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06.11.14
13:48 Uhr
Landtag

Veranstaltung im Kieler Schloss mit 700 Gästen: Inklusive Gesellschaft weiterdenken

120/2014 Kiel, 6. November 2014


Sperrfrist: 16 Uhr
Veranstaltung im Kieler Schloss mit 700 Gästen: Inklusive Gesellschaft weiterdenken

Kiel (DHL) – Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung und der Sozialver- band Deutschlands - Landesverband Schleswig-Holstein (SoVD) luden ins Kieler Schloss und knapp 700 Gäste kamen. Diskutiert wurden die derzeitige Umsetzung von Inklusion in Schleswig-Holstein und die Ziele für die kommenden Jahre. Darüber berie- ten namhafte Referenten und Arbeitsgruppen, eine Ausstellung zeigte den Ist-Stand. Landtagspräsident Klaus Schlie eröffnete die Veranstaltung.

„In den vergangenen Jahrzehnten hat es uns viel Überzeugungsarbeit gekostet, um deutlich zu machen, dass Integration als Vorform der Inklusion kein Luxus oder eine Art Entgegen- kommen der Gesellschaft ist – sie ist eine Selbstverständlichkeit“, sagte Schlie heute bei der Eröffnung. Der entscheidendste Schritt sei dabei nicht gewesen, dass die Gesellschaft ihre Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung verändert habe. „Wir haben heute zunehmend einen Stand erreichen, in dem Menschen mit Handicap als selbstverständliche Akteure in un- serer Gesellschaft auftreten.“ Das sei ein entscheidender Punkt, denn Teilhabe könne letztlich nicht nur durch Maßnahmen, durch Regelungen und durch Akzeptanz der Gesamtgesellschaft erreicht werden, „sondern auch maßgeblich durch die aktive Wahrnehmung der Teilhabe“, so der Landtagspräsident.

„Es geht schon lang nicht mehr darum, ob unsere Gesellschaft inklusiv wird. Wir müssen mit allen Teilen der Gesellschaft klären, wie sie umgesetzt wird“, erklärte Ulrich Hase, der Lan- desbeauftragte für Menschen mit Behinderung. „Daher haben wir insbesondere zur intensiv diskutierten schulischen Inklusion sowie zur inklusiven Hochschule Arbeitsgruppen eingerich- tet. Für die Themenbereiche Arbeit, Politik, Freizeit und Wohnen gibt es weitere Workshops“, erklärte Hase. In Schleswig-Holstein sei Inklusion in den letzten zwei Jahrzehnten ein gutes Stück vorangekommen.
Gerhard Renner, Vizepräsident des SoVD-Bundesverbandes sagte: „Inklusion ist vor allem und zuallererst eines: Ein Menschenrecht! Inklusion bedeutet eine Gesellschaft für alle und Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119
E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet: www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de 2


zwar von Anfang an. Egal ob Menschen mit Behinderung, ob Junge oder Alte, ob Arme oder Kranke: Keiner wird ausgegrenzt. Das ist Gleichberechtigung, wie wir sie uns wünschen! Das ist gelebte Solidarität und das ist ein Recht, das jedem Menschen zusteht!“

In den Räumen des Kieler Schlosses stellten etwa 70 Organisationen ihre Projekte aus. Sechs verschiedene Themenbereiche standen im Mittelpunkt der Arbeitsgruppen, die im Anschluss ihre Erwartungen an die Landespolitik formulierten.

Zum Abschluss der Konferenz diskutierten Landtagsabgeordnete fast aller Fraktionen des Schleswig-Holsteinischen Landtages und Vertreter der Landesregierung mit den Teilnehmern. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen und mögliche Forderungen an die Landespolitik stan- den dabei im Vordergrund.

Knapp 20 Prozent der Bevölkerung in Schleswig-Holstein gelten schon jetzt als Menschen mit Behinderung. Es sind aktuell über 500.000 Personen, die angesichts einer alternden Gesell- schaft eine anwachsende Gruppe bilden. „Daher wird dieser Personenkreis auch zunehmend gesellschaftspolitisch bedeutend. Jeder Mensch sollte an allen gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen können, Menschen mit Behinderung inklusive“, sagte Hase. Daher müsse mit allen beteiligten Teilen über das Wie verhandelt werden. „Die heutige Fachkonferenz möchte dazu einen Beitrag liefern. Die unerwartet hohe Resonanz bestätigt uns, dass große Teile von Ver- antwortlichen sich mit dem Thema auseinander setzen“.