Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
24.03.09
17:49 Uhr
B 90/Grüne

Detlef Matthiessen zur CO2-Speicherung in Nordfriesland

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 120.09 / 24.03.2009

Saubere Kohle ist eine dreckige Lüge
Zur Meldung, dass der RWE-Konzern im Herbst mit seismischen Untersuchungen zur Lagerung von CO2 in Nordfriesland beginnen will, erklärt der umweltpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Detlef Matthiessen:
Die Meldung über die Genehmigung von Untersuchungen für CO2-Ablagerungen ist keine frohe Botschaft für Nordfriesland und Schleswig-Holstein. Ausgerechnet im Mek- ka der Windenergie sollen gefährliche Klimagase aus Kohleverbrennung gelagert wer- den. Auch mit CCS ist Kohlestrom eine Dinosauriertechnik. CO2 freie Kohlekraftwerke gibt es nicht. Großkraftwerke sind heute nicht mehr zeitgemäß:
• Kohlegroßkraftwerke heizen mit dem größten Teil ihrer Energie die Elbe. Damit stehen sie strukturell dem Ausbau einer kraft-wärmekoppelnden (KWK-) Stro- merzeugung im Wege. Deutschland erzeugt nur 12 Prozent KWK-Strom, Däne- mark dagegen über 55 Prozent. Die Energie wird dabei zu über 90 Prozent sinn- voll genutzt.
• Kohlegroßkraftwerke können ihre Produktion nicht modulieren. Sie können tech- nisch-bedingt nur „Strichfahren“. Damit stehen sie strukturell einem Ausbau der erneuerbaren Energie entgegen. Allein bis 2020 soll ihr Anteil auf 30 Prozent an der gesamten Stromproduktion gesteigert werden. Danach geht es weiter mit noch größeren Anteilen. Erneuerbare Energien brauchen zum Teil wegen ihrer fluktuierenden Erzeugung Ausgleichenergie.

Seite 1 von 2 • Kohlegroßkraftwerke mit CCS-Technik brauchen für die CO2-Abscheidung Zu- satzenergie. Damit stehen sie strukturell einer Strategie zur Einsparung von E- nergierohstoffen entgegen. Sie verbrauchen wegen CCS 1,2 mal mehr Kohle für die Prozessenergie, vier Großkraftwerke brauchen rechnerisch ein Fünftes. Der Wirkungsgrad der Primärenergie sinkt auf 35 Prozent.
• Kohlegroßkraftwerke geben auch mit CCS das Klimagas CO2 an die Umwelt ab. Die Menge wird um 75 Prozent reduziert. Damit ist die Aussage über ein angeb- liches „CO2-freies Kraftwerk“ bei Köln schlicht falsch. Saubere Kohle ist eine dreckige Lüge.
***



2