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11.09.14
12:56 Uhr
SPD

Tobias von Pein zu TOP 26: Jugendpolitik ist da zentrale Zukunftsfeld!

Es gilt das gesprochene Wort!
Kiel, 11. September 2014


TOP 26, Kinder- und Jugendaktionsplan fortführen und erweitern (Drucksachen 18/2221 und 18/2255)



Tobias von Pein:
Jugendpolitik ist das zentrale Zukunftsfeld!

Die Gesellschaft ist in einem rasanten Wandel: Bildungswettbewerb, Leistungsdruck, weltweite Vernetzung, höhere Lebenserwartung und eine älter werdende Gesellschaft. Die Anforderungen an die heutige jüngere Generation steigen. Aber ob junge Menschen diese neue Weltlage wirklich als Chance oder Bereicherung für ihr Leben wahrnehmen können, ist abhängig von vielen Faktoren. Besonders abhängig von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die ihnen zur Verfügung stehen. Diese Rahmenbedingungen gestalten wir!
Dabei ist für mich klar: Kinder und Jugendliche müssen respektiert und anerkannt werden. Und für ihre Entwicklung brauchen sie den bestmöglichen staatlichen und gesellschaftlichen Support! Wir wollen Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle jungen Menschen (Kinder und Jugendliche) von Anfang an. Dies zu garantieren, ist das Ziel unserer Politik. Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention bleibt unsere ständige Aufgabe.
Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche frei von Diskriminierung und Benachteiligung aufwachsen. Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche selbstbestimmt und erfolgreich ihr Leben gestalten können! 2



Der Kinder- und Jugendaktionsplan Schleswig-Holstein hat bei vielen Menschen in diesem Land den Blick auf Kinder- und Jugendpolitik geschärft und ganz entscheidend dazu beigetragen, dass die Akteure in der Jugendpolitik besser vernetzt und die Potenziale besser genutzt wurden. Der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik wurde mit dem Aktionsplan ein „Dach“ gegeben. In der Folge wurden viele wichtige Meilensteine gesetzt, ganz besonders im Bereich Kinderschutz und bei der Bekämpfung von Kinderarmut. Der tatkräftige und immer wieder fordernde Einsatz der Sozialministerin Gitta Trauernicht, die den Kinder und Jugendaktionsplan auf den Weg brachte, hat entscheidend dazu beigetragen!
Der Kinder- und Jugendaktionsplan hat sich etabliert. Gesundes und gewaltfreies Aufwachsen, frühe Hilfen, außerschulische Kinder- und Jugendbildung, Bekämpfung von Benachteiligung und sozialer Ausgrenzung sowie die Stärkung von Kinder- und Jugendbeteiligung sind weiterhin auf der Agenda.
Wir wollen deshalb bei der Fortführung auf den bisherigen Erfahrungen aufbauen und unseren Fokus auf „Jugend“ als eine eigene, von Übergängen geprägte Lebensphase richten. Es geht darum, Jugend als eigenständige Lebensphase zu betrachten. Jugendpolitik muss auf die Bedürfnisse der jungen Menschen eingehen und abgestimmte Angebote für verschiedene Lebenslagen machen. Dazu ist es auch meiner Sicht absolut notwendig, Jugendpolitik als zentrales Politikfeld, als Zukunftspolitik zu begreifen und zu gestalten!
Jugendliche stehen heute mehr denn je unter Druck. Echtzeitkommunikation macht es möglich, sich schnell und unkompliziert zu vernetzen. Die ganze Welt der Information ist jederzeit und überall abrufbar. Doch ist der richtige Umgang mit der Datenflut ein Stressfaktor. Deshalb ist Medienkompetenz und der barrierefreie Zugang zu den Informations- und Vernetzungsquellen unserer Zeit unabdingbar. Kommunikationshierarchien darf es nicht geben!
Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Mitbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft. Deshalb muss es darum gehen Mitwirkungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten sowie Demokratiebildung sicherzustellen. Der § 47f der Gemeindeordnung muss konsequent eingefordert und eingehalten werden! Die junge Generation braucht eine eigene Stimme auf allen Demokratie-Ebenen. Die älter werdende Gesellschaft darf nicht zu einer Überrepräsentanz von bestimmten Altersgruppen führen! 3



Jugendarbeit braucht aber auch Freiräume. Die vielen Jugendverbände leisten eine großartige Arbeit. Jedoch brauchen sie dazu auch gute Bedingungen. Dabei geht es vor allem um die Frage von Zeit-Autonomie. Durch die Ausweitung von Präsenzzeiten im Bildungsbereich verschwinden Freiräume, die früher noch da waren. So wird es schwieriger, ein Ehrenamt auszuüben oder außerhalb formaler Bildungszusammenhänge seine Persönlichkeit zu entfalten. Deshalb brauchen wir eine Diskussion darum, wie wir Schule und Jugendarbeit miteinander verzahnen können. Die Vereinbarkeit von Schule, Ausbildung und Hochschule mit Jugendverbandsarbeit und Ehrenamt muss verbessert werden.
Diese und andere Themen wollen wir mit dem neuen Kinder- und Jugendaktionsplan anstoßen. Ich freue mich schon jetzt über die breite Unterstützung für die Zielrichtung, auch aus anderen Fraktionen.