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16.11.16
17:21 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zum Kulturbericht 2013-2016

Presseinformation
Es gilt das gesprochene Wort!
TOP 13+37 Kulturbericht 2013 - 2016 Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Dazu sagt die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Pressesprecherin Claudia Jacob Marlies Fritzen: Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
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Dreiklang der starken Kulturpolitik Nr. 486.16 / 16.11.2016

Kulturelles Erbe bewahren, kulturelle Teilhabe und kulturelle Bildung – das ist der Drei- klang unter dem die Kulturpolitik der Küstenkoalition steht.
Kulturelles Erbe – das hat zu tun mit Heimat und Identität, mit dem woher wir kommen und auch und nicht zuletzt mit dem wohin wir gehen. Die Vergangenheit reicht weit in die Zukunft hinein, wenn wir uns unserer Wurzeln erinnern und vor dem Hintergrund unserer Geschichte das Heute gestalten. Gerade wir in Deutschland wissen, dass wir dem neu aufkommenden Nationalismus und der Ausgrenzung von „Fremdem“ entschieden entge- gen treten müssen. Auch das heißt „Kulturelles Erbe bewahren“.
Kulturelle Teilhabe ist das Gegenteil einer unseligen Debatte über „Leitkultur“, die derzeit wieder neu intoniert wird. Sie ist aber ebenso wenig beliebiges „Multi-Kulti“. Teilhabe meint nach meinem Verständnis, den ehrlichen Dialog aller gesellschaftlichen Gruppen auch derjenigen, die aus anderen Kulturen zu uns kommen. Ein Dialog über Werte – gemeinsame wie verschiedene - und zivilisatorische Errungenschaften. Dazu gehören in allererster Linie die unveräußerlichen Rechte aller Menschen als Grundlage menschli- chen und gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Diese Rückbesinnung tut in einer Zeit von grundlegenden Veränderungen durch Globali- sierung und Migration, in einer Zeit, in der sich Menschen abgehängt und verunsichert fühlen, in einer Zeit, in der Hassprediger und Populisten das große Wort führen ver- dammt not. Auch deshalb muss Kulturpolitik eine starke Politik sein.
Kulturelle Bildung ist eine Grundlage für diese Teilhabe und einen emanzipierten Dis- kurs. Mit dem „Jahr der kulturellen Bildung“ und dem Programm „Kultur trifft Schule – Schule trifft Kultur“ hat die Landesregierung Schwerpunkte gesetzt und einen wichtigen Anfang gemacht. Ich sage „Anfang“, weil ich mir wünsche, dass dies in den kommenden Jahren verstetigt wird. Ich weiß, dass das angesichts der Herausforderungen im Bil- dungsbereich und dem Ziel einer 100%-Unterrichtsversorgung noch ein längerer Weg sein wird. Aber sowenig der Mensch vom Brot allein lebt, so wenig reichen Mathe und Deutsch für ein selbstbewusstes und kreatives Gestalten von Gesellschaft. Seite 1 von 2 Die Küstenkoalition hat in der Kulturpolitik neue Wege eingeschlagen und deutliche Spu- ren hinterlassen.
Mit dem Kulturdialog wurden erstmals verschiedenste Kultur-AkteurInnen des Landes in einem breiten und transparenten Prozess an einen Tisch gebracht, um Grundlagen für ein Kulturkonzept des Landes zu entwickeln. Sie sind in den „Kulturperspektiven“ aufge- zeigt. Dabei ging es natürlich auch um finanzielle Perspektiven, die in einem Konsolidie- rungsland naturgemäß stark begrenzt sind.
Es ging aber auch um neue kulturelle Infrastrukturen und Kooperationen. Beispielhaft hierfür stehen die Einführung der Kontraktförderung und die Kulturknotenpunkte im länd- lichen Raum als innovative Instrumente der Kulturförderung. Auch hier stehen wir am An- fang und es gibt noch viel zu tun.
Substanzielle Veränderungen hat es insbesondere in der Gedenkstättenarbeit, die deut- lich finanziell und personell gestärkt wurde, und beim Denkmalschutz, der eine zeitge- mäße rechtliche Absicherung erhalten hat, gegeben.
Das Landesmuseum wird sich neu aufstellen. Die Grundlagen dafür wurden von der Küstenkoalition gelegt. Auch das sind Punkte, auf die wir stolz sind.
Für mich zeigt dies deutlich, dass der Kulturdialog keine „Eine-Legislatur-Fliege“ bleiben darf und die Kulturperspektiven über diese Legislaturperiode hinaus weisen müssen. Kulturpolitik ist nicht starr und muss sich stetig weiter entwickeln. Sie braucht aber auch Verlässlichkeit. Kultur ist mehr als ein weicher Standortfaktor. Deshalb muss Kulturpolitik weiter eine starke Politik sein.
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