittwoch, 9. Mai 2001 Postfach 7121 Telefon: 0431/9881488 Sperrfrist: Redebeginn Telefax: 0431/9881497 E-Mail: fraktion@fdp-sh.de Internet: http://www.fdp-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!
Ekkehard Klug: „Turbo-Abi - in Schleswig-Holstein nur ein rot-grüner Bildungs-Trabbi“
In der Landtagsdebatte zu TOP 12 (Verfahren zum Modellversuch ‚Abitur in 12 Jahren) erklärte heute der bildungspolitische Sprecher der F.D.P.- Landtagsfraktion, Dr. Ekkehard Klug:



Presseinformation „Aus dem Turbo-Abi wird in Schleswig-Holstein einstweilen nur ein rot- grüner Bildungs-Trabbi.
Der im letzten Jahr mit großem Brimborium gestartete Modellversuch ist auf Bonsai-Größe zusammengeschrumpft.
In „Schule aktuell“, Ausgabe November 2000, hat das Bildungs- ministerium noch verkündet, man wolle das Jahrgangsmodell an fünf städtischen Standorten und das „Zug-Modell“ an 12 ‚ländlichen’ Standorten ausprobieren. Aus dem Plan „Fünf plus zwölf“ ist nun mit Hängen und Würgen die Realität „Eins plus zwei“ geworden.
Und das aus guten Gründen.
Die Modellversuche waren miserabel vorbereitet und undurchdacht.
Das Misstrauen der Eltern ist nur zu gut verständlich.
Laut „Kieler Nachrichten“ vom 22. September 2000 erklärte Minister- präsidentin Heide Simonis auf einer Veranstaltung der IHKs und der Unternehmensverbände im Kieler Schloss - ich zitiere - : „... bei der Bildung müssten auch Abstriche einkalkuliert werden. So wäre die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre aus Sicht der Minister- präsidentin der richtige Schritt.“
Abstriche bei Bildung, ein ‚Abitur light’ - genau diese Befürchtung hatten viele Eltern beim Thema Verkürzung der gymnasialen Schulzeit.
Ich habe bereits in früheren Landtagsdebatten zu diesem Thema mehrfach betont: ein qualitativ anspruchsvolles Abitur kann das „verkürzte Gymnasium“ nur garantieren, wenn es eine sehr gute Personalausstattung besitzt. 2
In den Monaten der Diskussion über das Turbo-Abi war jeder hinter vorgehaltener Hand zu hören, im Bildungsministerium sei man zum Ergebnis gelangt, damit am Ende vielleicht 120 Stellen sparen zu können.
Das passt jedenfalls zum Originalton Simonis: „Abstriche bei der Bildung“.
Ein Kardinalfehler war außerdem, dass man den Schulen, die eine Teilnahme am Modellversuch in Erwägung gezogen haben, nicht die Möglichkeit einräumen wollte, ihre Schüler selber auszusuchen.
Ein anspruchsvolles Abi in 8 Jahren Gymnasium gewährleisten zu sollen, aber gleichzeitig jeden dazu angemeldeten Schüler akzeptieren zu müssen - das war für viele ein zu großes Wagnis.
Dabei wäre nichts einfacher gewesen als den Modellschulen eine Regelung zu bieten, wie sie das Schulgesetz für die Gesamtschulen bietet. Ich zitiere § 15 Absatz 2 Satz 1: „Über die Aufnahme in die integrierte Gesamtschule entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter“.
Und dann noch das konfuse Nebeneinander von Jahrgangs- und Zugmodell nach unverständlichen Kriterien. Ergebnis: in Kiel war nur das Jahrgangsmodell zulässig, in Kronshagen und Altenholz durfte man auch das „Zug-Modell“ erwägen. Völliger Quatsch. Und der Gipfel von allem war die Genehmigung des angeblich nur für Großstädte geeigneten Jahrgangsmodells in Louisenlund - das wir demzufolge also jetzt zu den großstädtischen Regionen unseres Landes rechnen dürfen.“