Flemming Meyer: Die Stärkung der Busverkehre ist für uns ein Schwerpunkt
Presseinformation Kiel, den 23.02.2017Es gilt das gesprochene WortFlemming Meyer TOP 13, 43, 53, 54 u 55 Vorlagen zum ÖPNV und zur Mobilität im ländlichen Raum Drs. 18/5147, 18/5118, 18/5164, 18/5165 u 18/5166 Wir wollen, dass das Land explizit den kommunalen Aufgabenträgern des ÖPNV zusätzliche Mittel für die Busverkehre zur Verfügung stellt, um nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen.Uns liegen heute verschiedene Anträge vor rund um das Thema Mobilität sowie derGesetzentwurf in zweiter Lesung zum Sondervermögen MOIN.SH. Damit haben wir eine Spanneder unterschiedlichsten Aspekte von ÖPNV und SPNV bis hin zur E-Mobilität.Als erstes möchte ich auf das Sondervermögen eingehen, das in erster Lesung in derJanuarsitzung debattiert wurde und im Finanzausschuss sowie im Wirtschaftsausschuss beratenwurde. Prinzipiell wurde von den kommunalen Spitzenverbänden die Errichtung einesSondervermögens zur Förderung von Mobilität begrüßt. Jedoch sollte nach deren Auffassung dasSondervermögen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und daher für den gesamtenöffentlichen Nahverkehr, einschließlich der Busangebote ausgedehnt werden. Diesen Punkt hatdie CDU aufgegriffen und einen entsprechenden Änderungsantrag vorgelegt. 2Die Stellungnahme der Kommunalen Spitzenverbände kann ich mir nur so erklären, als dass siedie Debatte anscheinend nicht verfolgt haben und vor allem den Koalitionsantrag nicht kennen –Drucksache 18/5000, „Schleswig-Holstein auf einem guten Weg zu mehr Bus und Bahn“. Dorthaben wir deutlich gemacht, wie die zusätzlichen Mittel verteilt werden sollen. Wer den Antraggelesen hat, stellt fest, dass neben MOIN.SH, die Stärkung der Busverkehre für uns einen eigenenSchwerpunkt darstellt. Wir wollen, dass das Land explizit den kommunalen Aufgabenträgern desÖPNV zusätzliche Mittel für die Busverkehre zur Verfügung stellt, um nachhaltige undumweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen. Diese Mittel sollen ab 2017 um 5 Millionen Euroerhöht und dynamisiert werden. Wir geben den kommunalen Aufgabenträgern damit mehrFlexibilität, um den Busverkehr in ihren Bereichen noch besser zu gestalten. Aus diesem Grundsehen wir keine Notwendigkeit das Sondervermögen über den SPNV hinaus auszuweiten.Um es nochmal deutlich zu machen, wir errichten das Sondervermögen, um damit eine politischeFestlegung vorzunehmen, wie die Gelder verteilt werden sollen und wie sie über mehrere Jahrezu verwenden sind. Dadurch haben wir die Möglichkeit gegebenenfalls die Mittel anzusparen,um sie dann später für innovative oder investive Maßnahmen in Schienenverkehr zu nutzen. DasSondervermögen schafft Handlungsspielraum und Flexibilität bei der Verwendung derzusätzlichen Mittel.Wir setzen auf innovative und umweltfreundliche Antriebssysteme. Mit CO2-armenAntriebstechnologien leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Ob wir unsbeispielsweise den Windstrom an der Westküste zu Nutzen machen, um die Züge mitWasserstoff zu betreiben oder welche Antriebsformen sich letztendlich durchsetzen werden, istheute noch nicht absehbar. Wir wollen uns diesbezüglich auch nicht von vornherein denMöglichkeiten verschließen. Aber eins ist klar, mit dem Sondervermögen werden wir das Themaweiter pushen.Unterm Strich bleibt festzuhalten, mit den zusätzlichen Regionalisierungsmitteln und denerklärten Maßnahmen, werden wir den ÖPNV und den SPNV bei uns im Land attraktiver, 3kundenfreundlicher und nachhaltiger gestalten. Das ist unsere Offensive, um Bus und Bahn denMenschen näher zu bringen.Wenn wir heute über Energiewende reden, dann kommen wir um die Sektorenkopplung nichtumhin. Die E-Mobilität ist ein solcher Sektor der Energiewende. Im Bereich des SPNV bin ichbereits darauf eingegangen. Aber E-Mobilität hat weit mehr Potential, denn sie ist in allenMobilitätsbereichen umsetzbar. Ob es nun der SPNV, der ÖPNV oder beim Individualverkehr ist.E-Mobilität gibt uns die Möglichkeit Strom aus erneuerbarer Energie effizient und vor allememissionsarm zum Einsatz zu bringen und damit bietet sie ganz neue Speichermöglichkeiten.Doch wir wissen, dass E-Mobilität, gerade im Bereich des Individualverkehrs, nur wenigverbreitet ist. Anstatt also hier mit Kaufprämien zu locken, wie es die Bundesregierung macht,brauchen wir eine Förderung im Bereich der Forschung, um die Speichermedien und dieLadetechnik weiterzuentwickeln und um sie zu normieren. Vor allem brauchen wir rechtlicheRahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten die die Errichtung und den Betrieb vonLadepunkten erleichtert. Denn niemand kauft sich ein E-Mobil, wenn das entsprechendeLadenetz nicht zur Verfügung steht.Hinweis: Diese Rede kann hier ab den folgenden Tag als Video abgerufen werden:http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html