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14.11.14
15:02 Uhr
Landtag

Landtagspräsident Schlie zum Volkstrauertag: Aus dem Vergangenen lernen

128/2014 Kiel, 14. November 2014


Sperrfrist: Sonntag (16. November) 11 Uhr

Landtagspräsident Schlie zum Volkstrauertag: Aus dem Vergangenen lernen
Kiel (SHL) - Landtagspräsident Klaus Schlie hat heute (Sonntag 16. November) auf der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag der vielen Toten vergangener und aktueller Kriege gedacht. „Einen Krieg ,braucht‘ niemand, er ist grundsätzlich zu gar nichts nütze. Er gehört aber zur historischen Wahrheit unseres Volkes und unserer europäischen Nachbarn“, sagte Schlie heute im Plenarsaal des Landeshauses.

Heute, 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, sei das Interesse der Menschen in Europa und überall in der Welt an dieser „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts gestiegen. „Europa beging 1914 einen tiefen Zivilisationsbruch, indem seine Mächte leichtfertig einen Krieg entfesselten, dessen Auswirkungen die dunkelsten Fantasien der Menschheit in den Schatten stellten“, so der Landtagspräsident. Aber Europa habe ein zweites Mal versagt. Es sei 1919 nicht gelungen, eine Friedensordnung zu errichten, die dauerhaft die Wiederholung eines Weltkrieges verhinderte.

„Wir, die wir heute auf den Ersten Weltkrieg blicken, fragen uns, warum nicht Millionen von Toten auf allen Seiten Grund genug gewesen waren, nach dem Ende des Tötens den Schritt zu einem aufrichtigen und dauerhaften Frieden endlich zu machen“, so der Landtagspräsident. Nur wenige Menschen seien am Ende des Ersten Weltkrieges bereit und in der Lage gewesen, sich die Sinnlosigkeit, ja das Verbrecherische des Krieges einzugestehen. „Die Geschichte des heutigen Tages, des Volkstrauertages, belegt das.“

Und es gehöre zu den leidvollen Erfahrungen von uns Deutschen und allen Europäern, dass auch der Zweite Weltkrieg keine echte und dauerhafte Friedensordnung hervorbrachte. „Deutschland, Europa und die gesamte Welt blieben in einander feindlich gesinnte und hochgerüstete Lager geteilt. Die Achtung der Menschenwürde, die Verwirklichung
Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119 E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet: www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de demokratischer Mitbestimmung und die Garantie der Freiheitsrechte war 45 Jahre lang nur einer Hälfte Deutschlands und Europas vergönnt“, sagte Schlie. Erst durch die Ereignisse von vor 25 Jahren, die friedliche und vor allem mutige Revolution der Menschen in der DDR, beendete für Deutschland diese Zeit der Spaltung.

„Die Deutschen, wir Deutschen, hatten gelernt, dass echter Frieden nur durch die bedingungslose Anerkennung demokratischer Formen der Veränderung möglich ist. Es waren keine Rachegefühle, kein Hass und kein Revanchismus, der 1990 die Teilung überwand, sondern der Wunsch nach Freiheit und Einheit der Menschen in Deutschland und Europa“, sagte Schlie.