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14.11.02
15:31 Uhr
SPD

Renate Gröpel zu TOP 11: Baukultur ist auch Lebensqualität

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 11 Baukultur in Schleswig-Holstein


Renate Gröpel:

Baukultur ist auch Lebensqualität
Im Namen der SPD-Fraktion, vor allem auch im Namen von meinen Kollegen Dr. He n- ning Höppner und Dr. Ulf von Hielmcrone möchte ich der Landesregierung mit dem fe- derführenden Innenministerium ein großes Lob aussprechen. Mit der Antwort auf un- sere Große Anfrage zur „Baukultur in Schleswig-Holstein“ liegt ein 111 Seiten starkes, sehr gutes, umfassendes Nachschlagewerk von hoher Qualität vor. Es bietet eine ausgezeichnete Grundlage für eine breite Diskussion hier im Landtag, in den Fach- ausschüssen, und ich hoffe, auch mit allen Beteiligten vor Ort im Land.

Was war der Anlass für diese Große Anfrage? Im letzten Jahr hat das Bundesver- kehrsministerium mit den bundesweit tätigen Kammern und Verbänden der planenden Berufe die Initiative „Architektur und Baukultur“ auf den Weg gebracht. Sie wird von Bundesländern, Kommunen sowie Bau- und Wohnungswirtschaft begleitet und unter- stützt. Der in diesem Rahmen erarbeitete Statusbericht „Baukultur in Deutschland“ ist dem Deutschen Bundestag zugeleitet.

Mit unserer Gr. Anfrage wollten wir wissen, wie es um die Baukultur in Schleswig- Holstein steht. Lassen Sie mich an dieser Stelle der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein mit ihrem Präsidenten Herrn Ferdinand und dem Geschäftsführer Dr. Alberts ausdrücklich danken. Sie hat uns die Anregung dazu gegeben und uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/13 07 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



Worum geht es? Ziel ist es, Bewusstsein und Verständnis für Baukultur zu stärken. Wie die gebaute Umwelt aussieht, ist auch Spiegelbild der Gesellschaft. Ebenso sind Stadtgestaltung und gute Architektur Standortfaktoren für Städte und Gemeinden. Es geht nicht um elitäre Architektur, sondern um sozial und human gestaltete und gebaute Umwelt. Es geht um qualitätsvolles und zukunftsfähiges Bauen. Und es geht darum, Baukultur als umfassenden Ausdruck für Lebensqualität in Stadt und Land zu begrei- fen.

Die Antwort macht deutlich, dass die Landesregierung mit den bereits vorhandenen Instrumenten von Förderprogrammen, der Raum -, Stadt- und Ortsplanung sowie der Ausbildung, Weiterbildung und Nachwuchsförderung der Baukultur einen hohen Stel- lenwert beimisst. Lassen Sie mich einige Beispiele herausgreifen. - Die Städtebau- und Wohnraumförderungsprogramme enthalten städtebauliche, soziale und ökologische Qualitätsziele. - Das Land setzt in seinen Förderprogrammen auf Qualitätswettbewerbe und gibt ideelle Anreize z.B. mit dem Landespreis für „Zukunftsweisendes Bauen in Schleswig-Holstein“. - Die GMSH wird ihrer Vorbildfunktion bei landeseigenen Hochbaumaßnahmen gerecht durch den „Leitfaden für nachhaltiges Bauen“. - Nachhaltigkeitskriterien sind auch in den Förderprogrammen für Ökotechnik und Ökowirtschaft enthalten. - Projekte der Dorf- und ländlichen Regionalentwicklung werden auf ihre gestalte- rische Qualität und die Grundsätze der Nachhaltigkeit überprüft. - Bei öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen ist auf eine landschafts- und regionaltypische Baukultur zu achten. - Die Hochschulen, aber auch die Volkshochschulen, die Akademie Sankelmark und natürlich die Architekten- und Ingenieurkammer tragen der Bedeutung von Architektur und Baukultur in unserem Land in besonderem Maße Rechnung. - Architekturforen vor Ort und landesweite Veranstaltungen zum „Tag der Archi- tektur“ sollen ein breites Interesse am Thema wecken. -3-



Baukultur wird leider immer noch als das Anliegen von Spezialisten wie Architekten, Stadtplanern und Bauingenieuren oder der Verwaltung verstanden. In anderen europä- ischen Ländern wie z.B. Finnland ist das Bewusstsein viel stärker ausgeprägt. Ob Menschen sich in ihrer Stadt oder in ihrem Dorf wohlfühlen, ob in Gemeinden investiert wird oder sie attraktiv für Besucher sind, hat etwas mit der Qualität der gebauten Um- welt zu tun. Daher ist Baukultur ein Anliegen der gesamten Gesellschaft.

Die SPD-Landtagsfraktion hofft, das es auch ein Anliegen des gesamten Parlaments ist. Lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, die Baukultur als ein Stück Lebens- qualität und einen Standortfaktor für unser Land im öffentlichen Bewusstsein zu stä r- ken und zu fördern.