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12.01.15
15:08 Uhr
Landtag

Einladung an die Medien: Der „Fall Heinz Reinefarth“ und die Kontinuitäten des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein nach 1945

3/2015 Kiel, 6. Januar 2015
Einladung an die Medien: Der „Fall Heinz Reinefarth“ und die Konti- nuitäten des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein nach 1945
Kiel (SHL) - Anlässlich des 70. Jahrestages des Warschauer Aufstandes hat der Landtag im Juli des vergangenen Jahres in einer Resolution insbesondere die Gräueltaten seines ehemaligen Abgeordneten Heinz Reinefarth bei der Nieder- schlagung des Aufstands verurteilt. Nun soll eine international besetzte Podi- umsdiskussion den „Fall Reinfarth“ näher beleuchten, die der Landesbeauf- tragte für politische Bildung veranstaltet.
Eine Reihe von Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtages und Mitgliedern der Landesregierungen nach 1945 waren vor ihrer Abgeordnetentätigkeit Mitglieder der NSDAP, funktionell in der NS-Diktatur tätig oder haben das NS-Regime in sonstiger Weise unter- stützt. Zu ihnen zählte der SS-Gruppenführer Heinz Reinefarth, der in verschiedenen her- ausgehobenen Funktionen maßgeblich in die nationalsozialistische Besatzungspolitik und Vernichtungskriegsführung involviert war, so auch in die Niederschlagung des Warschauer Aufstandes im August 1944.

Nach Kriegsende wirkte er als langjähriger Bürgermeister der Stadt Westerland auf Sylt und als Landtagsabgeordneter. Anfang der 60er Jahre musste er sich aufgrund des wachsenden öffentlichen Drucks aus seinen öffentlichen Ämtern zurückziehen, juristisch belangt wurde er gleichwohl nie.

Während der „Fall Heinz Reinefarth“ inzwischen durch den Schweizer Historiker Philipp Mar- ti wissenschaftlich bearbeitet worden ist, fehlt bislang eine wissenschaftlich fundierte umfas- sende Aufarbeitung des Gesamtkomplexes der NS-Kontinuitäten in Schleswig-Holstein. Deshalb hatte der Landtag bereits 2013 beschlossen, eine wissenschaftlich fundierte Aufar- beitung der personellen und strukturellen Kontinuitäten nach 1945 in der Legislative und Exekutive unseres Landes erstellen zu lassen, die 2016 vorliegen soll. Der Auftragnehmer Uwe Danker wird ebenfalls an diesem Abend zu Gast sein.


Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119 E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet:www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de 2


Die Veranstaltung findet statt am

Dienstag, 20. Januar 2015, 18 Uhr
im Plenarsaal des Landeshauses, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung steht zudem allen interessierten Bürgern offen.

Anmeldungen für die Eröffnungsveranstaltung nimmt der Landesbeauftragte für politische Bildung telefonisch (0431 988-1646) oder per E-Mail lpb@landtag.ltsh.de entgegen.



Ablauf:

Begrüßung: Landtagspräsident Klaus Schlie

Vortrag: „Die zwei Karrieren des Heinz Reinefarth“, Dr. Philipp Marti, Historiker, Fachhochschule Nordwestschweiz

Podiumsdiskussion: Der „Fall Reinefarth“ und die NS-Kontinuitäten in Exekutive und Legislative Schleswig-Holsteins nach 1945 - Stand und Bedeutung der Aufarbeitung

Teilnehmer: Klaus Schlie, Dr. Philipp Marti, Bartosz Wieliński (Journalist der Gazeta Wyborcza, Warschau), Petra Reiber (Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt), Prof. Dr. Uwe Danker (Historiker, Europa-Universität Flensburg, Auftragnehmer des Gutachtens zu NS-Kontinuitäten nach 1945)

Moderation: Dr. Martin Lätzel, Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein